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Hirnforschung: Tetris macht schlau

Das beliebte Computerspiel Tetris ist nicht nur ein netter Zeitvertreib - es macht dabei auch schlau. Wie Forscher herausfanden, regt es die Produktion von Gehirnzellen an und könnte sogar bei der Trauma-Therapie helfen.

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Auf dem ersten Blick sieht Tetris sehr schlicht aus: Bei dem Computerspiel geht es darum, bunte, herabfallende Kästchen möglichst sinnvoll übereinander zu stapeln - bereits seit 15 Jahren vertreiben sich Menschen auf der ganzen Welt damit die Zeit. Doch was so einfach aussieht, treibt das Gehirn zu Höchstleistungen an: Wie Forscher an der Universität von Kalifornien herausfanden, sind beim Tetrisspielen sowohl Hirnareale aktiv, die komplexe Bewegungen steuern, als auch die Bereiche, die für Sinneseindrücke zuständig sind. Und so viel Beanspruchung macht schlau: Drei Monate ließen die Wissenschaftler junge Frauen intensiv daddeln - danach hatten sich in ihrer Gehirnrinde viel mehr neue Nervenzellen gebildet, als bei den Probanden, die nicht Tetris spielten.

Doch nicht nur Hirnforscher, auch Psychiater beschäftigen sich mit dem Computerspiel. Bei einem Experiment am Institut für Psychiatrie der Universität Oxford stellte die Neurowissenschaftlerin Emily Holmes fest, dass traumatisierte Menschen durch Tetris seltener von Flashbacks gequält werden. So ließ sie Probanden verstörende Videoclips ansehen und schickte sie danach an den Computer. Die Testpersonen, die Tetris gespielt hatten, erinnerten sich in den Tagen danach viel seltener an die Filmszenen, als die Gruppe, die nicht gespielt hatte. "Es therapiert das Trauma nicht im eigentlichen Sinn, sondern verhindert vorab, dass gewisse Aspekte des Erlebnisses überhaupt abgespeichert werden", so Holmes gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Die Wissenschaftler aus Oxford hoffen nun, dass Tetris bei der Therapie für Patienten mit einer so genannten Posttraumatischen Belastungsstörung eingesetzt werde. So könne etwa Soldaten und Rettungskräften schnell, einfach und auch noch kostengünstig geholfen werden.

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