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Hormonfreie Verhütung: Was kann der Kupferball?

In Österreich erobert gerade ein neues Verhütungsmittel den Markt: der Kupferball. Wie die hormonfreie Verhütung funktioniert und für wen sie geeignet ist, erfahrt ihr im Folgenden.

Was ist der Kupferball?

Der Kupferball kommt, ähnlich wie Spirale und Kupferkette, ohne Hormone aus und schützt fünf Jahre vor einer ungewollten Schwangerschaft. In dem hormonfreien Verhütungsmittel stecken acht Jahre Entwicklungsarbeit des israelischen Gynäkologen Dr. Ilan Baram. "Mir ging es darum, eine hormonfreie und schmerzarme Alternative für Frauen jedes Alters zu entwickeln. Denn 15 Prozent aller Frauen haben Probleme mit herkömmlichen Spiralen, die oft viel zu groß für weibliche Uteri sind und diese im schlimmsten Fall sogar perforieren", so Baram.

Wie wird das Verhütungsmittel eingesetzt?

Anders als die Spirale hat der Kupferball keine Ecken und Kanten und verhakt sich dadurch nicht in den Uterus-Wänden. Er besteht aus einem zarten "Formgedächtnisdraht", auf dem 17 Kupferperlen aufgefädelt sind. Der Draht ist mit einer weißen Polymerschicht ummantelt. Eingesetzt wird die neue Verhütungsmethode, die es bislang nur in Österreich in den Größen "mini" und "midi" gibt, von einem Gynäkologen. Ein Beratungsgespräch zuvor ist natürlich unabdingbar. Wie sich der dreidimensionale Ball in die Gebärmutter setzt, seht ihr im Video:

Es ist jedoch sehr wichtig, dass nach acht bis zwölf Woche eine Ultraschallkontrolle folgt, um sicherzugehen, dass der Kupferball richtig sitzt. Danach folgen jährliche Kontrolluntersuchungen beim Gynäkologen.

Wie wirkt der Kupferball?

Während der fünfjährigen Wirkungsdauer gibt der Kupferball ständig geringe Kupfermengen in die Gebärmutter ab. Diese freigesetzten Kupferionen greifen mehrfach in den Befruchtungsvorgang in der Gebärmutter und den Eileitern ein. Sie schränken die Beweglichkeit der Spermien ein und verhindern somit die Befruchtung der Eizelle. Laut Aussage des österreichischen Arztes Dr. Johannes Seidel sei der Kupferball eine gute Alternative und ebenso sicher wie die Anti-Babypille.

Was kostet die hormonfreie Verhütung – und für wen ist sie geeignet?

Laut Hersteller Gynial liegt die Tarifempfehlung für Gynäkologen seitens der Ärztekammer in Österreich bei 520 Euro. Die Kosten sind jedoch von verschiedenen Faktoren abhängig, wie Voruntersuchungen, Nachbehandlungen etc.

An sich sollte der Kupferball für Frauen ab 18 Jahren geeignet sein – unabhängig davon, ob man bereits ein Kind bekommen hat oder nicht. Tatsache ist jedoch, dass das Einsetzen des Verhütungsmittels schmerzhaft sein kann, wenn der Gebärmutterhals sehr eng ist. In solchen Fällen wird eine örtliche Betäubung oder Vorbehandlung mit Medikamenten empfohlen. Nicht geeignet ist der Kupferball für Frauen, die generell an intensiven Blutungen leiden. "Durch den Kupferball werden Blutung und Schmerzen stärker", betont Seidel.

jg

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