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Leidest du auch an einer Federbetten-Lunge?

Federbett-Lunge: Frau liegt im Bett
© lenetstan / Shutterstock
Ein Schotte kam mit Atemnot ins Krankenhaus und stellte die Ärzte lange vor ein Rätsel. Bis sie den Auslöser für die Beschwerden im Bett des Mannes fanden.

Nicht für jedes Leiden lässt sich schnell eine Ursache – und damit auch eine mögliche Behandlung – finden. Wie lange sich die Suche nach möglichen Auslösern hinziehen kann, musste auch ein 43-jähriger Schotte erfahren: Der Nichtraucher litt seit Monaten an Atemnot, war ständig müde und fühlte sich generell nicht wohl. Die Ärzte vermuteten als erstes eine Atemwegsentzündung und durch eine entsprechende Behandlung ging es dem Patienten auch kurzfristig besser. Doch dann verschlechterte sich der Zustand des Schotten plötzlich wieder, er musste zwei Wochen krankgeschrieben werden.

Des Rätsels Lösung befand sich im Bett

Das Blutbild, Röntgenaufnahmen der Brust und Untersuchungen von Nieren und Leber des Mannes blieben unauffällig, wie die Mediziner im Fachmagazin "BMJ Case Reports" berichteten. Schließlich befragte ein Arzt den Patienten genauer zu seinen Lebens- und Wohnumständen – und fand des Rätsels Lösung in dessen Bett. Der Schotte hatte sich im Jahr zuvor eine neue Bettdecke sowie ein Kissen aus Daunen gekauft – und seine Symptome stammten von einer seltenen Lungenerkrankung namens Hypersensitivitäts-Pneumonitis.

Seltener Fall einer "Federbett-Lunge"

Durch die Krankheit reagiert der Patient allergisch auf Sporen von Schimmelpilzen und Bakterien. In diesem speziellen Fall löste Staub von den Gänse- oder Entenfedern im Bettzeug des Patienten die Symptome aus. Die Ärzte bezeichneten die Lungenerkrankung in diesem Fall daher als "Federbetten-Lunge" ("Feather Duvet Lung"), bei der sich die Lungenbläschen entzündeten. Dass die Daunenfüllung des Bettzeugs so schwere allergische Reaktionen auslöse, sei zwar selten, die Mediziner warnen aber davor, die Krankheit auf die leichte Schulter zu nehmen: Schlimmstenfalls kann sie zu einer unheilbaren Vernarbung des Lungengewebes führen, einer sogenannten Lungenfibrose.

Dr. Owen Dempsey, der den Schotten mit behandelte, sagte gegenüber dem "Guardian": "Ich glaube, dass es viel mehr Fälle gibt, die uns Ärzten nicht bewusst sind. Und weil sie uns nicht bewusst sind, werden sie ignoriert." Deshalb sei es wichtig, dass Mediziner künftig bei Atemwegsbeschwerden nicht nur klassisch nach möglichen Haustieren, sondern auch nach dem Inhalt des Bettzeugs fragen.

Bye bye Daunen!

Und der Schotte? Dem ging es schnell besser, nachdem er die Federfüllung aus seinem Bettzeug verbannt hatte. Nach einem Monat waren die Symptome weitgehend abgeklungen, ohne dass er auch nur ein Medikament eingenommen hatte. Nach einem halben Jahr war er wieder ganz gesund.

Lese-Tipps: Hier verraten wir, wie oft du das Bettzeug wechseln solltest.

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