Neues Jahr, neue Motivation: Im Januar pilgern Sportwillige in Scharen ins Fitnessstudio, um ihrem Körper und ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun. Das ist zwar löblich, sollte aber auch gut durchdacht sein - denn bei den diversen Studioketten gibt es zum Teil erhebliche Qualitätsunterschiede, wie eine aktueller Vergleich der Stiftung Warentest zeigt.
Insgesamt sieben Fitness-Anbieter hat die Verbraucherorganisation unter die Lupe genommen, darunter drei Premium-Studios mit Beiträgen von rund 600 Euro pro Jahr und vier Discount-Angebote ab rund 260 Euro Jahresbeitrag. 35 geschulte Tester haben in fünf Städten trainiert und pro Studio je fünf Einheiten absolviert. Sie alle haben sich als Fitnessstudio-Anfänger vorgestellt - Gesundheitscheck, Fitnesstest, Probetraining und individueller Trainingsplan sollten also im Idealfall Teil der Einführung sein.
Höhere Beiträge = bessere Betreuung
Die Ergebnisse sind wenig überraschend: Billiganbieter schneiden schlechter ab als teure Studios. Die Testsieger "Injoy" und "Kieser Training" bekommen für ihre Einführung die Note "gut", Discounter wie "Easyfitness, "McFit", "Clever Fit" und "Easy Sports Fitness" erhalten nur ein "Befriedigend". Der Zweitplatzierte "Fitness First" schneidet in dieser Kategorie ebenfalls mit "gut" ab.
Ähnlich sieht es bei der Verfügbarkeit und der Fachkompetenz der Trainer aus. Bei drei von vier Discount-Studios reicht es gerade mal für ein "Ausreichend". Laut Stiftung Warentest waren die Trainer dort häufig mit anderen Arbeiten - etwa dem Reinigen von Geräten - beschäftigt. Zudem reagierte kaum ein Trainer angemessen auf die Tester, die nach dem Training vorgaben, unter Schwindel- und Taubheitsgefühlen zu leiden. Immerhin: Ausstattung und Trainingsbedingungen bewerten die Tester bei allen Studios mit "gut". Es gibt genügend Geräte, Umkleideräume und Duschen. Saunen, Schwimmbecken oder Kurse gehören allerdings nur bei den Premium-Anbietern zum Standard.
Fazit: Vergleichen lohnt sich - und Geld ausgeben auch, denn Qualität kostet. Gerade Anfänger brauchen ein Angebot, das auf ihre Bedürfnisse und Trainingsziele zugeschnitten ist. Den ausführlichen Bericht der Stiftung Warentest bekommen Sie für 2,50 Euro hier.
Worauf Sie bei der Wahl Ihres Fitnessstudios achten sollten
Die Qualität eines Fitnessstudios lässt sich nach Meinung von Experten vor allem an den Trainern ablesen. Erkundigen Sie sich deshalb, ob Diplom-Sportlehrer, staatlich anerkannte Sport- oder Gymnastiklehrer, Krankengymnasten oder Physiotherapeuten im Fitnessstudio arbeiten. Haben die dort beschäftigten Trainer ihre Lizenz durch mehrere Wochenenden erworben oder sind lediglich angelernt, ist Vorsicht geboten. Wer unter gesundheitlichen Beschwerden leidet, sollte darauf achten, dass ein Trainer mit einer Zusatzqualifikation in Gesundheitssport, Sporttherapie und Rückenschulung die Anleitung vornimmt. Wichtig ist auch, wann Trainer zuletzt an einer Fortbildung teilgenommen haben.
Bevor Sie sich für ein bestimmtes Studio entscheiden, vereinbaren Sie einen Termin für eine Eingangsberatung und ein Probetraining. Sie können die Qualität der Beratung und Betreuung für sich testen, wenn Sie folgende Punkte beachten:
- Wird ein Eingangstest durchgeführt? - Werden Ihre Bedürfnisse und Ziele, Ihre körperliche Fitness und gesundheitlichen Beschwerden erfragt? - Werden motorische Grundeigenschaften wie Ausdauer, Beweglichkeit und Kraft praktisch getestet, am besten bei gleichzeitiger Pulskontrolle? - Wird der Test spätestens alle vier Monate zur eigenen Leistungsentwicklung wiederholt? - Werden Ihre Daten schriftlich dokumentiert und für den Kunden zugänglich aufbewahrt? - Wird ein individueller, auf Sie zugeschnittener Trainingsplan erstellt? - Gibt es ein Aufwärmtraining, zum Beispiel an einem Ausdauergerät? - Geht das Personal auf Ihre Fragen und Bedürfnisse ein? - Werden die Übungen beim Training genau erklärt? - Werden Hinweise gegeben, damit Sie sich nicht überanstrengen und verletzen?
Die Qualität eines Studios lässt sich auch daran messen, welche Schwerpunkte gesetzt werden und welche Bandbreite nicht nur an Geräten, sondern auch an Kursen geboten wird. Im Rahmen eines sinnvollen Trainings müssen Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination und Kraft trainiert werden. Abgerundet wird ein vielseitiges Programm durch Entspannungsangebote.
Die Räumlichkeiten sollten großzügig, die Toiletten, Dusch- und Umkleidemöglichkeiten sauber sein. Außerdem sollte es separate Ruhezonen und einen Gymnastikbereich mit mindestens 60 qm geben, der von den Geräten getrennt ist. Wichtig ist auch die technische Ausstattung: Haben die Trainingsgeräte ein TÜV- und CE-Zeichen? Sind sie individuell einzustellen, leicht zu bedienen und quietschen nicht? Machen die Geräte einen gepflegten Eindruck? Mindestens zwei verschiedene Gerätetypen für das Ausdauertraining und mindestens 30 Prozent Ausdauergeräte im Verhältnis zu Kraftgeräten sind zu empfehlen.
Lesen Sie sich den Vertrag des Studios genau durch – und meiden Sie Studios, die Sie zum Vertragsabschluss drängen wollen!
Fitnessstudioverträge werden in der Regel für eine bestimmte Dauer abgeschlossen. Eine Grundlaufzeit von sechs Monaten ist aus rechtlicher Sicht nicht zu beanstanden. Denn der Studiobetreiber muss seine Kosten für eine bestimmte Zeit kalkulieren können. Einsteiger sollten deshalb auf ein Probetraining pochen, bevor sie sich vertraglich an ein Studio binden. Fitnessverträge schreiben häufig vor, dass sich der Vertrag um die ursprünglich vereinbarte Laufzeit oder um einen bestimmten Zeitraum verlängert, wenn nicht gekündigt wird. Vertragsverlängerungen von mehr als sechs Monaten halten die meisten Richter für nicht zumutbar.
Trainieren Sie über die Grundlaufzeit hinaus, wird das Vertragsverhältnis faktisch fortgesetzt. Sie können in einem solchen Fall den Vertrag innerhalb der gesetzlichen Frist zum Ende eines Kalendermonats kündigen. Die Kündigung muss dem Studio bis zum 15. des Monats vorliegen. Während der vereinbarten Laufzeiten ist es in der Regel nicht möglich, sich aus dem Vertrag zu lösen. Nur bei gewichtigen Gründen muss der Studioinhaber die fristlose Kündigung akzeptieren, zum Beispiel bei Umzug, schwer wiegender Krankheit und eventuell auch bei einer Schwangerschaft.
Tipp: Informationen und Hilfe bei Problemen mit Fitnessstudioverträgen bieten die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale.