Blasenentzündung: Wie? Warum? Woher?
Blasenentzündungen sind eine weitverbreitete Krankheit: Statistische Erhebungen haben gezeigt, dass jede zweite Frau auf der Welt mindestens einmal im Leben daran leidet. Doch woher kommt die lästige Entzündung? Bei der typischen Blasenentzündung liegt eine bakterielle Infektion der Harnröhre und der Blase vor. Rund 80 Prozent der Harnwegsinfektionen gehen auf Kolibakterien aus dem Darm zurück. Beim Sex können diese leicht in die Vagina gelangen, von wo aus sie zur Harnblase aufsteigen und die schmerzhafte Infektion auslösen.
Als Ursachen für eine Blasenentzündung kommen aber auch Unterkühlung, die Verwendung von Intimlotionen sowie chemisch behandelte Slip-Einlagen infrage. Frauen leiden übrigens deutlich häufiger an Harnwegsinfektionen als Männer, da die Harnröhre anatomisch kürzer ist, und damit auch die "Bakterien-Wanderung" zur Blase.
Warum ihr besser nach dem Sex pinkelt
Um eine Blasenentzündung nach dem Sex zu vermeiden, müsst ihr lediglich eine einfache Faustregel einhalten: Geht immer nach dem Geschlechtsverkehr auf Toilette, niemals davor! Grund dafür: Mit dem Urinieren werden potenzielle Krankheitserreger aus der Harnröhre gespült, die sich dort während des Aktes festgesetzt haben könnten. Klar, wenn die Blase vor dem Sex drückt, ist ein Gang zum Klo unvermeidlich. In diesem Fall solltet ihr jedoch genug Flüssigkeit zu euch nehmen, damit die Harnröhre auch danach durchgespült werden kann.
Was eine Hochzeitsreise mit der Infektion zu tun hat
Eine Blasenentzündung wird von Medizinern als "Honeymoon-Zystitis" bezeichnet. Ein Begriff, der auf den Beginn des 19. Jahrhunderts zurückzuführen ist. Damals war es üblich, dass eine Frau ihr erstes Mal in der Hochzeitsnacht erlebte. Der Urogenitaltrakt der Frau war mit neuen, unbekannten Bakterien konfrontiert, sodass es schnell zur Infektion der Harnwege kommen konnte. Heute versteht man unter der Bezeichnung die Infektion der Blase von sexuell aktiven Frauen.