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Homöopathie ist wirkungslos - Forscher kommen zu klarem Ergebnis

Homöopathie ist wirkungslos - Forscher kommen zu klarem Ergebnis
© Alim Yakubov/Shutterstock
Ist Homöopathie wirksam oder nicht? Darüber wird seit Jahrzehnten gestritten. Eine neue Studie kommt zu einem eindeutigen Ergebnis - und mahnt zur Skepsis.

Die Homöopathie spaltet die Geister. Für die einen ist sie eine echte Alternative zur Schulmedizin. Die anderen sehen darin einen Aberglauben, mit dem in erster Linie Geld gemacht wird.

In Australien sollte eine groß angelegte Untersuchung des unabhängigen "National Health and Research Council" (NHMRC) endlich Licht ins Dunkel bringen. Dafür haben die Forscher mehr als 1800 Studien über Homöopathie ausgewertet.

Das Fazit des NHMRC: "Es gibt keine Erkrankungen, bei denen Homöopathie nachweisbar wirksam ist."

Der Report geht sogar noch weiter: "Menschen, die sich für die Homöopathie entscheiden, können ihre Gesundheit gefährden, wenn sie Behandlungen ablehnen oder hinauszögern, die bewiesenermaßen sicher und effektiv sind."

Die Forscher stellten auch fest, dass die Studien, in denen die Homöopathie sich als effektiv erwies, von schlechter Qualität waren oder zu wenige Teilnehmer hatten. Von den 1800 Studien hätten nur 225 die hohen Maßstäbe der Wissenschaftler erfüllt.

Die Studien wurden zeitgleich von einer unabhängigen Institution geprüft, um Voreingenommenheit zu vermeiden. Diese kam zu den gleichen Ergebnissen.

Der Leiter des Prüfkomitees, Professor Paul Glasziou, ahnt bereits, welche Kritik die Forscher zu hören bekommen werden:

"Es wird sehr viele Menschen geben, die auf diesen Report nicht reagieren und behaupten, das sei alles eine Verschwörung des Establishments", so Glasziou zum britischen Guardian.

Doch er und seine Kollegen hofften, "dass es auch eine Menge vernünftiger Menschen gibt, die nun überdenken, ob sie diese Substanzen verkaufen, anwenden oder bezuschussen wollen." Damit richtet er sich vor allem an private Krankenversicherungen, die Rabatte für homöopathische Mittel anbieten.

Die Hoffnungen der Australier könnten sich erfüllen: Als in Großbritannien 2010 ein ähnlicher Report veröffentlicht wurde, sei die Anwendung von Homöopathie laut Glasziou zurückgegangen.

Der Arzt Dr. Ken Harvey, Experte für Gesundheitspolitik und Verbraucherschutz in Australien, macht sich auch Gedanken um Geldverschwendung. Viele Privatschulen böten Homöopathie-Kurse an, die Tausende von Dollar kosteten. Einige davon würden von der Regierung gefördert.

"Ich habe kein Problem damit, wenn Privatschulen Kurse zu Glaskugel-Lesen, Irisdiagnostik oder Homöopathie anbieten - wenn Menschen verrückt genug sind, dafür zu zahlen, ist das ihr Problem", sagte Harvey gegenüber dem Guardian. "Wenn diese Kurse aber von staatlichen Behörden empfohlen werden, ist das eine andere Geschichte und ein echtes Problem."

Harsche Worte. Die australische Behörde, die für die Förderung der Homoöpathen-Ausbildung verantwortlich ist, gibt an, die entsprechenden Schulen erneut zu prüfen.

Die Studie dürfte auch deutschen Homöopathie-Kritikern Rückenwind geben. Viele private und auch einige gesetzliche Krankenkassen übernehmen in Deutschland Kosten für die alternativen Heilmittel. Zudem fördert das Arbeitsamt Umschulungen zum Heilpraktiker.

Weitere Informationen zu der Untersuchung findet ihr auf www.nhmrc.gov.au.

miro

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