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Zwischenblutungen Was bedeuten Blutungen außerhalb der Regel?

Zwischenblutungen: Grafik der Regel
© Iuliia / Adobe Stock
Bei Zwischenblutungen handelt es sich um zusätzliche Blutungen außerhalb der Regel. Was sie bedeuten können und welche Ursachen es gibt, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Der weibliche Zyklus ist sehr störanfällig: Psychische Belastungen können ihn ebenso leicht aus der Balance bringen wie hormonelle Umstellungen oder Erkrankungen. Kommt es zu Menstruationsstörungen wie beispielsweise Zwischenblutungen, sollten diese immer ärztlich abgeklärt werden, da sie ernste Ursachen haben können.

Was ist eine Zwischenblutung?

Unter einer Zwischenblutung versteht man eine sogenannte Zusatzblutung außerhalb der klassischen Menstruationsblutung. Sie kann sowohl nur leicht als auch schwer und nur wenige Stunden bis hin zu mehreren Tagen lang sein. In manchen Fällen tritt eine sogenannte Schmierblutung auf ("Spotting"), die häufig an bräunlichen Ausfluss erinnert. In anderen Fällen kommt es zu einer ausgeprägteren Blutung. Solche Menstruationsstörungen sind nicht normal – statt also lange abzuwarten, ist es besser, zeitnah mit dem Frauenarzt oder der Frauenärztin darüber zu sprechen und die Ursachen zu ergründen.

Blutungen als Notfall

Wichtig zu beachten: Kommt es sehr plötzlich zu heftigen Blutungen, ist das immer ein Notfall – hier ist ein sofortiger Besuch beim Frauenarzt, einer Frauenärztin oder in einer Notfallpraxis nötig. Kommt es zusätzlich zu starken Schmerzen und Kreislaufbeschwerden, sollte sofort der Rettungsdienst verständigt werden.

Häufige Ursachen für Zwischenblutungen

Treten Blutungen außerhalb der Regel auf, kann das viele verschiedene Gründe haben. Zu den häufigsten zählen:

  • Hormonelle Störungen: Beispielsweise eine Gelbkörperschwäche oder hormonelle Schwankungen durch die Pubertät oder die Wechseljahre.
  • Hormonelle Verhütung: Besonders wenn man gerade erst anfängt, die Pille zu nehmen, sind Zwischenblutungen möglich. Dasselbe gilt kurz nach dem Einsetzen einer Spirale.
  • Ovulationsblutung: Nach dem Eisprung, also in der Mitte des Zyklus, sinkt der Östrogenspiegel, während der Spiegel des Hormons Progesteron ansteigt. Dadurch kann es zu leichten Schmierblutungen kommen.
  • Einnistungsblutung: Wenn sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, können dabei kleine Gefäße verletzt werden, was bei einigen Schwangeren eine kurze und schwache Schmierblutung zur Folge haben kann. Man kann die Einnistungsblutung (auch: Nidationsblutung) gut daran erkennen, dass sie eine eher hellrote Farbe hat.
  • Myome: Bei Myomen handelt es sich um gutartige Wucherungen, die in den meisten Fällen keine Beschwerden verursachen und dementsprechend nicht behandelt werden müssen. Myome in der Gebärmutter können allerdings sowohl Zwischenblutungen begünstigen als auch eine schwerere und langanhaltende Menstruation ("Menorrhagie") verursachen.
  • Polypen: Auch Polypen gelten als gutartig, können allerdings als Veränderung der Gebärmutterschleimhaut sowohl Schmerzen beim Sex verursachen als auch Zwischenblutungen begünstigen.
  • Portioektopie: Bei der sogenannten Portioextopie stimmt sich die Schleimhaut des Gebärmutterhalskanals auf den äußeren Muttermund. Auch diese Verschiebung kann außerplanmäßige Blutungen auslösen.
  • Gebärmutterhalskrebs: Kommt es häufiger zu Blutungen außerhalb der Regel oder während des Geschlechtsverkehrs, kann dies ein Anzeichen für Gebärmutterhalskrebs sein. Wie viele Krebsarten bleibt auch diese häufig länger unbemerkt – daher ist eine zeitnahe Abklärung bei Auffälligkeiten umso wichtiger. Um Gebärmutterhalskrebs vorzubeugen, wird die sogenannte HPV-Impfung Mädchen und Jungen im Alter zwischen neun und 14 empfohlen.
  • andere Tumore: abgesehen von Gebärmutterhalskrebs gibt es noch andere Krebsarten, die für Blutungen außerhalb der Regel sorgen können. Dazu zählen beispielsweise Scheidenkrebs oder Eierstockkrebs.
  • Endometriose: Endometriose kann Wucherungen außerhalb der Gebärmutterhöhle auslösen und für sehr schwere Menstruationsbeschwerden sorgen. Ein Hinweis können starke Schmerzen während der Regelblutung oder häufige Zwischenblutungen sein.
  • Stoffwechselerkrankungen: Sowohl eine Schilddrüsenüberfunktion als auch eine Schilddrüsenunterfunktion kann den Hormonhaushalt negativ beeinflussen und zu Blutungen außerhalb des eigentlichen Zyklus sorgen. Dasselbe gilt für Diabetes.
  • Entzündungen: Vor allem Entzündungen an der Gebärmutter und/oder den Eierstöcken können für Schmier- und Zwischenblutungen sorgen.
  • Psychische Belastungen: Langanhaltender Stress wirkt sich in vielen Fällen negativ auf die Gesundheit aus. Auch der weibliche Zyklus kann darunter leiden und beispielsweise mit außerplanmäßigen Blutungen reagieren.
  • Eileiterschwangerschaft: Eine Eileiterschwangerschaft führt häufig zu unregelmäßigen Schmierblutungen. Auffällig ist außerdem, dass der Unterleib häufig einseitig schmerzt und druckempfindlich ist. In den meisten Fällen ist hier ein zeitnaher operativer Eingriff nötig.
  • Lebererkrankungen: Im fortgeschrittenen Stadium können Lebererkrankungen wie beispielsweise Leberzirrhose Zyklusstörungen auslösen.

