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Bioenergetik

Die Bioenergetik ist eine Form der Psychotherapie, die über spezielle Übungen heilsame psychische Prozesse in Gang setzen soll.

Sie ist in dieser Form für Menschen gedacht, die durch Körperarbeit seelische Verletzungen und belastende Erlebnisse verarbeiten wollen. Ihnen können die Übungen zum Beispiel helfen, verdrängte Gefühle zu erkennen und auszudrücken. Doch auch Menschen, die lediglich etwas für ihr Körpergefühl tun oder Stress abbauen wollen, können von der Bioenergetik profitieren.

Das Ziel: Mit sich selbst in Kontakt kommen

Begründer der Bioenergetik ist der amerikanische Arzt und Psychotherapeut Alexander Lowen (geb. 1910), ein Schüler des Psychoanalytikers Wilhelm Reich. Bioenergetische Übungen sollen helfen, "mit sich selbst in Kontakt zu kommen" und zunächst für die körperlichen Verspannungen ("Panzerungen"), dann aber auch für die dahinterstehenden Verhaltensweisen (Beispiel: sich bei der kleinsten Kritik in sich selbst zurückziehen) ein Gespür zu entwickeln. Dabei geht es auch um das Aufdecken von Erlebnissen aus der Vergangenheit.

Am Anfang einer Bioenergetik-Sitzung wird fast immer eine "Grounding"-Übung ausgeführt. Mit dem englischen Begriff ist gemeint: festen Kontakt zum Boden haben, geerdet sein. Das Grounding ist das grundlegende der insgesamt sechs Elemente bioenergetischer Körperarbeit (außerdem gehören dazu: Atmung, Beweglichkeit, Ausdruck, Kontakt, Spüren). Die klassische Grounding-Übung geht so:

- Frei im Raum stehen - Füße parallel stellen, etwa im Abstand der Hüfte - Fußspitzen etwas nach innen drehen - Knie leicht beugen - Bauch locker lassen, Becken nach vorn schieben, so dass der Rücken ganz gerade ist.

Bitte nur barfuß oder in flachen Schuhen ausprobieren!

Ungewohnte Haltung gegen Energie-Blockaden

In dieser ungewohnten Haltung sind die meisten beim ersten Mal unwillkürlich verkrampft, fühlen sich unbehaglich oder spüren ein Ziehen, zum Beispiel in Oberschenkeln und Wadenmuskulatur. Mehrmaliges Üben unter fachkundiger Anleitung soll aber bewirken, daßleichte, angenehme Vibrationen spürbar werden - nach der bioenergetischen Sichtweise ein Zeichen dafür, daß die körpereigenen Energieströme wieder ungehindert fließen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für bioenergetische Körperarbeit nur, wenn die Therapeutin oder der Therapeut eine Kassenzulassung hat. Für Bioenergetik-Kurse, die der Entspannung und der Schulung des Körpergefühls dienen (zum Beispiel an Volkshochschulen), gibt es überhaupt keine Kostenerstattung.

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