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Fünf Frauen über ihre Erfahrungen beim Augenlasern

Fünf Frauen über ihre Erfahrungen beim Augenlasern
© pinkypills/Corbis
Jedes Jahr entscheiden sich Tausende Fehlsichtige zum Augenlasern. Hält die Operation, was sie verspricht? Fünf Frauen erzählen von ihren Erfahrungen.

In Deutschland entschließen sich pro Jahr rund 120.000 Fehlsichtige zum Augenlasern, um ohne Brille und Kontaktlinsen sehen zu können. Dabei wird die Hornhautkrümmung des Auges verändert. Dafür trägt ein computergesteuerter Laserstrahl Hornhautgewebe berührungsfrei ab. Im Idealfall kann man nach dem Augenlasern ohne Brille und Kontaktlinsen scharf sehen.

Bei Fehlsichtigkeiten bis zu -6 Dioptrien gilt die Methode als sicher und zuverlässig. Am besten sind die Ergebnisse bei Werten zwischen -1 und -3,5 Dioptrien. Voraussetzung für die OP sind gesunde Augen und eine stabile Brillenstärke. Der Eingriff muss privat bezahlt werden und kostet je nach Anbieter 800 bis 3000 Euro pro Auge.

Wie geht es Frauen, die das Augenlasern bereits hinter sich haben? Fünf Frauen berichten über ihre Erfahrungen.

Sandra: "Die Sehschärfe lässt im Laufe des Tages nach"

"Ich bin seit der siebten Klasse kurzsichtig. Anfangs habe ich eine Brille getragen und fand das auch nicht so schlimm. Später habe ich viel Sport getrieben, wollte einen Triathlon mitmachen. Da war die Brille einfach nervig. Kontaktlinsen habe ich probiert, aber nicht vertragen. Bei -4 und -3,75 Dioptrien brauche ich auf jeden Fall eine Sehhilfe. Meine Mutter und mein Onkel haben sich die Augen lasern lassen und gute Erfahrungen damit gemacht. Ich hatte lange Zeit Angst davor, habe mich dann aber bei einer Infoveranstaltung und einer kostenlosen Untersuchung doch überzeugen lassen. Das war vor drei Jahren.

Ich fühlte mich in der Klinik super betreut. Die Mitarbeiter haben mir alles gut erklärt und zig Voruntersuchungen gemacht. Dadurch wurde mir die Angst genommen, vor dem Eingriff war ich echt entspannt. Die Operation selbst ging ganz schnell. Ich habe Augentropfen zur Betäubung bekommen und musste Kittel und Mütze anziehen. Schwester Gertrud hat mir ganz lieb die Hand gestreichelt und mir zum Entspannen während des Eingriffs einen Gummiball gegeben. Sie haben mir ein Auge aufgehalten und gesagt, es gebe jetzt ein Geräusch, das wäre der Laser. Dann haben sie die Hornhaut aufgeschnitten und hochgeklappt und von der Hornhaut das abgehobelt, was sie vorher im Computer errechnet haben. Während des Eingriffs haben sie immer gesagt, wie lange es noch dauert. 'Noch 30 Sekunden, noch 15 Sekunden...'.

Sandra, 46, Vorstandsassistentin
Sandra, 46, Vorstandsassistentin
© privat

Während des Eingriffs war alles schwarz, ich habe nichts gesehen. Nach zehn Minuten war alles vorbei. Dann sollte ich auf eine Wanduhr gucken. Erst war alles verschwommen, dann habe ich ein paar mal gezwinkert und plötzlich konnte ich scharf sehen. Das war ein irres Gefühl. Ich fühlte mich wie ein staunendes Kind. Nach dem Eingriff bin ich mit meiner Mutter nach Hause gefahren. Meine Mutter hat sich die Augen schon vor 13 Jahren lasern lassen, damals noch richtig mit Schmerzen und Pflaster auf dem Auge. Ich habe zwei Stunden geschlafen und konnte abends schon essen gehen. Beim Sehtest am nächsten Tag habe ich immer gedacht, ich hätte die Brille noch nicht abgenommen. Es war faszinierend. Schmerzen hatte ich gar keine, aber ich habe vor dem Eingriff auch schon vorsorglich eine Schmerztablette bekommen.

Inzwischen weiß ich, dass das Lasern auch Nachteile hat. Ich arbeite viel am Bildschirm und ich merke, dass die Sehschärfe im Laufe des Tages nachlässt. Die Werte verschlechtern sich an stressigen Tagen so um 0,25 bis 0,5 Dioptrien. Das ist normal, das wurde mir auch vom Arzt gesagt. Aber ich fahre dann nicht mehr Auto, wenn ich das merke. Und es nervt mich, dass ich ganz genau schauen muss, um auf dem Bahnsteig die Anzeige lesen zu können. Ich bin seit dem Eingriff auch lichtempfindlicher geworden und trage häufiger Sonnenbrille. Aber trotz dieser Nachteile würde ich es wieder machen lassen."