Zwischenblutungen während der Schwangerschaft

Etwa zwischen 20 und 30 Prozent aller schwangeren Frauen erleben im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel häufiger Zwischenblutungen. In der Regel sind diese harmlos und lassen sich auf die hormonellen Umstellungen während der Schwangerschaft zurückführen. Die harmlosen Blutungen sind häufig nur leicht und gehen nach kurzer Zeit vorbei. Dennoch können auch diese Zwischenblutungen einen ernsten Hintergrund haben und sollten deshalb immer gynäkologisch abgeklärt werden. Als Ursache kommen beispielsweise eine drohende Fehlgeburt oder verschiedene Erkrankungen infrage, die nicht unbedingt mit der Schwangerschaft selbst zu tun haben.

Ab der zweiten Schwangerschaftshälfte kommt es nur selten zu Blutungen. Liegt beispielsweise die Plazenta ungünstig, kann es beim Sex oder durch körperliche Anstrengung dazu kommen. Hier hilft es oft, sich zu schonen und auf Geschlechtsverkehr zu verzichten. In den Tagen um den Geburtstermin herum entstehen außerdem sogenannte Zeichnungsblutungen – diese sind normal. Große Vorsicht ist geboten, wenn es neben den Blutungen zu Schmerzen und einem harten Bauch kommt: Dahinter könnte eine vorzeitige Plazentaablösung stecken, die sofort notärztlich behandelt werden sollte.

Wie werden Zwischenblutungen behandelt?

Zwischenblutungen werden anhand der Ursache behandelt. Auch deshalb ist eine zeitnahe ärztliche Abklärung wichtig. Ist beispielsweise eine Entzündung Auslöser der Beschwerden, können verschiedene Medikamente wie Antibiotika zum Einsatz kommen. Stellt sich hingegen heraus, dass gutartige Veränderungen wie Myome die Ursache sind, können diese unter anderem operativ entfernt werden. Und wenn hormonelle Verhütungen wie beispielsweise die Pille für die Blutungen verantwortlich sind, kann man mit dem Arzt oder der Ärztin beispielsweise über eine alternative hormonfreie Verhütung sprechen.

Findet sich keine körperliche Ursache, ist häufig chronischer Stress die Ursache für Zwischenblutungen. In diesem Fall ist es vor allem wichtig, sich etwas zu entspannen. Helfen können beispielsweise Autogenes Training, Meditation oder Yoga. Auch mithilfe von Atemübungen und regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft lässt sich Stress reduzieren.

Generell gilt: Frauen sollten jedes Jahr die gynäkologische Vorsorge in Anspruch nehmen, damit mögliche Erkrankungen so früh möglich entdeckt und behandelt werden können.

Quellen

  • Breckwoldt, Meinert u.a.: Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag, 5. Auflage, 2008
  • Gebärmutterhalskrebs, krebsgesellschaft.de, zuletzt abgerufen am 13. Februar 2023
  • Myome, frauenaerzte-im-netz.de, Stand: 2018
  • Monatszyklus, frauenaerzte-im-netz.de, Stand: 2018
Brigitte

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