Unglaublich, aber wahr: Weil eine Frau unter Nosocomephobie, einer sogenannten Angst vor Krankenhäusern litt, ertrug sie zehn Jahre lang Bauchschmerzen. In der vergangenen Woche besiegte sie endlich ihre Phobie und schleppte sich unter starken Schmerzen ins "Guangji"-Krankenhaus im chinesischen Hezhou. Unmittelbar nach dem Ultraschall wurde die 45-jährige Patientin in den OP gebracht, wo die Ärzte ihren Augen kaum trauen konnten.
Mehr als 200 Gallensteine hatten sich über die Jahre hinweg in der Gallenblase und an der Leber angesammelt, die in einer Operation von sechseinhalb Stunden entfernt werden mussten. Der behandelnde Arzt Dr. Quan Xuwei erklärte im Anschluss an die OP, dass unregelmäßiges oder unter Zeitdruck eingenommenes Frühstück Grund für die Gallensteine gewesen sein soll. Das Krankenhaus veröffentlichte die unappetitlichen Fotos der Operation.
Wissenschaftliche Belege für die Behauptung des Arztes gibt es nicht. Dr. George Webster, Vizepräsident der "British Society of Gastroenterology" erklärte diesbezüglich gegenüber der "Daily Mail": "Steine in der Galle und in der Leber sind weltweit verbreitet. Die Gründe dafür sind oft unklar." Die Vermutung des Arztes sei "pure Spekulation ohne wissenschaftlichen Beweis".
Gallensteine sind kleine Steinchen, die aus verfestigter Gallenflüssigkeit und viel Cholesterin entstehen. Laut der "Apotheken Rundschau" habe jeder sechste Deutsche Gallensteine, bei jedem Vierten komme es zu Beschwerden. Ein Arztbesuch, bei dem ein Ultraschall gemacht wird, bringt in den meisten Fällen Sicherheit.
So oder so: Ob der Verzicht des Frühstücks wirklich ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann, ist noch nicht belegt. Trotzdem regt dieser Fall an, noch einmal über seine Essgewohnheiten nachzudenken - und seine erste Mahlzeit am Tag nicht zwischen Tür und Angel einzunehmen.