Charlotte: "Die Sicht bleibt schlechter als mit Brille"

Charlotte, bei dir musste nach dem ersten Lasern nachgebessert werden. Warum? Ich war mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Je stärker die Sehschwäche ist, desto schwieriger ist es, die Sehfähigkeit auf Anhieb wieder vollständig herzustellen. Ich hatte vorher auf beiden Augen etwa -5,5 Dioptrien, habe also ziemlich schlecht gesehen. Bei der Operation wird versucht, so wenig Hornhautgewebe wie möglich zu entfernen. Das ist wie beim Friseur: Wenn zu viel weg ist, kann man es nicht mehr rückgängig machen. Deshalb ist das Nachlasern auch im Preis mit drin. Ich konnte nach dem ersten Eingriff beim Autofahren die Schilder schlecht sehen. Bei Präsentationen habe ich die Augen zusammengekniffen, um etwas erkennen zu können. Das Sehvermögen war auf jeden Fall schlechter als mit Brille. Der Sehtest hat -0,25 bzw. -0,5 Dioptrien ergeben. Das hört sich nicht viel an, aber mich hat es im Alltag sehr gestört. Deshalb habe ich meine Augen etwa sechs Monate nach dem Eingriff Nachlasern lassen. Beim zweiten Mal ist es leichter, weil der Hornhautdeckel einfach wieder hochgeklappt wird. Ich habe mich auch schneller wieder erholt.

Charlotte, 42, Personalreferentin
Charlotte, 42, Personalreferentin
© privat

Ist jetzt alles okay? Ich habe auch nach der zweiten Operation noch nicht das Gefühl, so gut zu sehen wie vorher mit Brille. Etwas besser ist es aber durch das Nachlasern geworden. Ich habe keinen Sehtest mehr machen lassen und natürlich bin ich durch die Brille auch etwas verwöhnt.

Würdest du dir trotzdem nochmal die Augen lasern lassen? Auf jeden Fall. Ich kenne auch drei, vier andere Beispiele, bei denen ist alles prima und ohne Nachlasern gelaufen. Mein Fall ist sicher nicht die Regel. Und ich habe dadurch sehr viel Freiheit gewonnen.

Inwiefern? Ich habe mich mit meiner Brille ganz wohl gefühlt, aber beim Sport und beim Ausgehen Kontaktlinsen getragen. Beim Sport ist eine Brille einfach blöd. Wenn man schwitzt, rutscht sie runter und die Gläser beschlagen. Und beim Skifahren unter der Schneebrille nervt sie auch. Besonders schwierig war es im Sommer am Strand. Wenn ich die Brille im Wasser abgenommen habe, konnte ich nicht mal mehr sehen, wo meine Kinder gerade waren. Kontaktlinsen waren aber auch nicht besser: Der Wind hat meine Augen mit den Linsen so stark ausgetrocknet, dass ich nicht mal ein Buch lesen konnte. Ich habe generell gemerkt, dass ich die Kontaktlinsen immer weniger vertragen habe, je älter ich wurde. Meine Augen sind extrem trocken geworden. Deshalb habe ich mich vor gut zwei Jahren zum Lasern entschlossen.

Wie hast du den Eingriff empfunden? Ich war sehr aufgeregt, beim Augenlicht geht es ja doch um etwas Elementares. Ich hatte keine Schmerzen und es ging auch sehr schnell. Aber das Gefühl, als sie den Saugring auf den Augapfel gemacht haben, war sehr unangenehm. Die haben richtig am Augapfel gezogen, wie mit diesen Saugglocken, mit denen man den Abfluss frei macht. Beim ersten Auge saß der Ring nicht richtig. Deshalb mussten sie es nochmal machen. Der Ring ist nötig, damit sich der Augapfel während des Laserns nicht bewegen kann. Ich habe davon einen dicken Bluterguss und Rötungen im Auge bekommen. Außerdem bekommt man eine Lidsperre, damit man nicht blinzeln kann.

