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Tanzen: Trainieren mit Taktgefühl

Tanzen macht nicht nur schlank und glücklich, ein Tanz kann sogar eine heilende Wirkung haben.

Sie tanzen und schon bewegt sich was

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Natürlich kann ein Tanz nicht all Ihre Probleme lösen. Aber viele:

1. Tanzen macht richtig fit Der Sauerstoffgehalt des Blutes steigt, die Muskeln werden sanft in Form gebracht, das Herz schlägt schneller. Mit einer Pulsfrequenz von 120 bis 150 ist Tanzen das perfekte Herz-Kreislauf-Training! Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Koordination: Wer öfter mal das Parkett stürmt, trainiert alle fünf sportlichen Grunddisziplinen.

2. Tanzen beugt Krankheiten vor Besser als jede Medizin - Tanzbewegungen aktivieren die Gelenke, schonen aber gleichzeitig den Rücken. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Tänzer ihr Risiko sowohl für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, als auch für Demenz deutlich senken.

3. Tanzen schafft Freunde Forscher fanden heraus: Der Drang nach rhythmischer Bewegung liegt uns in den Genen - und verbindet uns mit anderen Menschen. Die Vorgabe von strukturierten Tanzschritten und symbolischen Bewegungen in einer Gruppe verschafft uns ein angenehmes Gefühl von Zusammenhalt und Sicherheit.

4. Tanzen stärkt das Immunsystem Sobald wir uns im Rhythmus wiegen, beginnt der Körper, den Pegel des Glückshormons Endorphin im Gehirn zu erhöhen. Das macht schmerzunempfindlicher und verhindert das Entstehen von Stress-Hormonen. Krebs-Patienten, die tanzen, so eine Studie der Uni Münster, haben eine bessere Immunabwehr.

5. Tanzen macht - klar - schlank Zwei Minuten harter Rock sind so anstrengend wie ein 800-Meter-Lauf, pro Stunde werden bei schnelleren Tänzen wie Salsa mehr als 300 Kalorien pro Stunde verbrannt - etwa so viel wie beim Tennisspielen.

6. Tanzen steigert die Kreativität Linkes Bein, rechtes Bein - der ganze Körper muss mitdenken. Und das harmonisiert beide Gehirnhälften, verbessert ihre Durchblutung, regt sie zum Arbeiten an. Tanzen lässt gestalterischen Freiraum - und das macht mutiger, freier, wacher im Kopf.

7. Tanzen ist sexy Sinnliche Bewegungen, die Hüften schwingen - Tanz ist die pure Erotik. Mit Langzeit-Effekt: Das intensive Körpergefühl wirkt sich auf unsere gesamte Ausstrahlung aus - die wird souveräner, lebendiger, sinnlicher.

Heilende Schritte

Was hat Salsa mit Selbstheilung, ein höfischer Tanz mit Zuversicht zu tun? Jede Menge. Yolanda Bertolaso ist Dozentin für Tanztherapie an der Universität Münster. Als ausgebildete Bühnentänzerin weiß sie, warum Tanzen gesund und glücklich macht.

BALANCE: Wie machen Sie mit Tanzen Menschen gesund?

BERTOLASO: Wir aktivieren mit der Tanztherapie die Selbstheilungkräfte, indem wir den so genannten künstlerischen Funken entzünden. Jeder Mensch hat einen Pool an ihm unbekannten Ressourcen, die über den Körper aktiviert werden können. Zuerst einmal lernt der Patient den eigenen Körper kennen. Dadurch erfährt er mehr über sich, Verkrampfungen lösen sich, die Atmung wird bewusster. Tanzen bringt die Menschen in der Hektik des Alltags wieder zu sich selbst.

BALANCE: Bei welchen Krankheiten heilt die Therapie?

BERTOLASO: Bei allen möglichen psychischen Störungen. Auch körperliche Leiden bessern sich, ich arbeite zum Beispiel viel mit Schlaganfall-Patienten.

BALANCE: Wie kann Tanzen seelische Beschwerden lindern?

