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Gürtelrose: Darum ist die Viruserkrankung so heimtückisch

Gürtelrose
© Shutterstock/Olga Savina
Gürtelrose mag ja harmlos klingen - dahinter verbirgt sich aber eine schmerzhafte Viruserkrankung. Wir erklären euch alles rund um die Krankheit.

Wie erkenne ich eine Gürtelrose?

Der Hautausschlag Gürtelrose (Herpes zoster) macht sich meist mit Abgeschlagenheit und einem dumpfen Schmerz im Brustbereich bemerkbar. Nach ein paar Tagen zeigen sich rote Flecken und Bläschen auf dem Brustkorb, die sich als Band formieren. Gürtelrose wird durch das Varicella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst und ist eine Zweitinfektion nach überstandenen Windpocken (Varizellen).

Wieso bekommt man eine Gürtelrose?

Die Windpocken musste fast jeder von uns als Kind durchmachen. An sich ist die Kinderkrankheit zwar mit unangenehmem Juckreiz verbunden, verläuft bei den meisten Menschen aber harmlos. Allerdings nisten sich die tückischen Varizella-Zoster-Viren als Folge der Windpocken in den Nervenknoten des Rückenmarks ein. Normalerweise schafft es das menschliche Immunsystem, die zur Herpesfamilie gehörenden Erreger ein Leben lang im Zaum zu halten.

Ihr braucht im Normalfall also keine Angst zu haben, plötzlich eine Gürtelrose durch Herpesviren zu bekommen. Unter bestimmten Bedingungen solltet ihr aber wachsam sein: Wenn eure körpereigene Abwehr durch Faktoren wie starke Medikamente, Stress oder eine Immunschwäche-Krankheit wie AIDS angegriffen ist, kann es für das Immunsystem schwierig werden, die Viren in Schach zu halten und eine Gürtelrose zu verhindern. Die Varizella-Zoster-Viren können sich dann sich rasant im Nervensystem eures Körpers ausbreiten, in den Nervenzellen einnisten und eine Gürtelrose auslösen.

Welche Symptome deuten auf die Erkrankung hin?

  • Roter, rosettenähnlicher Hautausschlag, der gürtelförmig vor allem an der Brust und der Lendenwirbelsäule auftritt
  • Starke Schmerzen
  • Schwäche und Abgeschlagenheit
  • (manchmal) Fieber und Juckreiz

Wie ist der typische Krankheitsverlauf bei einer Gürtelrose?

Die zunächst roten Flecken verwandeln sich nach kurzer Zeit in erbsengroße Bläschen, die mit einer durchsichtigen oder blutigen Flüssigkeit gefüllt sind. Die Blasen platzen nach einigen Tagen. Anschließend werden sie von einer Kruste überzogen. In einigen Fällen kann der Ausschlag der Gürtelrose langfristige Narben hinterlassen. Zumeist braucht der Körper für die Rückbildung der Symptome etwa einen Monat. Bleiben über starke Schmerzen bestehen, könnten die Nerven anhaltend geschädigt sein. In dem Fall spricht man von einer Post-Zoster-Neuralogie. Die Neuralgie sollte unbedingt von einem Neurologen behandelt werden.

Ist bei Herpes Zoster eine Ansteckung möglich?

Erkrankte sind nur in einem bestimmten Stadium der Krankheit ansteckend: wenn sich die Bläschen gebildet haben. Die Bläschen sind nämlich die Träger der virushaltigen Flüssigkeit. Wenn eine Person in eurem Umfeld an Gürtelrose erkrankt ist, solltet ihr den direkten Körperkontakt in diesem Stadium vermeiden, denn ihr könnt euch durch die Flüssigkeit schnell mit der Infektion anstecken. Nach der Verkrustung der Bläschen ist die Ansteckungsgefahr jedoch gebannt.

Kann es zu Komplikationen kommen?

Wenn sich die Zoster-Viren im Gesicht ausbreiten, können sie zu einer vorübergehenden Lähmung an der betroffenen Stelle führen. Zudem ist Vorsicht geboten, wenn sich die Viren im Sehnerv eingenistet haben: Bindehaut und Hornhaut können befallen sein, was im schlimmsten Fall zu einer Erblindung führen kann. Diese Fälle sind jedoch sehr selten.

Welche Behandlung ist geeignet?

Junge Menschen, die lediglich leichte Symptome aufweisen und bei denen die Gürtelrose ausschließlich Rumpf oder Gliedmaßen befallen hat, können die Krankheit im Normalfall durch die Einnahme von Schmerzmitteln und das Auftragen von antiseptischen sowie austrocknenden Cremes behandeln. Wer jedoch eine Gürtelrose im Gesicht hat oder in einem fortgeschrittenen Alter ist, sollte zusätzlich Medikamente einnehmen, die die Ausbreitung der Varizella-Zoster-Viren verhindern. Mit der Therapie durch diese Virustatika sollte spätestens drei Tage nach Ausbruch der Krankheit begonnen werden. Übrigens: Für Patienten über 50 gibt es mittlerweile eine Impfung gegen Gürtelrose.

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jg / sp

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