Und wie ging es dir danach? Ich habe am Nachmittag und in der Nacht sofort geschlafen. Die ersten 12 Stunden hat das Auge viel getränt und etwas weh getan. Aber ich war schon am übernächsten Tag in der Sauna – mit Erlaubnis des Arztes. Der Eingriff war am Freitag, ab Dienstag bin ich wieder arbeiten gegangen. Nach der anfänglichen Begeisterung über das gute Ergebnis hatte ich an dem Dienstag ein ziemliches Tief. Die Augen fühlten sich an wie Schmirgelpapier, so trocken waren sie. Ich konnte nicht mal einen Film gucken. Die Trockenheit war zum Glück nach ein, zwei Wochen vorbei. Auch wenn ich lange am Computer sitze, habe ich heute kein Problem mehr mit trockenen Augen. Ich bin auch nicht lichtempfindlicher als vorher.

Dorothea: "Schwimm- und Schminkverbot nach der OP"

"Eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt finde ich schlimmer. Das Gute beim Augenlasern ist, dass es so schnell geht. Es dauert nur ungefähr zwei Minuten pro Auge. Und jetzt genieße ich es total, dass ich beim Wanderurlaub keine Kontaktlinsenflüssigkeit mehr mitschleppen muss. Und dass ich nur den Kopf zur Seite drehen muss, wenn ich nachts auf den Wecker gucken will - statt den Wecker an die Augen zu halten.

Dorothea, 32, Projektleiterin Digital
Dorothea, 32, Projektleiterin Digital
© privat

Ich trage Kontaktlinsen, seit ich 15 bin. Ich habe sie immer gut vertragen. Aber irgendwann ging es los, dass die Augen abends weh taten und gebrannt haben. Ich hatte weiche Monatslinsen. Mein Augenarzt hat mit mir geschimpft, weil ich sie so viel trage. Er meinte, es käme zu wenig Sauerstoff ans Auge. Und sagte, ich solle sie nicht länger als acht Stunden am Tag benutzen und einen Tag pro Woche gar nicht. Aber die acht Stunden reichen ja nicht mal für einen Arbeitstag. Und mit Brille mochte ich mich nicht. Ich habe -3 und -2,75 Dioptrien, da konnte ich auch nicht ohne Korrektur herumlaufen. Und eine Freundin von mir hatte sich die Augen lasern lassen und war begeistert.

Im Juli 2011 war es soweit: Ich habe mir vor dem Eingriff eine Beruhigungstablette geben lassen. Nach einer halben Stunde kam ich in den Behandlungsraum, setzte mich auf einen Stuhl, ähnlich wie beim Zahnarzt. Dann bekam ich Tropfen ins Auge. Das Unangenehmste waren die Klammern, mit denen die Augen aufgehalten wurden. Der Arzt und die Schwester haben nochmal die Dioptrienzahlen abgeglichen und vorgelesen. Das hat mich total beruhigt, da konnte schon mal nichts schief gehen.

Der Arzt sagte, es könne beim Lasern nach verbrannten Haaren riechen. Das fand ich total eklig, deshalb habe nur durch den Mund geatmet. Ich sollte auf einen grünen Punkt gucken. Kurz konnte ich mal gar nichts sehen. Das war komisch, aber der Arzt hatte mir vorher erklärt, dass das normal sei. Das passiert, weil er auf den Sehnerv drücken muss. Direkt nach dem Eingriff konnte ich schon ziemlich scharf sehen. Mein Freund hat mich nach Hause gebracht, ich habe eine Sonnenbrille getragen. Nach etwa zwei Stunden fingen die Augen stark zu tränen an und waren sehr lichtempfindlich. Ich habe mein Zimmer komplett verdunkelt und mich ins Bett gelegt.

Am nächsten Tag war alles gut. Ich konnte problemlos allein mit dem Bus zum Kontrolltermin fahren. Eine Woche lang hatte ich nachts Klappen auf den Augen, damit ich nicht versehentlich an den Augen rieb. Man muss in den ersten vier Wochen nach der Operation total aufpassen, dass keine Bakterien ins Auge kommen, damit sich nichts entzündet. Ich durfte in der Zeit nicht schwimmen und ich durfte mich nicht schminken. Das hat mich gestört, obwohl ich mir extra vorher die Wimpern habe färben lassen.

Seitdem ist alles super. Ich sehe jetzt wie ein gesundsichtiger Mensch - auch im Dunkeln. Beschwerden habe ich überhaupt nicht."

