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Ausfluss: Ursachen und hilfreiche Tipps

Ausfluss: Frau hält beide Hände vor den Unterleib
© New Africa / Shutterstock
Ausfluss ist normal und entsteht durch hormonelle Schwankungen. Wir erklären, wann Ausfluss aber auch auf eine Krankheit hinweisen kann und was hilft.

Was ist Ausfluss?

Vaginaler Ausfluss ("Fluor vaginalis", "Fluor genitalis" oder auch "Weißfluss") ist bei Frauen völlig normal und sorgt dafür, dass Schleim aus der Gebärmutter und Zellen die Scheide auf natürlichem Wege verlassen können. Ausfluss kann sich durch hormonelle Schwankungen verändern: Beispielsweise wird das meist milchig-weiße Sekret während des Eisprungs oder einer Schwangerschaft stärker. Generell ist der Ausfluss von Frau zu Frau in Geruch, Farbe und Menge unterschiedlich, beginnt vor der Pubertät und entsteht täglich bis zu den Wechseljahren.

Geschützt dank Ausfluss

Der Ausfluss gehört zur natürlichen Schutzfunktion des Körpers. Neben der Ausscheidung von Schleim und Zellen sorgt er dafür, dass die Scheide vor Krankheitserregern (und damit z. B. vor Vaginitis) geschützt wird – denn Ausfluss enthält Milchsäurebakterien, die das Scheidenmilieu zu diesem Zweck leicht sauer machen. Noch ein Vorteil: Spermien können dank dem Ausfluss nicht in eine Gebärmutter eindringen, die nicht auf eine Schwangerschaft vorbereitet ist.

Was, wenn sich der Ausfluss verändert?

Da wie bei der Menstruation ein Zusammenspiel aus Hormonen den Ausfluss steuert, kann er sich schon bei leichten Störungen dieser Steuerung verändern. Aber auch viele andere Faktoren wie eine Krankheit oder Infektion können Konsistenz, Geruch und Farbe des Ausflusses verändern. Folgende Ursachen können dafür verantwortlich sein:

  • Hormonelle Schwankungen: Kurz vor dem Eisprung sorgt das Hormon Östrogen dafür, dass die Konsistenz des Ausflusses flüssiger wird. Während und nach der Menstruation wird er dagegen zäher.
  • Scheidenmilieu ist verändert: Ist die Scheide nicht mehr sauer genug, haben Krankheitserreger leichtes Spiel. Die Scheidenflora kann beispielsweise von Diabetes oder durch hormonelle Verhütungsmittel gestört werden.
  • Psychische Faktoren: Stress und Nervosität können sich durch einen stärkeren Ausfluss bemerkbar machen.
  • Gutartige Tumore: Polypen sorgen für Symptome wie rot-bräunlichen Ausfluss.
  • Bösartige Tumoren: Bei Krebsbefall der Geschlechtsorgane wird der Ausfluss wässrig oder blutig und riecht stark.
  • Fremdkörper: Häufiger als man denken würde vergessen Frauen beispielsweise Tampons zu entfernen, was Bakterien den idealen Nährboden bietet. Die Symptome sind ähnlich denen einer Scheidenentzündung und sorgen unter anderem für gräulichen Ausfluss, der nach Fisch riecht.
  • Antibiotikaeinnahme: Die Milchsäurebakterien im Scheidenmilieu sind anfällig gegen manche Antibiotika.
  • Allergien: Latexallergien können nicht nur den Ausfluss verändern, sondern auch für Schmerzen und Jucken beim Sex sorgen.
  • Bakterielle Infektionen, z. B. Vaginose: Infektionen mit Bakterien sorgen für einen dünnflüssigen und gräulichen Ausfluss mit einem unangenehmen Geruch. Zu den Erkrankungen zählen auch Tripper und Chlamydien.
  • Pilzinfektionen: Scheidenpilz führt zu klumpigem weißem Ausfluss, einer deutlich geröteten Schleimhaut, Juckreiz und Brennen.
  • Virusinfektionen: Das Herpes-Simplex-Virus sorgt für Bläschen im Intimbereich, außerdem für Rötungen, Juckreiz und starken Ausfluss. HPV dagegen lässt Feigwarzen entstehen und verursacht einen rötlich-braunen Ausfluss.

Ausfluss während der Schwangerschaft

Einige Frauen erleben starken Ausfluss während der Schwangerschaft. Das ist nicht schlimm, solange es sich um den natürlichen Weißfluss handelt. Verändert sich der Ausfluss aber, sollte der Frauenarzt aufgesucht werden. Denn auch bei Schwangeren können durchaus beispielsweise Scheideninfektionen auftreten – was ein gewisses Risiko für das Kind bedeuten kann. Mit bestimmten Medikamenten lassen sich die Beschwerden behandeln, ohne dem Ungeborenen zu schaden.

Wann sollte ich wegen des auffälligen Ausflusses zum Arzt?

In folgenden Fällen sollte der Ausfluss von einem Arzt untersucht werden:

  • Der Ausfluss verändert sich in Farbe, Konsistenz oder Geruch
  • Die Menge verändert sich unabhängig vom Zyklus
  • Es treten zusätzliche Beschwerden auf, z. B. Rötungen, Juckreiz, Schmerzen, Fieber oder Brennen beim Wasserlassen
  • Weißliche Beläge auf den Schamlippen oder der Scheidenschleimhaut
  • Ausfluss nach den Wechseljahren
  • Plötzlich treten beim Sex Schmerzen auf

Tipps: So hältst du das Scheidenmilieu am besten in Balance

Um Infektionen und Entzündungen der Scheide von vorneherein zu verhindern, kann jede Frau etwas tun. Folgende Tipps helfen dabei:

  • Intimhygiene beachten: Grundsätzlich gilt: Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Hautneutrale Waschlotionen oder klares Wasser reichen zur Reinigung des Intimbereiches völlig aus.
  • Tee: Kräutertee mit Eichenrinde oder Vogelknöterich können bei starkem Weißfluss helfen.
  • Milchsäurebakterien stärken: Es gibt spezielle Milchsäurezäpfchen, die einen niedrigen Milchsäurespiegel (z. B. nach Antibiotikaeinnahme) beheben können.
  • Richtig abwischen: Auf der Toilette sollte von vorne nach hinten gewischt werden.
  • Kondome: Gegen die Übertragung von Geschlechtskrankheiten hilft nur der Schutz durch Kondome.
  • Extra-Tipp – Kein Zucker bei Pilzen: Pilze vermehren sich durch Zucker rasant – bei Scheidenpilz sollte also lieber auf den Konsum verzichtet werden.

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