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Medikamentenengpass in Apotheken: Gibt es bald kein Ibuprofen mehr?

Medikamentenengpass: Frau nimmt Tabletten ein
© fizkes / Shutterstock
Apotheker schlagen jetzt Alarm: Es gibt Lieferengpässe für weit verbreitete Medikamente wie Ibuprofen und Blutdrucksenker. Was steckt dahinter?

Dass Apotheken eher selten verschriebene Medikamente oft nicht vorrätig haben und sie bestellen müssen, ist nichts Neues. Aber hast du in der Apotheke schon mal gehört, dass oft verwendete Mittel wie Ibuprofen oder deine Schilddrüsentabletten gerade nicht verfügbar sind? Genau das könnte jetzt passieren – bei klassischen Medikamenten wie eben Ibuprofen oder auch häufig verwendeten Blutdrucksenkern sowie Antibiotika kann es derzeit zu Lieferengpässen kommen.

Grundstoffe nicht lieferbar

Es gebe verschiedene Faktoren, die für diese Engpässe sorgen. Einer davon: Viele Grundstoffe für Medikamente, die aus Ländern wie China, Indonesien und Indien stammen, sind derzeit nicht lieferbar. "Die Produktion der Wirkstoffe wurde in den vergangenen Jahren fast vollständig in Länder wie China und Indien verlagert, und wenn es dort Schwierigkeiten gibt, merken wir das hier", so Frank Eichmann vom Landesapothekerverband Baden-Württemberg gegenüber "suedkurier.de". Laut dem Experten werde beispielsweise in keinem europäischen Land mehr Antibiotika produziert. Und die Lieferungen von Ibuprofen stocken, weil ein großes Produktionswerk des Chemiekonzerns BASF in Texas über ein Jahr lang ausgefallen war.

Ein weiterer Faktor laut Eichmann: Der steigende Preisdruck. In vielen europäischen Ländern sind Medikamente teurer als in Deutschland, was den Verkauf dort lukrativer macht. Hierzulande sind die Preise in den letzten Jahren durch Druck aus der Politik gesunken. So viele Vorteile die globalisierte Wirtschaft also hat, in manchen Bereichen macht sie unser Leben auch schwerer. Die Abhängigkeit von anderen Ländern kann bei der Medikamentenversorgung künftig ernstzunehmende Folgen haben. Auf mittelfristige Sicht ließe sich das Problem demnach am ehesten damit lösen, auch hierzulande wieder Wirkstoffe zu produzieren.

Gesundheitsämter warnen vor Einnahme dieser Tabletten

Mit Medikamentendosen lässt sich experimentieren

Bis dahin ist eine gewisse Kreativität gefragt: Ist nur eine bestimmte Dosis eines Medikamentes verfügbar, kann man die entsprechende Tablette teilen. Zumindest, wenn diese eine Bruchstelle hat und man beispielsweise 25 Milligramm benötigt, es aber nur eine 50er-Dosis gibt.

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