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Radfahren Warum du jetzt damit starten solltest, in die Pedale zu treten

Radfahren: eine dunkelhaarige Frau fährt auf einem schwarzen Fahrrad
© Pixel-Shot / Adobe Stock
Radfahren ist jetzt wieder total im Trend. In die Pedale zu treten, hat ja auch viel für sich ...

Das Gute am Radeln ist ja: Es macht fit, muss nicht teuer sein, und man bewegt sich an der frischen Luft. Und die wird jetzt von Tag zu Tag wärmer: herrlich! Gute Gründe, das Bike wieder startklar zu machen (Licht? Bremsen? Rost?) und loszustrampeln. Ein paar Fakten und Tipps zum Thema gefällig? Bitte sehr!

Corona-Profiteur

Das Rad ist ein klarer Pandemiegewinner: Laut Verkehrsministerium verkauften die Hersteller 2021 zehn Prozent mehr – insgesamt 2,37 Millionen Stück. 25 Prozent der Deutschen fuhren 2020 häufiger Rad als noch im Vorjahr. Laut Fahrradmonitor 2021 radeln 77 Prozent, 31 Prozent steigen mindestens einmal pro Woche auf den Drahtesel, jede;r Zehnte sogar täglich. Ist schließlich schön ansteckungsarm.

Tipp: Für den Fun-Faktor mal ein anderes Modell ausprobieren, um motiviert zu bleiben. Besonders gefragt zurzeit: Pedelecs, Gravelbikes (eine Kombi aus Rennrad und Mountainbike) und Lastenräder.

Was es körperlich bringt

Richtig viel! Es schont die Gelenke, trainiert effektiv das Herz-Kreislauf-System, stabilisiert den Blutdruck und regt das Immunsystem an. Außerdem verbraucht man dabei jede Menge Kalorien, strafft Beine und Po und stärkt die Rückenmuskeln. Perfekt also, um so richtig auf Touren zu kommen.

Die Wahrheit ist allerdings auch: Es braucht eine gewisse Regelmäßigkeit – dreimal 30 Minuten pro Woche lockeres Radeln sollten es schon sein, um die oben genannten Effekte zu erzielen. Wer mehr will, fährt zum Beispiel mit dem Bike zur Arbeit und gestaltet das Ganze etwas sportlicher. So geht’s: fünf bis zehn Minuten locker warm radeln, dann im Wechsel 40 Sekunden intensiv und 20 Sekunden entspannt treten. Diese kurzen Intervalle zehnmal wiederholen. Dann locker ausfahren.

Tipp: Wenn wir im Sattel sitzen, arbeiten vor allem Beine und Po. Zusätzliches Muskeltraining sorgt dafür, dass wir auch die anderen Körperpartien kräftigen und straffen – deshalb das Fahrradfahren gern mit Ganzkörperübungen wie Liegestütze, Kniebeugen und Planks aufpimpen, die man in die Strecke einbauen kann. Einfach so lange halten oder wiederholen, bis die Muskeln brennen.

Grüner wird‘s nicht

Als Zero-Emissionsfahrzeug ist Radeln eine der umweltfreundlichsten Fortbewegungsarten überhaupt. Oder in Zahlen ausgedrückt: Bei einer 16 Kilometer langen Strecke zum Arbeitsplatz sparen wir fünf Kilo CO2 ein, wenn wir in die Pedale treten, statt uns hinters Lenkrad zu setzen. Laut Statistischem Bundesamt macht das von den Pendler:innen allerdings bisher nur jede beziehungsweise jeder Zehnte, 13 Prozent nehmen Bus und Bahn, 68 Prozent das Auto. Noch ein Argument fürs Umsteigen? US-Forscher:innen wiesen nach, dass das Rad uns beim Pendeln am glücklichsten macht.

Gender-Bike-Gap?

Das gibt es tatsächlich, zumindest ein kleines, in Sachen Gleichberechtigung läuft es auch hier noch nicht ganz rund: Vier Prozent weniger Frauen als Männer steigen in Deutschland regelmäßig aufs Fahrrad, weltweit sind es 6,7 Prozent. Catcalling (also anzügliches Hinterherrufen, Pfeifen ...) und Angst im Dunkeln schrecken offenbar noch so manche Frau ab. Genau wie die Infrastruktur: Schaut man in radfreundliche Länder wie Dänemark, haben Frauen nämlich die Nase vorn – Sicherheit im Straßenverkehr scheint also auch eine Rolle zu spielen.

Im Leistungssport tut sich zwar schon einiges, aber auch da ist noch Luft nach oben. "Obwohl Frauen auf dem Vormarsch sind, wagen sie sich nach wie vor seltener an Ausdauerwettbewerbe heran, vor allem weil sie dabei allein unterwegs sind", schreibt Hannah Ross in ihrem feministischen Buch "Revolutions. Wie Frauen auf dem Fahrrad die Welt veränderten" (24 Euro, 320 S., Mairisch).

Tipp: In Sachen Female Empowerment unterwegs sind unter anderem die Frauen-Netzwerke im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e. V. (ADFC; z. B. bw.adfc.de), die "La Dolce Velo Women’s Rides", die in Berlin und Umland Touren für Frauen anbieten (velocity.berlin), die queer-feministischen Rad-Demos "Purple Ride" (facebook.com/purplerideberlin) oder die Women’s Bike Camps (womensbikecamp.com). 

Aber sicher

Anderthalb Meter Abstand müssen Autofahrer*innen halten, wenn sie ein Fahrrad in der Stadt überholen, außerhalb sind es sogar zwei Meter: So hat es das deutsche Verkehrsrecht geregelt. Die Realität sieht häufig anders aus ... Doch immerhin tun die Kommunen einiges, um für mehr Sicherheit – und damit auch mehr Fahrspaß – zu sorgen: So gibt es vielerorts bereits neue Radstreifen oder -straßen, zum Beispiel in Berlin oder Hamburg, Freiburg oder Heidelberg, und der Ausbau geht weiter. Anregungen für noch mehr Pro-Bike-Engagement liefert das Ausland: Warum nicht auch bei uns Tempo 30 vorschreiben wie in Paris, oder die Radstreifen mit Bordsteinen sichern wie in Dänemark?

Tipp: Um sicher unterwegs zu sein, am besten immer mit Helm und ohne Kopfhörer in den Sattel und die Hände am Lenker lassen. Das kann man gar nicht oft genug sagen, weil es die Zahl der schweren Unfälle nun mal reduziert. Wer die Haare im Büro schön haben möchte, kann auf einen Airbag um den Hals umsteigen.

Brigitte

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