Carmen: "Unangenehm, aber mit tollem Ergebnis"

"Ich habe mich lange dagegen gesträubt, mir die Augen lasern zu lassen. Ich hatte Angst vor möglichen Gefahren. Dann war ich bei einem Strandurlaub von der Brille so genervt, dass ich spontan entschieden hatte, es doch zu machen. Meine Schwester und mein Mann hatten sich zu dem Zeitpunkt bereits beide die Augen erfolgreich lasern lassen. Das hat mir die Entscheidung erleichtert. Kontaktlinsen vertrage ich nicht und ich hatte -2,75 und -4,2 Dioptrien. Ich habe mich ausgiebig informiert und es hat mich beruhigt, dass die Operation so weit computergesteuert ist, dass menschliches Eingreifen kaum erforderlich ist. Das größte Risiko war aus meiner Sicht, dass sich das Auge danach infiziert, weil ich selbst etwas falsch mache. Ich habe mich im Juli 2013 in einer Augenklinik in Stuttgart operieren lassen. Mit dem Ergebnis bin ich so zufrieden, dass ich ganz vergessen habe, den Termin für die Abschlussuntersuchung zu vereinbaren.

Carmen, 35, Assistentin
Carmen, 35, Assistentin
© privat

Wenn mich jetzt jemand fragt, ob ich es nochmal machen würde, wäre meine Antwort ein klares Ja. Direkt nach dem Eingriff hätte ich wohl eher Nein gesagt. Ich fand die Operation selbst nicht so angenehm. Man muss die Augen so weit aufmachen und kann sie selbst nicht mehr richtig steuern. Ich sollte nach oben gucken und dachte, ich mache das auch. Das war aber nicht so. Mein Mann hatte mir vorher gesagt, es geht superschnell. Das hatte ich auch erwartet, wahrscheinlich kam es mir deshalb tatsächlich eher lang vor.

Nach dem Eingriff konnte ich die Augen nicht aufhalten. Ich musste sie zumachen, so schwer waren die Lider durch die Betäubung. Ich habe mir zu Hause was zu Essen machen lassen und bin dann früh schlafen gegangen. Die Nacht war gut. Ich musste eine Maske aufsetzen, um keine Infektion zu bekommen, aber die störte nicht groß. Am Tag danach habe ich mich so gut gefühlt, dass ich mit meinem Mann sogar frühstücken gegangen bin. Und ich habe bei der Nachuntersuchung an dem Tag schon eine Bescheinigung bekommen, dass ich ohne Brille Autofahren darf. Dafür muss man mindestens 70 Prozent Sehvermögen erreichen, bei mir waren es 90 oder 100 Prozent. Die erste Woche musste ich fast stündlich verschiedene Augentropfen nehmen: Antibiotika, Cortison und ein Mittel, um die Augen zu befeuchten.

Es war ein sehr heißer Sommer und wenn ich zu wenig getrunken habe, habe ich das sofort an den Augen gemerkt. Die waren dann gereizt und die Augentropfen haben nicht wirklich geholfen. Am Anfang musste ich auch immer wieder Pausen einlegen, wenn ich am Computer gearbeitet habe. Vor allem in den ersten beiden Wochen, dann wurde es besser. Die Augenärztin sagte auch, die Augen seien zu trocken. Sie hat mir eine Salbe mit Vitamin A verschrieben, die hat geholfen. Nach etwa zwei Monaten hatte ich keine Probleme mehr."

Courtney: Operation in den USA, während des Familienbesuchs

Courtney, warum hast du deine Augen lasern? Ich hatte eine Fehlsichtigkeit von -4,5 und -5,0 Dioptrien. Kontaktlinsen konnte ich nicht länger tragen, sie taten weh. Und da ich nebenberuflich als Schauspielerin gearbeitet habe und häufiger auf der Bühne stand, war eine Brille einfach unpraktisch.

Courtney, 39, Projektkoordinatorin
Courtney, 39, Projektkoordinatorin
© privat

Wann und wo hast du dich operieren lassen? Es war 2003 in Kansas City, in den USA. Meine Familie lebt dort und die Operation kostete damals in den USA im Vergleich zu Deutschland nur ein Drittel. Sie war dort auch schon verbreiteter. Während sie hier noch den Touch eines radikalen, experimentellen Eingriffs hatte, wurde sie in den USA eher wie ein Zahnarztbesuch angesehen. Ich habe die Operation mit einem Familienbesuch verbunden.

Wie war der Eingriff und die Zeit danach für dich? Der Eingriff war problemlos. Kürzer als eine Zahnbehandlung und nicht schmerzhaft. Lediglich danach haben die Augen etwas getränt und gebrannt. Nach dem Eingriff konnte ich gleich gut sehen. Ich habe zu Hause ein paar Stunden geschlafen und schon am Abend ging's mir richtig gut. Danach musste ich noch ein bis zwei Wochen lang Tropfen in die Augen geben und zum Schutz der Augen mit einer Schlafmaske schlafen.

Wie geht es dir seitdem? Die Fehlsichtigkeit konnte zu 100 Prozent korrigiert werden. In den ersten Monaten hatte ich noch trockene Augen, aber das ist seit Jahren weg. Ich würde es jederzeit wieder machen.

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