Endometriose gehört zu den zweithäufigsten gynäkologischen Erkrankungen und geht mit starken Schmerzen einher. Dabei kommt es zu einem zusätzlichen Gewebewachstum außerhalb der Gebärmutter, zum Beispiel an den Eierstöcken, dem Darm oder Bauchfell. Diese Endometrioseherde können mit dem hormonellen Zyklus wachsen und bluten sowie zur Schädigung der Organe führen.
"Ich bin Hannah Zint, Fotografin und studiere Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Fotografie in Potsdam. Ich habe ein halbes Jahr an der Serie Hey Emma gearbeitet. Ich bin selbst von Endometriose betroffen und möchte mit dieser Serie andere Frauen ermutigen, ihnen mitteilen, dass sie nicht alleine sind sowie einen Beitrag zur Aufklärung leisten. Die Serie soll auch Nichtbetroffenen helfen, die Krankheit besser zu verstehen.
Bei den Fotografien der Serie handelt es sich um inszenierte Bilder, die auf künstlerische Art und Weise die Schmerzen und den Umgang mit der Krankheit zeigen.
Ich möchte mit der Serie "Hey Emma" zum Dialog anregen. In unserer Gesellschaft ist das Thema Zyklus immer noch ein Tabuthema. Viele Frauen treffen auf peinliche Berührtheit, wenn ihnen ein Tampon aus der Tasche fällt, sie einen Blutfleck auf der Hose haben oder offen von ihrem Zyklus erzählen.
Außerdem gelten Menschen schnell als überdramatisierend, wenn sie über ihre Menstruation und damit verbundene extreme Schmerzen reden. Endometriose-Schmerzen werden meist falsch interpretiert und die Krankheit dadurch viel zu spät diagnostiziert. Obwohl Endometriose schon lange bekannt ist, ist die Ursache immer noch nicht bekannt und es gibt keine Heilung. Mein Wunsch ist, dass das Schweigen gebrochen und die Krankheit besser erforscht wird.
Die Fotografie ist für mich ein Sprachrohr – ein Medium, um das Unsichtbare sichtbar zu machen. Ein Medium, welches keine sozialen oder sprachlichen Grenzen kennt. Ich kann durch die Fotografie Geschichten erzählen, Menschen Stimmungen und Zustände nahe bringen und so auf gesellschaftlich relevante Themen hinweisen. Fotos lösen oft etwas Neues in Menschen aus und viele Menschen erkennen ihre eigene Geschichte in Fotografien.
Nach Veröffentlichung der Serie "Hey Emma" bekam ich viele Nachrichten von Frauen, die sich ermutigt und verstanden gefühlt haben. Mich berührt und ermutigt dies sehr, auch zukünftig Fotoprojekte umzusetzen, die auf sozial-gesellschaftlich relevante Themen hinweisen."
Die gesamte "Hey Emma"- Serie könnt ihr auf Hannah Zints Website sehen. Die Fotografin freut sich sehr über Unterstützung, z.B auf Instagram oder finanziell über ihren Kofi-Account.