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"Wir sind behindert - und so viel mehr als das!"

Eine Behinderung verstellt oft den Blick auf den Menschen dahinter - alles, was wir sehen, ist das Handicap. Die New Yorker Fotografin Sophie Klafter will das ändern.

Die Fotos von Sophie Klafter:

Die New Yorker Fotografin Sophie Klafter leidet unter Neuraler Muskelatrophie. Mit ihrem Fotoprojekt corpoReality möchte sie erreichen, dass wir anfangen, die Menschen hinter der Behinderung zu sehen - und nicht nur das Handicap: "Ich habe die Augen meiner Mutter, die rundliche Nase meiner Uroma und das Mundwerk meines Opas. Von meinem Vater habe ich die Neurale Muskelatrophie geerbt.

Aus diesem Grund sehe ich die Welt aus einem anderen Blickwinkel als die meisten anderen Menschen. Seit meiner Kindheit muss ich sehr genau auf meine Umgebung achten. Schon kleine Furchen im Asphalt oder Unebenheiten im Gehweg können aus einem netten Ausflug einen katastrophalen Sturz machen.

Diese Tatsache, zusammen mit meinem einzigartigen Aussehen, lösten bei mir den Wunsch aus, die natürlichen Spielarten des menschlichen Körpers zu dokumentieren. Fotografie war das offensichtliche Medium, und mir wurde klar, dass ich selbst das ideale Sujet meiner fotografischen Reise war. Irgendwann begann ich, mich dafür verantwortlich zu fühlen, anderen zu zeigen, wie es ist, in einem "unperfekten" Körper zu leben. Ich fing an, auch andere Menschen zu fotografieren.

Mit diesem Projekt will ich nicht nur behinderte Menschen porträtieren, die kompetent in ihrer Welt funktionieren, ich will auch ihre Lebensgeschichten zeigen. Ich ging zu ihnen nach Hause, traf ihre Familien, schaute mir ihre Besitztümer an und lauschte ihren Geschichten, die von Beharrlichkeit und Ausdauer erzählten. Meine Hoffnung war, dass ich ihre Wirklichkeit einfangen und zeigen könnte, wie es ist, in einem atypischen Körper zu leben. Ich wollte, dass andere die Realität ihrer Körperlichkeit erleben."

sar

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