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Autophagie: So reinigen sich Zellen selbst

Durch die sogenannte Autophagie reinigt sich der Körper quasi selbst. Wie wir diesen natürlichen Prozess optimal beeinflussen können, erfährst du hier.

Was ist Autophagie?

Bei Autophagie (auch "Autophagozytose") handelt es sich um einen wichtigen Prozess im menschlichen Körper, durch den Zellen gereinigt und entgiftet werden können. Dadurch können unbrauchbare Zellbestandteile als Brennstoff verwertet und neue benötigte Bausteine gewonnen werden. Der Körper wird durch die "Selbstverdauung" der Autophagie quasi entschlackt und kann sich dadurch besser vor verschiedenen Krankheiten wie Krebs oder Demenz schützen. Übrigens: Der japanische Molekularbiologe Yoshinori Ohsumi erforscht die Autophagozytose seit langer Zeit und erhielt dafür im Oktober 2016 den Nobelpreis für Medizin.

Warum ist Autophagie so wichtig?

Ohne die Selbstreinigungskräfte des Körpers könnte zellulärer Müll nicht abgebaut werden. Er würde sich in der Zelle ablagern und nach und nach deren Funktion beeinträchtigen. Zum einen kann sich die Zelle durch Autophagie also reinigen und erneuern, zum anderen ist sie aber auch eine Art Lebenserhaltungsprogramm bei Hungerperioden.

Was hat Autophagie mit Intervallfasten zu tun?

Unser Körper ist heute noch fast genauso konzipiert wie zu Zeiten der Jäger und Sammler, als es kein Essen im Überfluss gab. Oft lagen zwischen einer Mahlzeit und der nächsten viele Stunden, die der Körper effektiv genutzt hat: Autophagie funktioniert am besten durch Fasten, also wenn keine Energie von außen zugeführt wird. Experten schätzen, dass der Prozess bei einem Essensverzicht ab 14 bis 17 Stunden am besten funktioniert.

Andersherum ausgedrückt: Ständiges Essen hemmt die Selbstreinigungskräfte des Körpers. Unsere Verdauung und unser Stoffwechsel sind nach wie vor auf langen Essensverzicht eingestellt, um Krankheiten und Übergewicht zu vermeiden. Durch Intervallfasten können wir demnach die Selbstreinigungskräfte des Körpers bestmöglich unterstützen.

So kannst du die Autophagie fördern

Neben dem Fasten kannst du noch mehr dafür tun, um die Autophagie anzukurbeln:

  • Bewegen: Zwei- bis dreimal pro Woche solltest du für mindestens 30 Minuten Sport machen. Ob Kraft- oder Ausdauertraining ist dabei unerheblich.
  • Kaloriendefizit beachten: Wer gesund isst und gleichzeitig kontinuierlich etwas weniger Kalorien aufnimmt, als er verbraucht, unterstützt die Autophagie ebenfalls.
  • Kaffee trinken: Im Kaffee enthaltene Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) unterstützen die Zellerneuerung. Auf die Kuhmilch dazu sollte man aber verzichten: Tierische Proteine hemmen den Prozess eher.
  • Ernährung beachten: Spermidin ist eine Substanz, die das Zellwachstum positiv beeinflussen kann und in allen lebenden Organismen enthalten ist. Allerdings nimmt der Spermidinspiegel bereits ab 30 Jahren kontinuierlich ab. Führt man die Substanz den Zellen von außen zu, wird deren Alterungsprozess verlangsamt. Verschiedene Lebensmittel wie Weizenkeime, Pilze, Zitrusfrüchte oder Äpfel enthalten besonders viel Spermidin.
Wibbitz

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