Anzeige

Eichenprozessionsspinner - das kannst du gegen das gefährliche Insekt tun

Eichenprozessionsspinner - das kannst du gegen das gefährliche Insekt tun
© Dennis van de Water / Shutterstock
Hilfe, der Eichenprozessionsspinner breitet sich immer mehr aus! Dabei kann das Insekt für den Mensch gefährlich sein und unangenehme Folgen haben. Wir verraten, was ihr wissen müsst!

Was ist ein Eichenprozessionsspinner?

Eigentlich verbirgt sich hinter dem komplizierten, langen Namen ein Falter. Allerdings redet kaum jemand über den Schmetterling - für Aufregung sorgen nämlich hauptsächlich die Raupen, die mal ein Schmetterling werden wollen. Sie werden etwa fünf Zentimeter lang, haben eine Menge graue Härchen am Leib und leben hauptsächlich in Eichen.

Auf dem Weg in die Krone der Eiche krabbeln die Raupen zu hunderten hintereinander her - wie in einer Prozession. Daher rührt der Name. Ihre Nester befinden sich ebenfalls an den Bäumen.

Welche Gefahr geht vom Eichenprozessionsspinner aus?

Für Menschen sind die Raupen des Eichenprozessionsspinner vor allem deswegen gefährlich, weil ihre kleinen grauen Haare giftig sind. Die sogenannten Brennhaare schützen die Raupen vor ihren natürlichen Feinden - doch sie können auch für uns Menschen gefährlich werden. Bei Berührung mit der Haut drohen heftiges Jucken und roter Ausschlag - hiergegen hilft meist nur Cortison.

Außerdem können die Härchen Bindehautreizungen und Atemnot auslösen, je nachdem, wie empfindlich man ist. Im Zweifelsfall hilft dann nur noch ein Gang zum Arzt.

In Sachsen-Anhalt musste 2018 eine Achtjährige wegen der Wirkung der Brennhaare zum Arzt. Dies nahm der Verbandsgemeindebürgermeister aus Seehausen (Altmark) zum Anlass, sich selbst wegen "Körperverletzung im Amt" anzuzeigen, weil er kein Mittel mehr gegen die Raupen fand.

Wie kann ich mich vor dem Eichenprozessionsspinner schützen?

Natürlich kann man sich im ersten Moment denken: "Dann fasse ich die Raupen einfach nicht an, dann kann ja nichts passieren …" - allerdings sind die Brennhaare sehr filigran und brechen schnell ab. Ein Windstoß kann reichen, um sie einige Meter weiterzutragen und direkt auf unserer Haut landen zu lassen. Deswegen: Wenn du ein Nest oder eine Prozession an einer Eiche siehst, halte besser Abstand!

Entfernt werden können die Nester nur von Experten. Die rücken dann mit einem speziellen "Staubsauger" an, um die Reste der Nester aus der Rinde zu entfernen. Achtung: Die brennbaren Härchen können jahrelang in den Nestern bleiben und sind auch dann noch gefährlich für uns!

Mit der Chemiekeule werden die Eichenprozessionsspinner übrigens in der Regel nicht bekämpft. Es gibt zwar wirksames Gift gegen die Raupen, doch das greift auch andere Insekten an. Deshalb wird nur im Notfall gesprüht, zum Beispiel, wenn ein Baum in der Nähe eines Kindergartens stark befallen ist.

Warum hört man neuerdings so viel vom Eichenprozessionsspinner?

Die Falter und Raupen mit dem komplizierten Namen gibt es schon sehr lange. Allerdings breitet sich der Eichenprozessionsspinner erst seit den letzten 10 bis 15 Jahren merklich stark in Deutschland aus. Hintergrund wird der Klimawandel sein: Der Spinner liebt es warm und kann sich dank der milden Winter der letzten Jahre wunderbar entwickeln. Deswegen hören wir von Jahr zu Jahr mehr vom Eichenprozessionsspinner.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel