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Wie dein Wohnort dein Depressionsrisiko erhöhen kann

Frau steht und schaut auf den Himmel
© Warpboyz / Shutterstock
Was hat dein Zuhause mit Depressionen zu tun? Mehr als du denkst, wie eine aktuelle Studie beweist. Dein Wohnort kann das Risiko für psychische Erkrankungen, vor allem Depressionen, erhöhen. Grund ist die Luftqualität.

Schicksalsschläge, Lebensphasen, Angewohnheiten, Vererbung – über die Ursachen von Depressionen wird immer noch spekuliert. Fest steht: Depressionen machen nicht vor Einkommens-, Bildungs- oder Altersgrenzen Halt. Sie können theoretisch jeden treffen. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie legen jedoch die Vermutung nahe, dass auch der Wohnort eine ausschlaggebende Rolle für die Entwicklung von psychischen Erkrankungen spielt.

Wo du wohnst, kann sich auf deine Psyche auswirken. Genauer gesagt: Wie die Luftqualität an deinem Wohnort ist. Forscher aus den USA und Dänemark untersuchten Gesundheits- und Umweltdaten der beiden Staaten. Dabei konnte ein interessanter Zusammenhang festgestellt werden: Die Luftverschmutzung könnte das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen.

Was psychische Erkrankungen mit Luftverschmutzung zu tun haben

Zu diesem Schluss kamen die Wissenschaftler aufgrund einer Häufung von psychischen Erkrankungen in Regionen mit schlechter Luftqualität. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal PLOS Biology veröffentlicht.

Forscher schauten sich die Fallzahlen schwerer Depressionen, bipolarer Störungen, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen und neurologischen Erkrankungen an. Dort, wo die Luftverschmutzung am stärksten war, häuften sich auch die Krankheitsfälle.

In den USA erkrankten sechs Prozent mehr Menschen an einer schweren Depression im Vergleich zu Regionen mit guter Luftqualität. Noch alarmierender waren die Ergebnisse einer anderen Erkrankung: Das Risiko, eine bipolare Störung zu erleiden, war bei schlechter Luft um 27 Prozent erhöht.

50 Prozent erhöhtes Depressionsrisiko wegen Luftverschmutzung

Die Ergebnisse aus Dänemark fielen jedoch wesentlich dramatischer aus. In Regionen mit schlechter Luftqualität konnte ein 50 Prozent erhöhtes Depressionsrisiko festgestellt werden. An einer Persönlichkeitsstörung erkrankten die Menschen dort sogar mehr als doppelt so häufig wie in Gebieten mit sauberer Luft.

In Studien mit Tieren sollen bereits ähnliche Ergebnisse zutage gekommen sein. Demnach sollen Schadstoffe in der Luft Neuroinflammationen im Gehirn auslösen können. Nun sollten weitere Forschungen zum Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und psychischen Erkrankungen folgen.

Psychische Erkrankungen können deine Lebenserwartung um 20 Jahre verkürzen. Sie sollten daher immer ernstgenommen werden. Hier findest du die Depression-Symptome im Überblick und erfährst zudem, wie du rechtzeitig eine depressive Verstimmung erkennen kannst.

mjd

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