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Der Beckenboden als Schlüssel für guten Sex

Kim Cattrall
© G Holland / Shutterstock
Mehr Muskeln, mehr Lust - das versprechen Kegel-Übungen. Nicht nur "Sex and the City"-Vamp Samatha Jones schwört darauf.

Kegeln, denken Sie da als erstes an Kegelbahn? Dann wird es Zeit für eine Bewusstseins-Erweiterung! Denn Kegel-Übungen trainieren den Beckenboden und sorgen so für mehr Spaß beim Sex.

Ihren merkwürdigen Namen haben die Übungen dem amerikanischen Urologen Dr. Arnold Kegel zu verdanken. Er entwickelte sie in den 50er-Jahren für Patientinnen, die nach der Geburt eines Kindes unter einer schwachen Blase litten und ihre beanspruchten Beckenbodenmuskeln wieder stärken wollten. Der unverhoffte Nebeneffekt dieser neuen Form der Rückbildungsgymnastik: Die Frauen berichteten von intensiveren Empfindungen beim Sex - und auch ihre Partner waren angetan.

Seinen großen Auftritt hat das "Kegeln" in einer Szene der Serie "Sex and the City". Carrie, Miranda, Charlotte und Samantha sitzen im Café und blättern in einem Katalog mit Sexspielzeug, als Miranda auf ein besonders merkwürdiges Sex-Toy stößt. "Guckt euch das an, der 'Kegel-Master'!"- "Was ist denn ein Kegel-Muskel?", fragt die prüde Charlotte irritiert - und bekommt von Vamp Samantha zu hören: "Wenn du so fragst, hast du deine Übungen nicht gemacht." Charlotte ist offensichtlich komplett ahnungslos: "Was für Übungen?" Samantha antwortet: "Wenn alles dauerhaft straff sein soll, solltest du ihn jeden Tag zehn Minuten anspannen und wieder locker lassen. Eine Übung nach Doktor Kegel. Ich mache meine zum Beispiel jetzt."

Heute gehört "Kegeln" in den USA für viele sexuell aktive Frauen ganz selbstverständlich dazu. Bei uns in Deutschland hingegen fristen die Übungen noch ein Schattendasein. Zu Unrecht: Dem österreichischen Sexualtherapeuten Karl Stifter zufolge haben Frauen mit einem starken Beckenbodenmuskel eine dreifach größere Chance, zum koitalen Orgasmus zu kommen. Jedoch wisse beinah jede zweite Frau gar nicht, wie man die Muskeln gezielt anspannen könne.

Können Sie es? Probieren Sie es einfach mal aus, wenn Sie das nächste Mal aufs Klo müssen: Spannen Sie die Muskeln im Unterleib an, um den Harnfluss zu unterbrechen. Genau jetzt kommen sie zum Einsatz: die Beckenbodenmuskeln.

Anspannen - kurz halten - entspannen, diese simple Übung, mehrmals hintereinander ausgeführt, kräftigt die Muskulatur. Sie können die Kegel-Übungen überall machen, ganz unauffällig: beim Zähneputzen, in der U-Bahn, an der roten Ampel, in einem langweiligen Meeting oder während sie am Telefon in einer Warteschlange hängen. Wichtig ist nur, dass Sie den richtigen Muskel erwischen: Kneifen Sie die Muskeln zusammen, so als müssten Sie dringend aufs Klo - die Po-Muskeln sollen bei der Übung ganz entspannt bleiben.

Experten empfehlen anfangs sechs bis acht Wiederholungen, später 20 bis 30, gern auch mehrmals täglich. Die Muskeln werden gekräftigt und besser durchblutet - und den Effekt bekommen Sie beim Sex deutlich zu spüren: Sie fühlen den Penis Ihres Partners intensiver in sich. Versuchen Sie auch einmal, beim Sex die Vagina gezielt zusammenzuziehen: So lässt sich der G-Punkt besser stimulieren. Übrigens, auch Männer genießen es ungemein, wenn ihre Partnerin beim Sex den Beckenboden bewusst anspannt - damit umschließen Sie seinen Penis besonders fest.

Text: aun Foto: PR Photos

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