BERTOLASO: Zum Beispiel hat ein depressiver Mensch fast immer eine gebeugte Körperhaltung, den Blick auf die Füße gesenkt. Diesen Menschen richte ich erst mal auf. Er lernt wieder, gerade zu stehen, anderen in die Augen zu blicken. Dazu verwende ich höfische Tänze der Renaissance, weil es dabei auf die Haltung ankommt. Suchtkranke haben meistens den Kontakt zu ihrem Körper verloren. Tänzerisch beginnen sie, ihn von Neuem zu erfahren. Sie lernen, die Balance zu halten und ihren Körper wieder wertzuschätzen.

BALANCE: Welche Tänze machen besonders glücklich?

BERTOLASO: Kommt auf die Menschen und auf die Situation an. Orientalische Tänze etwa betonen die Weiblichkeit, bringen Bewegung in ein verspanntes Becken. Gegen den Winterblues hilft fröhlicher Salsa. Und natürlich das Menuett: Es ist sehr kommunikativ, verbindet Menschen miteinander - und kann richtig gute Laune machen.

Welcher Tanztyp sind Sie?

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An diesen vier Studiotrends kommen Sie in diesem Winter garantiert nicht vorbei. Ihr Auftritt!

Latin

Sie heißen:

Latino Aerobic, Latin Tribal und Aeroparty Latins

So funktioniert’s:

Typische Schrittfolgen der großen lateinamerikanischen Tänze wie Merengue, Cha Cha, Samba und Salsa werden neu mit Aerobic-Elementen kombiniert.

Der Kick:

Nie macht Konzentration mehr Spaß. Die sexy, sinnlichen Bewegungen aus der Hüfte, die heißen Rhythmen sorgen für ein prima Lebensgefühl, super Laune - und bringen jede Menge Exotik in den deutschen Winter.

Musical-Show

Sie heißen:

Celtic Dance Workout, Lord of the Dance, Riverdance und American Line Dance

So funktioniert’s:

Die großen Musical-Shows standen hier Pate für den Trend. Außerdem gibt es Elemente der irischen Salontänze. In der Gruppe in Formation steppen, stampfen und marschieren. Die Trainer arbeiten viel mit Körperspannung. Man steht aufrecht, aber die Füße machen, was sie wollen.

Der Kick:

Nichts zum extremen Auspowern, aber bringt Riesenspaß in der Gruppe. Oft witzige Events mit Motto (z. B. Crazy Christmas)

Body & Mind

Sie heißen:

Chi Dance, Soul Motion, Indian Sirit Move und NIA

So funktioniert’s:

Körper und Geist in Einklang bringen bei mal ruhiger, mal wilder Musik. Oft werden Elemente aus Kampfsport, Ballett und Modern Dance miteinander verbunden. Getanzt wird fast immer barfuß. Ziel ist Gelassenheit, perfekte Figuren, Choreographien sind eher zweitrangig. Wechselnde Rhythmen motivieren zu kraftvollen Moves, verbessern das Körpergefühl.

Der Kick:

Statt brav einem Vorturner zu folgen, gibt’s hier genügend Platz für den eigenen Stil.

Superstar-Dance

Sie heißen:

Video-Clip-Dance, MTV-Moves und Dance for Fans

So funktioniert’s:

Ein schnelles Training, das viel Körperbeherrschung von Ihnen verlangt, manchmal richtig athletisch ist. Hier geht’s um die perfekte Schrittfolge. Manchmal ahmt man Musikvideos tänzerisch genau nach, manchmal erfindet der Trainer neue Choreographien.

Der Kick:

Immer spannend, immer am Puls der Zeit. Wer’s gern extrem mag, kommt auf seine Kosten. Zum Beispiel bei Street Hoops: Bewegungen mit Basketball zu Hip-Hop.

Was ist NIA?

NIA, Abkürzung von "Neuromuscular Integrative Action", ist ein Tanztrend, der Körper, Geist und Seele fit hält.

Das Besondere daran

Ruhige Elemente aus Tai-Chi und Yoga, Power-Moves aus dem Kampfsport und Ansätze aus der Körpertherapie machen NIA zu einem Super-Mix, der Balance, Kraft und Kondition stärkt.

