Anzeige

Pille für den Mann: Diese Methoden gibt es

Pille für den Mann: Mann hält Pille in die Kamera
© Volodymyr Tverdokhlib / Shutterstock
Amerikanische Forscher haben eine Pille für den Mann entwickelt. Wir stellen euch das neue Präparat und weitere Verhütungsmittel für Männer vor.

Verhütung ist nach wie vor Frauensache, obwohl bereits lange an einer Pille für den Mann getestet wird. Forschern der Universität Washington könnte jetzt jedoch der Durchbruch gelungen sein. Wir erklären euch, wie das neue Verhütungsmittel funktioniert und stellen euch weitere Verhütungsmethoden für Männer vor. 

Die Funktionsweise der Pille für den Mann

Bei der Studie, die die Forscher im März 2018 vorstellten, nahmen 100 Teilnehmer (ähnlich wie bei der Antibabypille für Frauen) einen Monat lang täglich eine Tablette mit dem Wirkstoff Dimethandrolon-Undecanoat (DMAU) zu sich. Das Präparat sorgt dafür, dass die Hormonspiegel von Testosteron und Follitropin sowie des Luteinisierungshormons sinken. Diese Hormone sind für die Spermienproduktion verantwortlich. 

Da bisher allerdings nur die Blutwerte der Teilnehmer gemessen wurden, muss noch geklärt werden, ob durch die geringeren Hormonspiegel tatsächlich auch die Produktion von Spermien unterdrückt wird und DMAU somit eine verlässliche Alternative zum Kondom darstellen kann. 

Welche Nebenwirkungen hat die Pille für den Mann?

In der Vergangenheit scheiterten viele der hormonellen Verhütungsmittel für Männer daran, dass sie zu große Nebenwirkungen erzeugten. Die Probanden klagten beispielsweise über Stimmungsschwankungen, außerdem wurden häufig die Leber- und Nierenfunktionen beeinträchtigt. Bei der Studie mit DMAU konnten diese Nebenwirkungen nicht nachgewiesen werden, bei einigen Teilnehmern wurden lediglich verringerte Cholesterinwerte festgestellt, die jedoch nicht weiter kritisch sind. 

Nun soll die Wirkung in einer Langzeitstudie mit noch mehr Teilnehmern geprüft werden. Es wird also noch einige Zeit dauern, bis sich herausstellt, ob das Präparat auf den Markt kommen wird. 

Weitere Verhütungsmethoden für den Mann

Die Vasektomie

Die Vasektomie, also die Sterilisation eines Mannes, gilt als eine äußerst sichere Verhütungsmethode, da hierbei die Samenleiter durchtrennt werden. Viele Männer schrecken vor diesem Schritt jedoch zurück, da die Durchführung einer Vasektomie verhältnismäßig aufwendig ist. Außerdem ist es zwar möglich, die Sterilisation rückgängig zu machen, aber es gibt keine Garantie dafür, dass die Fruchtbarkeit wiederhergestellt werden kann. 

Die Antibabyspritze

2011 wurde in einer WHO-Studie die Verhütung mit der Antibabyspritze getestet. Dabei erhielten die Probanden alle zwei Monate eine Injektion, die die Samenproduktion unterdrückt. Die Studie musste jedoch vorzeitig abgebrochen werden, da die Nebenwirkungen der Spritze zu stark waren und die Zuverlässigkeit bei lediglich 90 % lag. 

Das Vasalgel

Eine hormonfreie Verhütungsmethode für Männer stellt das Vasalgel dar. Ähnlich wie bei einer Vasektomie wird damit verhindert, dass die Spermien durch den Samenleiter gelangen können. Allerdings wurde das Mittel bisher nur an Affen getestet, eine klinische Studie an Menschen steht noch aus. 

Die Gendarussa-Pflanze

Ein pflanzliches Verhütungsmittel für den Mann wird zurzeit in Indonesien erforscht. Die Blätter der Justicia Gendarussa werden mit heißem Wasser aufgegossen und als Tee eingenommen. Der darin enthaltene Wirkstoff sorgt dafür, dass die Bewegungsfähigkeit der Spermien eingedämmt wird. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass der Hormonhaushalt nicht beeinflusst wird und kaum Nebenwirkungen zu erwarten sind. 

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel