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Dramatisches Massensterben: Litschis töteten Hunderte indische Kinder

US-Forscher haben nun herausgefunden, woran die Welle von Todesfällen von indischen Kindern in den letzten Jahrzehnten gelegen hat.

Für mehr als zwei Jahrzehnte starben im Norden Indiens jedes Jahr Hunderte Kinder. Seit 1995 kam es immer wieder aus unerklärlichen Gründen dazu, dass scheinbar gesunde Kinder unter Krämpfen litten und bewusstlos wurden. Jedes dritte Kind kam bei dieser merkwürdigen Erkrankung ums Leben. Forscher tappten jahrelang im Dunkeln. Doch jetzt wurde eine Studie im Medizin-Journal 'The Lancet' veröffentlicht, in der der Grund für das mysteriöse Massensterben dargelegt wurde.

Wie ist das möglich?

Die Forscher fanden heraus, dass die Ernährung der Kinder schuld daran war. Sie verzichteten nicht nur auf ihr Abendbrot, sondern aßen auf leeren Magen eine Menge Litschis. Die Frucht lässt den Blutzucker dramatisch absenken und führte bei den Kindern zu einer toxischen Unterzuckerung.

Besonders im Juni kam es in den Regionen Indiens zu diesen tragischen Vorfällen. Forschen vermuten, dass die Kinder im Erkrankungsmonat unreife Früchte gegessen haben. Darin ist der Hypoglycin-Gehalt höher als in reifen Litschis. Hypoglycin verhindert, dass Fett im Körper abgebaut wird und Zucker produziert wird.

Wie gefährlich sind Litschis für uns?

Für Erwachsene sind Litischis generell nicht gefährlich, wenn man sie nicht in großen Mengen isst. "Da die Früchte in westlichen Ländern als Delikatesse nur in kleineren Mengen verzehrt werden, ist eine Vergiftung (...) unwahrscheinlich", so das Deutsche Ärzteblatt. Außerdem ist es empfehlenswert, sie nicht auf leeren Magen zu verspeisen. Für Kinder sollte eine Handvoll genügen.

Schu

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