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Forscher: Kaiserschnitte führen öfter zu Fehlgeburten

Schwangere Frau beim Arzt
© wavebreakmedia / Shutterstock
Frauen, die ein Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht haben, erleiden in nachfolgenden Schwangerschaften häufiger Fehlgeburten als andere. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher nach der Auswertung weltweiter Daten.

Kaiserschnitte haben Befürworter und Gegner. Letztere bekommen jetzt neue Argumente: Wissenschaftler aus Edinburgh berichten, dass Kaiserschnitte das Risiko von Fehlgeburten erhöhen.

Für die Analyse werteten die Forscher mehr als 70 Studien aus verschiedenen Ländern aus. So lagen ihnen Daten von fast 30 Millionen Frauen vor. Wie das Team im Fach-Journal "Plos Medicine" berichtet, liegt die Kaiserschnitt-Rate in Westeuropa derzeit bei 24,5 Prozent. In Nordamerika kommt fast jedes dritte Kind so zur Welt (32 Prozent), in Südamerika sind es 41 Prozent (Daten bis 2016). Tendenz: steigend.

Vorteil: Weniger Inkontinenz und Beckenboden-Probleme

In ihrer Untersuchung beobachteten die Wissenschaftler Langzeit-Risiken – aber auch Vorteile. So haben Mütter nach einem Kaiserschnitt langfristig betrachtet seltener mit Inkontinenz zu kämpfen. Auch Funktionsstörungen des Beckenbodens treten der Studie zufolge weniger häufig auf als nach natürlichen Geburten.

"Dies sollte jedoch abgewogen werden gegen den Zusammenhang mit einer erhöhten Bedrohung der Fruchtbarkeit für folgende Schwangerschaften und Langzeit-Auswirkungen auf das Kind", schreiben die Forscher in ihrer Schlussfolgerung. Denn: Laut der Studie leiden Kaiserschnitt-Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren öfter an Asthma.
Außerdem erhöhe sich bei Folge-Schwangerschaften der Mutter das Risiko für Fehlgeburten und Totgeburten. Die Gefahr von Komplikationen mit Todesfolge unmittelbar während einer nachfolgenden vaginalen Geburt sei nicht erhöht.

Ergebnisse beruhen auf Beobachtung von Daten

Die Forscher schlussfolgern: "Diese Information könnte bei der Beratung von Frauen zur Art der Geburt von Bedeutung sein." Einen ursächlichen Zusammenhang beweisen die Forscher gleichwohl nicht; ihre Angaben beruhen auf Beobachtungen. "Die Ergebnisse sollten daher mit Vorsicht interpretiert werden", mahnen auch die Autoren.

kia

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