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Alarmierend Immer mehr junge Frauen kämpfen mit Kopfschmerzen

Fast 8 Millionen Deutsche leiden unter Kopfschmerzen - vor allem junge Frauen. Sind Leistungsdruck und Stress dafür verantwortlich?

Sie nerven, können uns den Tag und schlimmstenfalls das Leben vermiesen: Kopfschmerzen. Laut Arztreport der Barmer Ersatzkasse entwickelt sich das Leiden zunehmend zur Volkskrankheit - vor allem bei jungen Frauen. 

19-jährige Frauen sind am häufigsten betroffen

In Deutschland ist fast jeder Zehnte (9,3 Prozent) wegen Kopfschmerzen in ärztlicher Behandlung. Der Arztreport 2017 der Barmer zeigt außerdem: Vor allem junge Erwachsene leiden immer öfter unter Kopfweh - am häufigsten 19-jährige Frauen. In diesem Alter ist fast jede fünfte betroffen.

Insgesamt leiden Frauen mehr als doppelt so häufig wie Männer unter Spannungskopfschmerz und Migräne: Eine Kopfschmerzdiagnose wurde 2015 bei rund 6,3 Prozent der Männer und bei rund 12,3 Prozent der Frauen dokumentiert.

Besonders bei Frauen im Alter von 18 bis 27 Jahren liegen die Kopfschmerzdiagnosen deutlich über denen bei gleichaltrigen Männern. Bei den 19-Jährigen war der Unterschied besonders groß: So waren 19,7 Prozent der Frauen in diesem Alter wegen Kopfschmerzen in Behandlung, bei den Männern waren es 13,8 Prozent.

Ein Anstieg um 42 Prozent - in zehn Jahren

Als alarmierend bezeichnete die Krankenkasse die Tatsache, dass die Häufigkeit der Kopfschmerzdiagnosen bei jungen Erwachsenen in den vergangenen zehn Jahren deutlich stärker zunahm als in der Gesamtbevölkerung. Die Zahl der ärztlich diagnostizierten Kopfschmerzen ist in der Gesamtbevölkerung zwischen 2005 und 2015 um 12,4 Prozent gestiegen - bei den 18- bis 27-Jährigen erhöhte sich der Anteil sogar um 42 Prozent.

Hinzu kommt vermutlich eine hohe Dunkelziffer, weil längst nicht alle Kopfschmerz-Geplagten zum Arzt gehen, sondern sich selbst mit rezeptfreien Medikamenten behelfen.

Was sind die Gründe für die Kopfschmerzen?

Über die Ursachen für die Kopfschmerzen herrscht Unklarheit. Der extreme Anstieg könne „ein Beleg dafür sein, dass der Druck auf die jungen Menschen in den letzten Jahren enorm zugenommen hat“, so Prof. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer. Die stark gestiegene Nutzung digitaler Geräte wie Smartphones und Computer könnten ebenfalls mitverantwortlich sein. 


Für den Arztbericht 2017 analysierte die Barmer GEK die anonymisierten Daten von rund acht Millionen Versicherten.

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