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Schnelle Hilfe bei Erkältung

Die Kollegin schnieft seit Tagen vor sich hin, das Kind liegt mit Fieber im Bett und Sie spüren ein Kratzen im Hals? Alle Welt scheint erkältet zu sein. Tipps für schnelle Hilfe bei Erkältung - alles zur Vorbeugung und Hausmittel, falls es Sie doch erwischt hat.

Abwehrkräfte stärken

Wechselduschen: Bringen Sie Ihren Kreislauf auf Trab - mit Wechselduschen. Erst warm, dann kalt abduschen, das stärkt das Immunsystem.

Sauna: Studien beweisen, dass regelmäßige Saunabesuche, etwa ein Mal pro Woche, vor Erkältungen schützen. Am besten das ganze Jahr über. Wer im Sommer keine Lust hat in der Sauna zu schwitzen, sollte spätestens zum Herbstanfang und noch vor der ersten Erkältungswelle damit anfangen.

Obst essen: Versorgen Sie Ihren Körper mit ausreichend Vitaminen.

Richtige Kleidung: Mütze und Schal halten warm.

Ansteckung vermeiden

Eine Ansteckung mit Erkältungsviren erfolgt durch Tröpfcheninfektion. So können Sie das Risiko senken, selber zu erkranken:

Auf Händeschütteln bei Begrüßungen möglichst verzichten.

Gründlich Händewaschen nach Personenkontakten.

Mund, Nase und Augen möglichst nicht berühren, um eine Übertragung der Viren zu verhindern.

Regelmäßig lüften und die Raumluft feucht halten. Heizungsluft trocknet die Nasenschleimhaut aus und macht dadurch anfällig für Infektionen.

Hilfe bei Erkältung

Frische Luft Ziehen sie sich warm an und gehen Sie, wenn möglich, eine Stunde pro Tag spazieren. Im Liegen ist die Atmung flach. Damit aber auch Erreger aus den tieferen Bereichen der Lunge abgeatmet werden können, muss man mal richtig Luft holen. Und zwar am besten durch die Nase. Zu Hause helfen feuchte Tücher über der Heizung - und reichlich Getränke.

Dampfbad für die Nase Ein Dampfbad hydriert die Atemwege intensiv. Die feuchte Hitze löst darüber hinaus selbst fest sitzenden Schleim und Borken. Das Rezept ist einfach: eine Schüssel mit heißem Wasser füllen und unter einem Handtuch den Dampf einatmen. Purer Wasserdampf reicht, aber wer mag, kann auch ätherische Öle, Kräuter wie Kamille und Lindenblüten oder Thermalsalz zufügen. Wenn die Nase völlig zu ist, nehmen Sie zehn Minuten vor dem Dampfbad abschwellende Nasentropfen - so hat der Dampf freie Bahn.

Ansteigendes Fußbad Die Heizung läuft auf fünf, Sie tragen drei Paar dicke Strümpfe, und trotzdem frösteln Sie? Dieses Fußbad hilft: einen Eimer knöchelhoch mit angenehm warmem Wasser füllen, Füße hineinstellen und langsam heißes Wasser zugießen. Nach zehn Minuten sollte das Wasser um die 40 Grad warm sein und bis zu den Waden reichen. Füße abtrocknen, warme Socken anziehen und am besten gleich ins Bett.

Hühnersuppe Auch wenn man sie kaum schmecken kann: Eine heiße Suppe tut bei Erkältung wohl. Und das ist nicht nur ein Gefühl - die medizinische Wirksamkeit von Hühnersuppe ist bewiesen. Die heiße, gesalzene Flüssigkeit unterstützt außerdem den Kreislauf und fördert das Schwitzen.

Wadenwickel 38,5 Grad, womöglich trotz Tablette? Der klassische Wadenwickel kann Fieber senken. Dazu zwei Baumwolltücher mit kühlem Wasser anfeuchten, auswringen und um die Unterschenkel legen. Mit trockenen Handtüchern umwickeln. Den Patienten gut zudecken, während die feuchten Tücher die Fieberwärme aufnehmen. Falls nötig, den Wickel alle zehn Minuten wechseln.

Wickeln Sie sich gesund

Haben Sie schon mal Wickel mit Zwiebeln, Senfmehl oder Lavendelöl gemacht? Nein? Probieren Sie es aus, jeder Zusatz hat seine Stärken. Die Wickel helfen zum Beispiel bei Ohrenschmerzen, Husten oder Bronchitis oder sorgen für gute Laune.

Zwiebelwickel Beim Kochen bekommen wir es zu spüren: In Zwiebeln stecken ätherische Öle, die sich sehr gut im Raum verteilen. Deshalb gelangen sie auch aus Zwiebelwickeln bis ins Ohr, wo sie ihre durchblutungsfördernde Wirkung entfalten. Wenn der Druck des Wickels auf das Ohr nicht unangenehm ist, sind Zwiebelwickel deshalb eine gute Hilfe bei leichten Schmerzen (starke Ohrenschmerzen sind grundsätzlich ein Fall für den Arzt). Zubereitung: eine Zwiebel in feine Scheiben schneiden und auf ein weiches Baumwolltuch legen. Das Tuch so umschlagen, dass die Scheiben bedeckt sind. Den Wickel ein wenig flach klopfen und aufs Ohr legen. Noch intensiver wirkt ein warmer Wickel mit gehackten Zwiebeln, die in einer Pfanne ohne Fett kurz erwärmt worden sind.

Senfmehlwickel Zu viel Senf zur Bratwurst kann ganz schön brennen. Denn in Senfkörnern stecken scharfe ätherische Öle, die die Durchblutung stark fördern. Bei Husten und Bronchitis ist das erwünscht, die Wärme erleichtert das Abhusten und tut wohl. Mit einem Brustwickel wirkt sie direkt an der richtigen Stelle. Dafür ein Baumwolltuch in der Mitte messerrückendick mit Senfmehl (zum Beispiel aus dem Reformhaus) bestreichen und so zusammenfalten, dass das Mehl von zwei Lagen Stoff bedeckt ist. Die so entstandene Kompresse in lauwarmes Wasser tauchen, ausdrücken und auf die Brust legen. Mit einem trockenen Tuch abdecken und ein Wollhemd darüber ziehen. Achtung: diesen Wickel höchstens acht Minuten liegen lassen. Wer empfindliche Haut hat, verzichtet besser ganz darauf.

Brustwickel mit Lavendel Der Husten schüttelt sie, draußen ist es kalt und nass, und die Laune könnte auch besser sein... Zeit für einen Wohlfühlwickel. Dazu ein angewärmtes Baumwolltuch mit einigen Tropfen zehnprozentigem Lavendelöl beträufeln, auf die Brust legen; mit einem Wolltuch abdecken oder ein Wollhemd überziehen. Der Duft des Lavendelöls tut gut und beruhigt.

aktualisiert am 26. Oktober 2006, mhe Fachliche Beratung: Professor Michael Kochen, Allgemeinmediziner, Uni Göttingen

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