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Nahrungsergänzungsmittel Arzt warnt: Von diesen Kapseln solltest du besser die Finger lassen

Nahrungsergänzungsmittel sind beliebt, doch manche sind mit Risiken verbunden
Nahrungsergänzungsmittel sind beliebt, doch manche sind mit Risiken verbunden
© puhhha / Adobe Stock
Nahrungsergänzungsmittel werden in Deutschland gerne genommen – doch manche von ihnen sind sehr schädlich für den Körper.

Nahrungsergänzungsmittel erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Deutschen: Laut einer Umfrage der Statista Global Consumer Survey konsumieren 70 Prozent der Befragten die kleinen Pillen, wobei Vitaminergänzungsmittel mit 53 Prozent am weitesten verbreitet sind. Dabei sei der "weitaus größte Teil der Bevölkerung" ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wie die Verbraucherzentrale schreibt. Trotzdem werden Nahrungsergänzungsmittel gerne gekauft – der Umsatz der Branche ist allein zwischen 2014 und 2020 konsistent gestiegen, wie eine Statistik zeigt.

Im Interview mit "Eat this, not that!" warnt Dr. Jacob Hascalovici explizit vor der Einnahme mancher Nährstoffe, da diese im schlimmsten Fall sogar schädlich auf den Körper wirken können – und verrät auch, warum.

Keine Nahrungsergänzungsmittel für die Aufnahme von Calcium nehmen

"Calcium ist gut für die Knochen!" Diese Aussage kennt wohl bereits jedes Kind. "Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, mengenmäßig der wichtigste im menschlichen Körper", schreibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. Doch die Einnahme von Calcium über Nahrungsergänzungsmittel werde mit einem höheren Herzinfarktrisiko verbunden, warnt Dr. Hascalovici. Er rät dazu, das Mineral über die Nahrung aufzunehmen. Hierbei gibt es eine große Auswahl, zum Beispiel:

  • Käse
  • Milch
  • Brokkoli
  • Grünkohl
  • Haselnüsse

Ginkgo biloba

Als Pflanzenextrakt der Baumart Ginkgo sind die Kapseln beliebt bei Menschen, die die Fließeigenschaften ihres Blutes verbessern wollen. Weiterhin soll das Extrakt präventiv gegen Demenz wirken und die Gedächtnisleistung und Konzentration unterstützen. Die Verbraucherzentrale warnt allerdings vor dem Arzneimittel, denn die Extrakte seien nicht standardisiert und können "sich zum Teil erheblich voneinander unterscheiden". Demnach hätten auch Begriffe auf den Verpackungen wie "Spezialextrakt", "hochwertig" oder "wertvoll" keinerlei Aussagekraft.

Weiterhin, so Dr. Hascalovici, könne Ginkgo biloba mit vielen Medikamenten in Konflikt geraten, zum Beispiel Mittel gegen Diabetes oder Schmerzen – "manchmal mit sehr negativen Folgen". Menschen mit Epilepsie rät der Arzt generell von dem Pflanzenextrakt ab, da es zu Krampfanfällen führen könne.

Gerade Raucher:innen sollten Beta-Carotin-Kapseln meiden

Als "natürlicher Sonnenschutz von innen" werden Beta-Carotin-Kapseln gerne beschrieben. Doch wie die Verbraucherzentrale schreibt, würden die Kapseln "keinen umfassenden Schutz vor schädlichen UV-Strahlen" bieten und das Eincremen mit einem Sonnenschutzmittel nicht ersetzen. Wer wirklich einen Erfolg haben möchte, der:die müsste mindestens zehn Wochen lang mehr als 20 Milligramm Beta-Carotin pro Tag zu sich nehmen – was aus Gesundheitssicht "deutlich zu viel" sei, warnt die Zentrale. Empfohlen werden nämlich maximal 3,5 mg/Tag bei Nahrungsergänzungsmitteln. Wer Beta-Carotin auf natürlichem Wege zu sich nehme (aus Lebensmitteln), könne sicher 15 mg pro Tag aufnehmen.

Gerade für Rauchende sei allerdings Vorsicht geboten, warnen sowohl die Zentrale als auch Dr. Hascalovici: Studien haben ergeben, dass die Einnahme von Beta-Carotin zu einem Anstieg der Lungenkrebsrate sowie erhöhten Risiken bei bestehenden Herz-Kreislauf-Problemen nach sich brachte. Trotz einer Verpflichtung der Nahrungsergänzungsmittelhersteller im Jahr 2001, Rauchende deutlich vor einer Einnahme ab einer Tagesdosis von mehr als 4,8 mg zu warnen, fehlen diese Warnungen teils bis heute auf den Verpackungen.

Verwendete Quellen: verbraucherzentrale.de, eatthis.com, de.statista.com, destatis.de, dge.de, nejm.org

csc Brigitte

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