BRIGITTE: Warum gibt es auf einmal so viele Hindernisläufe in Deutschland?
Florian Riepe: Wir glauben, dass die Hindernisläufe den normalen Laufwettbewerben irgendwann den Rang ablaufen werden, weil der Erlebnisfaktor größer ist. Außerdem sind Hindernisläufe vielseitiger: Neben Ausdauer sind Kraft und Geschicklichkeit gefragt. In den USA waren es 2010 noch 50.000 Teilnehmer, drei Jahre später schon 3,4 Millionen.
Der "Urbanian Run" findet zum ersten Mal in Deutschland statt. Kann jeder teilnehmen?
Eine gewisse Grundfitness sollte man haben. Der "Urbanian Run" richtet sich an Läufer und Läuferinnen, denen monotones Laufen zu langweilig ist, und die ihre Grenzen testen wollen. Der Spaß steht im Vordergrund. Die Strecke ist zehn Kilometer lang und hat fünfzehn Hindernisse. Es gibt aber keinen Schlamm, kein Eiswasser und kein Feuer wie bei anderen Anbietern.
Muss ich mich gezielt darauf vorbereiten?
Regelmäßiges Laufen ist wichtig, zehn Kilometer sollte man locker schaffen. Da Treppen zu bewältigen sind, empfehle ich, Tempowechsel, Stufen oder Bergläufe ins Training einzubauen. Außerdem ist es sinnvoll, zwischendurch ein paar Liegestütze im Gras und Klimmzüge am Baum zu machen.
Brauche ich eine spezielle Ausrüstung?
Normale Laufschuhe und Laufkleidung reichen. Unter Umständen sind Fitnesshandschuhe sinnvoll, um das "Kraftwerk" - so nennen wir das Hindernis, an dem man sich sechs Meter durch die Luft hangeln muss -, besser bewältigen zu können.
Apropos Hindernis: Was kommt da auf die Läufer zu?
Sie müssen zum Beispiel hunderte Treppenstufen hochlaufen, über Autos klettern, ein Reifenhindernis überwinden, eine Halfpipe hochlaufen, durch eine Röhre robben, Container überwinden, den Weg durch ein Labyrinth finden und über Hürden laufen.
Und was passiert, wenn ich ein Hindernis nicht schaffe?
Viele Teilnehmer melden sich als Team an und helfen sich gegenseitig. An einigen Hindernissen gibt es außerdem eine zweite, leichtere Möglichkeit, das Hindernis zu überwinden.
Florian Riepe arbeitet bei Ufa Sport, der den "Urbanian Run" mit fünf Rennen in Deutschland veranstaltet. Termine und Trainingstipps finden Sie hier.
Hindernisläufe in Deutschland
Zu bezwingen sind 10 Kilometer und 15 Hindernisse, ideal für Einsteigerinnen. Die nächsten Termine: 6. Juli in Nürnberg, 27. Juli in Dresden, 5. Oktober in Frankfurt (www.urbanianrun.com).
Am 26. Juli geht's in Hamburg über 12 Kilometer und 13 Hindernisse (www.urbanathlon.de).
Am 20./21. September gilt es in Hannover 12 Kilometer, 24 Hindernisse und knapp 400 Höhenmeter zu überwinden (www.krassfitchallenge.de).
Am 26./27. Juli in Berlin, am 9./10. August Rhein-Main, am 6./7. September in Arnsberg (NRW), am 27./28. September in Süddeutschland, 11./12. Oktober in Hamburg werden die ganz Hartgesottenen 16 Kilometer rennen, klettern, durch Schlamm robben und durch Eiswasser waten (www.toughmudder.de).
Am 30. August startet in Ferropolis, vor der Stahlkulisse des einstigen Braunkohletagebaus, der Kultlauf über 21 Kilometer. Er enthält 15 Hindernisse, die es in sich haben.