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Skypen Sie doch mit Ihrem Trainer!

Sie brauchen sich nicht an starre Öffnungszeiten zu halten und sparen sich nervige Anfahrtswege - Online-Fitness hat viele Vorteile. Wir stellen die neuesten und interessantesten Angebote vor.

1. Das Online-Fitness-Studio

Skypen Sie doch mit Ihrem Trainer!
© SanneBerg /istockphoto.com

So funktioniert's: Das Webportal fitnessraum.de bietet mehr als 300 verschiedene Workouts als Videos zum Abspielen auf dem Computer oder iPad an: von Fatburner, Bauch, Beine, Po, Bodyshaping, Step & Dance, Pilates und Rückentraining bis hin zu Yoga und Entspannung. Die Kurse dauern zwischen fünf und 90 Minuten und sind in drei Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Kosten: ab 9,90 Euro im Monat.

So läuft's: Der schwerste Punkt kommt gleich am Anfang: sich aufzuraffen und nicht ständig etwas vermeintlich Wichtigeres zu tun - Freunde zu treffen, ins Kino zu gehen, zu kochen... Nach ein paar Klicks erscheinen auf dem Bildschirm schöne schlanke Menschen, die anmutig am Strand oder vor einer idyllischen Meereskulisse turnen. Zehn Minuten "Cardio Power" (schöne Männer), 30 Minuten "Dynamic Cardio" (verknotete Beine) und 20 Minuten "Bauch, Beine, Po intensiv" (brennende Muskeln) später breitet sich eine wohlige Schwere im Körper aus, und der Stolz, sich richtig ausgepowert zu haben. Wunderbar erholsam zum Ausklang ist die "Power Yoga Tiefenentspannung". Noch schnell auf den Button am Workout- Ende geklickt, schon zeigt der Bildschirm die verbrannten Kalorien an. Die absolvierten Kurse wandern ins Trainingstagebuch. Und eine Schweinehund-Mail erinnert an das nächste Training.

Unser Urteil: Sehr günstig im Vergleich zum "echten" Fitness- Studio. Die Videos sind professionell gemacht, die Übungen genau beschrieben. Durch die Menge an angebotenen Programmen ist für jede Stimmung und jedes Können etwas dabei. Aber: Falsche Bewegungsmuster werden nicht korrigiert.

Geeignet für: Frauen, die gern flexibel und günstig trainieren und diszipliniert genug sind, sich zum Sport vor dem Bildschirm aufzuraffen.

Weitere Anbieter: z. B. fitkurs.de, pur-life.de, mytraining.de.

2. Personal Training per Skype

So funktioniert's: Beim Skype-Training kommt der Personal Trainer via PC oder iPad ins Haus, Büro oder Hotel. Jürgen (herbstritt-personalfitness.de) ist muskulös, schwäbelt und kostet 55 Euro pro Stunde.

So läuft's: Vor dem ersten Training schickt Jürgen per E-Mail einen Fitness-Fragebogen: Sportliche Aktivitäten, Trainingsziele und gesundheitliche Risiken will er wissen, außerdem muss man Kraft, Beweglichkeit und Koordination vorab zu Hause testen. Das erste Date mit Jürgen steigt dann im Arbeitszimmer: Auf dem Trainingsplan steht funktionale Kräftigung ohne Geräte. Die Übungen erklärt er anhand einer Puppe, die er in die Kamera seines Laptops hält. Beim zweiten Mal kommt Jürgen via iPad ins Büro, diesmal hat er Pilates- Übungen mitgebracht, beim dritten Mal einen TRX-Schlingentrainer, den er per Post zuschickt und der die Muskeln richtig fordert. Zwischendurch korrigiert, erzählt und feuert Jürgen an - je nachdem, was die Kundin gerade braucht.

Unser Urteil: Überzeugend der minimale Zeiteinsatz für einen effektiven Muskelaufbau. Nett: Jürgen plaudert, geht auf individuelle Wünsche ein, treibt auch mal bis zur Verausgabung. Über den Bildschirm kann er alles sehen und korrigieren. Feste Termine sorgen für gute Erfolge. Aber: Personal Training ist auch via Skype ein teures Vergnügen.

Geeignet für: Frauen, die viel unterwegs sind und ihr Training auf Dienstreisen oder im Urlaub nicht unterbrechen wollen.

Anbieter: Die meisten Personal Trainer bieten den Skype-Service auf Anfrage an.

3. Die App zum Trainieren

So funktioniert's: Für die neue Fitness-App Nike+ Training braucht man ein iPhone oder iPad plus den Nike-Schuh Lunar Hyperworkout+ (200 Euro) mit eingebauten Sensoren. Die App selbst ist kostenlos und enthält viele verschiedene funktionale Fitness-Programme, die Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit verbessern sollen und zwischen neun und 13 Minuten dauern. Sie stammen von Weltklasse- Sportlern wie z. B. der US-Torhüterin Hope Solo oder Tennisspieler Rafael Nadal.

So läuft's: Der neue Coach ist unerbittlich. Schon in der ersten Trainingseinheit outet er seinen Drill-Charakter: Nach Kniehebe- Lauf auf der Stelle, Ausfallschritt-Wechselsprüngen und Bergsteiger-Hüpfern will er auch Frosch-Liegestütze sehen. Frosch-Liegestütze? Noch nie gehört. Aber der Coach ist nicht nur gnadenlos, sondern auch praktisch, per Video gibt's eine kurze Anleitung via iPhone: Nach einem Liegestütz in eine Frosch-Hocke hüpfen, anschließend zurück in die Liegestützposition springen und einen Liegestütz machen, dann wieder hüpfen - und zwar insgesamt 15 Sekunden lang. Mehr als drei Wiederholungen sind leider beim ersten Mal nicht drin. Das sieht man auch gleich schwarz auf weiß, denn das Display des iPhones zählt die ganze Zeit mit, Sensoren in den Schuhen und ein Sender übertragen die Daten sofort ans iPhone. Selbst Schummeleien registriert die ausgefeilte Technik: Wird der Fuß nicht hoch genug angehoben, zählt die Wiederholung nicht. Dazu läuft die Uhr, denn man soll von jeder Übung möglichst viele Wiederholungen in 15, 30 oder 60 Sekunden schaffen.

Unser Urteil: Das Training ist intensiv, schnell und koordinativ anspruchsvoll - Ungeübte sollten daher unbedingt langsam einsteigen. Dafür ist der Motivationsfaktor hoch, da die Wiederholungen in Echtzeit angezeigt und Fortschritte dokumentiert werden.

Geeignet für: Frauen, die schon etwas fitter sind und sich gern verausgaben. Disziplin ist nötig, um tatsächlich zu trainieren.

Weitere Anbieter: z. B. Yoga 2Go, iFitness, miCoach, Jefit.

Text: Michaela Rose/Daniela Stohn BRIGITTE 24/2012

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