Wie gesund sind unsere Kinder? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat das Berliner Robert Koch-Institut in den vergangenen Jahren großen Aufwand betrieben: Für die Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, kurz KiGGS, wurden mehr als 12.000 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre und deren Eltern befragt.
Nun liegen die Ergebnisse für die Befragungswelle zwischen 2009 und 2012 vor und sie stimmen optimistisch: Der allgemeine Gesundheitszustand der Kinder und Jugendlichen wird in 94 Prozent der Fälle als gut oder sehr gut beschrieben. Wie gut es den Kindern geht, hängt jedoch von den Eltern ab: Kinder aus sozial schwachen Familien leiden häufiger unter gesundheitlichen Problemen.
Die interessantesten Zahlen aus der KiGGS-Studie im Überblick:
11,5 Prozent der Jugendlichen zwischen 11 und 17 sind mindestens einmal im Monat betrunken: Sie kippen dann sechs Drinks oder mehr. 45,6 Prozent haben allerdings noch nie Alkohol getrunken.
12 Prozent der Jugendlichen rauchen - Tendenz sinkend. Die rauchenden Jugendlichen kommen besonders oft aus armen Familien.
82 Prozent der Kinder wurden gestillt - Tendenz steigend. Im Durchschnitt trinken die Babys 7,5 Monate lang an Mamas Brust.
Jedes fünfte Kind zwischen drei und 17 ist psychisch grenzwertig auffällig oder auffällig.
Fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen haben die Diagnose ADHS: Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung. Auf ein verhaltensauffälliges Mädchen kommen statistische betrachtet 4,5 Jungen. Deutlich häufiger betroffen sind Kinder aus sozial schwachen Familien.
Deutschlands Kinder und Jugendliche sind sportlich: 78 Prozent treiben außerhalb der Schule oder Kita Sport. Jüngere Kinder machen öfter und länger Sport als ältere, Kinder aus sozial schwachen Familien machen weniger Sport als solche aus besser betuchten.
91,9 Prozent der Kinder und Jugendlichen gehen einmal pro Jahr zum Arzt - Tendenz steigend. Vermutlich liegt's an Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen.
2,4 Prozent der Kinder bis zwei Jahre erkrankten zwischen 2009 und 2012 an Windpocken, zwischen 2003 und 2006 waren es noch 12,8 Prozent gewesen. Der Rückgang ist vermutlich eine Folge der geänderten Impfempfehlung: Seit 2006 wird geraten, Kinder nicht nur einmal, sondern zweimal gegen Windpocken impfen zu lassen. Einen alarmierend hohen Wert erreichten die Maserninfektionen: 14,1 Prozent der 14- bis 17-Jährigen erkrankten an Masern.
Jedes sechste Kind ist chronisch krank: Bei Kindern unter sieben Jahren sind Herzkrankheiten am häufigsten, bei Kindern ab sieben ist es Migräne. Vier von fünf Betroffenen können aber dennoch ein normales Leben führen.