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Wichtige Eltern-Info STIKO spricht Empfehlung für Meningokokken-B-Impfung aus

Stiko-Empfehlung für Meningokokken B: Ein schlafendes dunkelhäutiges Baby, eine Hand streichelt vorsichtig seinen Kopf
© Mongkolchon / Adobe Stock
In Deutschland kommt es zwar nur selten zu Erkrankungen, aber die sind dann ganz besonders für Babys gefährlich. Deshalb rät die Ständige Impfkommission des RKI, Säuglinge schon frühzeitig vor Meningokokken B zu schützen.

Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) empfiehlt, künftig Neugeborene ab dem Alter von zwei Monaten gegen Meningokokken der Serogruppe B (MenB) zu impfen. Zur Begründung erklären die Expert:innen: "Insgesamt treten invasive MenB-Erkrankungen zwar sehr selten auf, allerdings ist der Krankheitsverlauf sehr schwerwiegend."

"Die Aufnahme der Impfung gegen Meningokokken B in den Impfkalender als Standardimpfung ist in meinen Augen ein extrem wichtiger Schritt zum Schutz der Kleinsten", erklärt der Kinder- und Jugendarzt Dr. Michael Horn aus Berchtesgaden. "Die erweiterte Empfehlung der STIKO rührt daher, dass Meningokokken-Erkrankungen zwar sehr selten sind, aber sehr schwerwiegend verlaufen können. Meningokokken der Gruppe B führen seit einigen Jahren in Deutschland am häufigsten zu Erkrankungen. Mit der nun empfohlenen B-Impfung können wir Babys schon ganz früh bestmöglich vor einer schweren Erkrankung und den möglichen Folgen schützen." Zudem bedeutet die STIKO-Empfehlung, dass diese wichtige Impfung von allen Krankenkassen bezahlt wird, sobald sie in die Schutzimpfungs-Richtlinie aufgenommen wurde. Das wird jetzt einige Monate dauern. Doch schon jetzt erstatten bereits viele Krankenkassen die Impfung. Nachfragen lohnt sich.

Meningokokken sind die Auslöser einer bakteriellen Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) und werden per Tröpfcheninfektion übertragen. Im ersten Lebensjahr ist das Erkrankungsrisiko besonders hoch, denn das Immunsystem ist bei Babys und Säuglingen noch nicht vollständig ausgebildet. Kommt es zu einer Infektion, drohen lebenslange Schäden zurückzubleiben und sie kann auch tödlich enden. Die Sterblichkeitsrate liegt bei etwa acht Prozent, die deutliche Mehrzahl der Todesfälle betraf Säuglinge und Kleinkinder.

Die meisten Erkrankungen werden von Meningokokken vom Serotyp B verursacht (61 Prozent), weniger häufig sind Serotypen Y, C und W die Auslöser. Bereits seit 2006 besteht eine Impfempfehlung der STIKO für Zweijährige gegen den Serotyp C. Gegen Meningokokken vom Typ B galt die Empfehlung bisher nur für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder bei geplanten Besuchen von Hochendemiegebieten.

Säuglinge erhalten laut STIKO drei Impfdosen des Impfstoffes 4CMenB (Bexsero) im Alter von zwei, vier und 12 Monaten. Nachholimpfungen sollen bis zum Alter von fünf Jahren erfolgen.

Quellen: dpa, RKI, meningitis-bewegt.de
 

abe Brigitte

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