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"Mir platzt gleich die Blase" - und 6 weitere Irrtümer über die Urologie

Um den Fachbereich der Urologie ranken sich immer noch zahlreiche Mythen, die im Volksmund verbreitet werden. Wir klären auf, welche Mythen sich als Irrtümer erweisen.

Rund um die Urologie kursieren viele Aussagen: In manchen steckt ein Fünkchen Wahrheit, andere stellen sich bei genauerer Betrachtung als Unsinn heraus. Dr. Reinhold Schäfer, Urologe und Geschäftsführer des Uro-GmbH Nordrhein, klärt auf der Homepage des Ärztenetzwerksüberdie prominentesten Urologie-Irrtümer auf.

Irrtum 1: Mir platzt die Blase

Die Situation kennt jeder: Man steht im Stau und es geht einfach nicht vorwärts. Die Blase drückt und weit und breit keine Raststätte in Sicht. Keine Sorge, in diesem Moment denkt man zwar, dass die Blase jeden Moment platzt, das tut sie aber nicht. Statt dessen passiert folgendes: Wenn die Blase (über-)voll ist, gibt die Muskulatur nach und der Urin kann nicht mehr gehalten werden - man macht sich in die Hose. Nicht schön, aber besser als eine platzende Blase.

Irrtum 2: Viagra löst das Erektions-Problem

Als Viagra in den 1990ern auf den Markt kam, war die blaue Potenzpille in aller Munde. Inzwischen ist die große Aufregung vorbei. Zwar gilt die blaue Pille als erektionsförderndes Mittel, Männer klagen jedoch über das lang anhaltende Dauerhoch. Sollten die Erektionsstörungen keine medizinische Ursache haben, lassen sich diese übrigens nicht mit Medikamenten behandeln.

Irrtum 3: Laptops und Smartphones machen impotent

Dass Laptops und Smartphones impotent machen, war lange ein beliebtes Schauermärchen. Zwar stimmt es, dass Hitze nicht gut für das Gemächt des Mannes ist. Um die Fruchtbarkeit dauerhaft zu schädigen, wäre eine monatelange Überhitzung nötig. ABER: Smartphones in der Hosentasche machen zwar nicht impotent, können aber die Fruchtbarkeit beeinflussen, wie eine Studie kürzlich herausgefunden hat.

Irrtum 4: Männer können immer

Ähm, nein. Das würde ja auch bedeuten, dass Männer nie Kopfschmerzen oder einen schlechten Tag haben. Tatsache ist aber, dass in der Hälfte aller glücklichen Beziehungen beide gleich häufig den Wunsch nach Sex verspüren. Darüber hinaus sind Männer nicht immer potent, wofür es viele Ursachen abseits des Lustempfindens geben kann.

Irrtum 5: Fahrradfahren gefährdet die Männlichkeit

Lange Zeit hielt sich die Annahme, dass Fahrradfahren impotent macht. Urologen widersprechen dieser These, eventuelle Schmerzen nach längeren Touren gehen auf eine Fehleinstellung des Sattels einher. Die sind aber kein Anzeichen für eine potenzielle Impotenz. Generell gilt: Selbst wer lange und viel radelt, trägt keinen Schaden davon.

Irrtum 6: Nur Frauen kommen in die Wechseljahre

Nicht nur Frauen, auch Männer kommen in die Wechseljahre – oder auch Testosteron-Mangel-Syndrom genannt. Ursache ist ein sinkender Hormonspiegel. Die Produktion des wichtigsten Geschlechtshormons steigt vom 25. Bis 30 Lebensjahr an, bleibt bis zum 40. Jahr konstant, und sinkt danach jährlich ab. Die Symptome sind Antriebslosigkeit, Rückgang der Konzentrationsfähigkeit, Schlafstörungen und Hitzewallungen.

Irrtum 7: Kälte verursacht Blasenentzündungen

Kälte und Feuchtigkeit können eine Blasenentzündung begünstigen. Ursache für einen Harnwegsinfekt sind jedoch meistens Bakterien, die über unterschiedliche Wege in die Harnblase gelangen.

jg

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