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Hantavirus: Infektionskrankheit auf dem Vormarsch

Hantavirus
© Shutterstock/sheff
Der Hantavirus breitet sich in Deutschland immer weiter aus, warnen Mediziner. Die Infektionskrankheit hat grippeähnliche Symptome – kann aber auch tödlich enden.

Vorsicht vor dem Hantavirus! Auch 2019 breitet sich das gefürchtete Virus stark aus. "2019 ist ganz deutlich ein Ausbruchsjahr", zitieren die "Kieler Nachrichten" nach einer dpa-Anfrage Mirko Faber, Wissenschaftler am Robert Koch-Institut in Berlin (RKI).

Von Anfang 2019 bis Juni wurden dem Institut demnach fast 500 Fälle gemeldet. Besonders betroffen: die Schwäbische Alb, die Räume Stuttgart und Osnabrück, Unterfranken, der Bayerische Wald, der Osten Hessens, der Westen Thüringens und das Münsterland.

So schlimm wie das "Hantajahr" 2012 werde es dieses Jahr voraussichtlich nicht, dennoch mahnen Experten zur Vorsicht.

Wie verbreitet sich der Hantavirus?

Der Hantavirus wird durch Nagetiere, insbesondere durch Rötelmäuse, aber auch Brand- und Gelbhalsmäuse übertragen. In den Jahren, in denen die Population durch das Nahrungsangebot steigt, gibt es in der Regel auch eine erhöhte Anzahl der Hantavirus-Erkrankungen. In diesem Jahr sei der gute Ertrag der Buchen dafür verantwortlich, der den Nagern als Nahrung dient. Die Hantaviren selbst stecken im Mäusedreck. Doch wie infizieren wir uns nun?

Ganz einfach: Wir atmen den Staub ein, der den Erreger enthält. Und auch über Mäusebisse infizieren wir uns mit der Krankheit. Zur Prävention sollten wir – insbesondere in Gebieten mit vielen Buchen – den Kontakt mit den Ausscheidungen vermeiden, wie beispielsweise bei Holzarbeiten, der Reinigung von Scheunen, Garagen, Schuppen, Ställen, Dachböden und Kellern. Wer sich das Saubermachen nicht nehmen lassen will, sollte den Staub vorher befeuchten.

Welche Symptome sollten mich aufhorchen lassen?

Im Normalfall treten die ersten Symptome etwa zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung auf. RKI-Angaben zufolge verursacht die Infektion zunächst grippeähnliche Symptome, wie:

  • Fieber
  • Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen
  • Husten
  • Rötungen des Rachens
  • Durchfall
  • Erbrechen

Doch auch Blutdruckabfall und Nierenfunktionsstörungen können auftreten, die sich unter anderem in Form von Kreislaufstörungen zeigen. Um festzustellen, dass es sich wirklich um den Hantavirus handelt, muss der Arzt eine Blutuntersuchung vornehmen. Typisch sind auch Blut im Urin, da die Viren die Blutgefäße in den Nieren schädigen können. Im schlimmsten Fall kann die Infektionskrankheit zu Nierenversagen führen, doch nur selten endet die Krankheit hierzulande tödlich.

Leider gibt es bislang noch kein Medikament gegen den Virus, lediglich die Beschwerden können durch die richtigen Arzneimittel gelindert werden.

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jg

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