Ganz wichtig

Mitreißende Beats. Ethno-Musik, Jazz, klassische Elemente oder 80er- Sound (George Michael!) sorgen für den richtigen Schwung.

Trainieren mit Taktgefühl

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All inclusive: Bei NIA mischt sich Fernost mit Modern Dance, Latino mit Yoga. Klingt kompliziert? Kein bisschen! Diese fünf Übungen sind einfach - und einfach gut!

1. Öffnen Sie sich

Tai-Chi lässt grüßen Der Einstieg ist ganz leicht - mit dieser Relax-Übung. Stellen Sie sich mit geradem Rücken hin, in den Knien leicht gebeugt und atmen Sie ruhig. Die Füße stehen hüftbreit auseinander. Strecken Sie nun die Arme zur Seite aus und winkeln Sie die Ellbogen auf Brusthöhe leicht an, die Handflächen weisen nach oben. Atmen Sie beim Öffnen der Arme tief ein, beim Schließen vor der Brust tief aus. Drei- bis zehnmal wiederholen.

2. Holden Sie Schwung

Im Tritt mit Kickboxen Eine Anleihe aus dem Taekwondo: Gehen Sie aus der Ausgangsposition von Übung eins - hüftbreiter Stand - mit dem rechten Fuß nach vorn und setzen Sie ihn auf dem Ballen auf. Die Unterarme mit Schwung in Kampfposition vor den Körper bringen. Ziehen Sie dann das rechte Knie hoch, strecken Sie das Bein aus und kicken Sie mit dem Ballen dabei nach oben - währenddessen ausatmen. Unterschenkel wieder anziehen, Fuß absetzen. Danach mit dem linken Bein wiederholen.

3. Erden Sie sich

Gehen nach Buddha-Art Eine meditative Technik, die bei Eiligen das Tempo drosselt: Gehen Sie ganz bewusst, indem Sie auf einem Fuß fest stehen, sich mit der Ferse des anderen vortasten - als ob der Boden heiß wäre. Rollen Sie langsam die ganze Sohle ab und verlagern Sie das Gewicht. Dabei den hinteren Fuß wie ein Abziehbild vom Boden lösen. Diese Übung auf jeden Fall barfuß machen.

4. Heben Sie ab

Ausflug ins Latein-Amerikanische Jetzt können Sie sich locker machen - mit einer tänzerischen Improvisationsübung. Trauen Sie sich, freie Tanzbewegungen zu machen, vielleicht versuchen Sie es mit Freestyle-Mambo: Den rechten Fuß vorsetzen, dabei die linke Ferse anheben, den rechten Fuß zurücksetzen, linke Ferse heben und so weiter. Dabei sollten Sie frei Ihre Hüften bewegen und den rechten Arm locker mitschwingen lassen - so als ob Sie mit der Hand Wasser schöpfen wollten. Seitenwechsel nach einer Minute.

5. Pushen Sie Ihr Selbstbewusstsein

Kämpferisch wie ein Sumo-Ringer Zum Abschluss wird’s noch mal kämpferisch: Mit einer TaekwondoÜbung, die an die Aufstellung beim Sumo-Ringen erinnert. Die Füße so weit wie möglich auseinander stellen, den Po tief in Richtung Boden bringen, dabei trotzdem sicher und fest stehen. Ziehen Sie den rechten Unterarm im Halbkreis über Bauch und Brust, bis der Ellbogen auf Brusthöhe ist, die Faust geballt. Ziehen Sie den linken Arm angewinkelt und mit geballter Faust nach hinten - dabei hörbar ausatmen.

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Es ist das beste Fitnesstraining der Welt. Denn beim Tanzen bewegt sich was...plus: wunderschöne Sportmode zum Wohlfühlen...

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Text: Eva Meschede Fotos: Tim Petersen, Zefa, Getty Images, Picture Press, Jalag, Jump, Mauritius, Frank Grimm, Frank Egel Haare & Make-up: Manuela Degelmann/Bigoudi, Ruth Vahle/Profiteam

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