Anzeige

Flying Pilates: Schwebend das Krafthaus trainieren

Trainerin Sonja Ehrlich (links) zeigt den BRIGITTE-Redakteurinnen Nicole und Dani, wie sie ihr Powerhouse in der Schwebe trainieren.
Trainerin Sonja Ehrlich (links) zeigt den BRIGITTE-Redakteurinnen Nicole und Dani, wie sie ihr Powerhouse in der Schwebe trainieren.
© privat
Runter von der Matte und hoch ins schwebende Tuch: Das funktioniert nicht nur beim Aerial Yoga, sondern auch beim Flying Pilates. Zwei BRIGITTE-Redakteurinnen haben sich reingehängt.

Gemütlich sieht es aus, wie es da vom Stahlträger an der Decke hängt. Ich greife in das blaue Lycra-Tuch - und bin schon überfordert, bevor die erste Übung anfängt. Trainerin Sonja Ehrlich bittet meine Kollegin Dani und mich, die Kanten des trapezförmigen, 3,70 Meter langen und 2,80 Meter breiten Lycra-Tuches übereinanderzulegen und uns hineinzusetzen. Sowohl das Auseinandertüdeln des Stoffs als auch das Hineinhopsen will mir nicht auf Anhieb gelingen. Aber mit Sonja Ehrlichs Hilfe schaukle ich schließlich vor und zurück.

Dani und ich lassen uns in einem Hinterhof im Hamburger Karoviertel Flying Pilates erklären - Pilates in der Luft. Bisher gibt es solche Kurse nur hier und nur bei Sonja, denn sie hat diesen neuen Fitnesstrend entwickelt. Die Idee kam ihr während eines Aerial-Yoga-Kurses, den sie bei einer befreundeten Trainerin besuchte. Beim Halten der Asanas überlegte sie, wie diese schwebende Variante auch mit Pilates-Übungen funktionieren könnte. Was passt, was lässt sich gut von der Matte ins Tuch übertragen?

Kurz darauf fand sie den Raum, in dem nun auch wir von der Decke baumeln, hängte ein Tuch auf und fing an, Übungen auszuprobieren, anzupassen - und auch wieder zu verwerfen. "Dabei kamen spannende Sachen raus", erzählt Sonja: Positionen im Stehen, im Schweben oder auf der Matte, die kräftigen, dehnen oder mobilisieren. Sie kreierte Namen wie "Flying Half Roll Down", "Flying Star" oder "Flying Swan Dive" (siehe Foto oben, rechts außen).

64 verschiedene Übungen hat die Fitnesstrainerin inzwischen in ihrem Repertoire. Jede Unterrichtseinheit beginnt auf der Matte: Wirbelsäule mobilisieren, "Powerhouse" aktivieren (unser Energiezentrum: die Tiefenmuskulatur von Bauch, Beckenboden und Wirbelsäule) und auf die Atmung konzentrieren. Anders als beim Yoga atmet man beim Pilates in die Kräftigung, also beim Halten einer Übung, aus statt ein. Außerdem sind die Übungen dynamischer und werden kürzer gehalten.

Manche Elemente erinnern mich an lang vergangene Turn- und Pausenhofzeiten: Handstand, Brücke, Schweinebaumeln. Das macht auch heute noch Spaß, ist deshalb aber auch tückisch: Während der Stunde merke ich gar nicht so sehr, wie viel meine Muskeln zu tun haben, um die Spannung zu halten. Durch die Schwerelosigkeit erhöht sich nämlich der Schwierigkeitsgrad der Pilates-Übungen. Wir müssen den Körper permanent ausgleichen und stabilisieren. Auf der Matte dagegen haben wir Unterstützung vom Boden und können leicht checken, ob die Schultern locker sind und das Becken richtig ausgerichtet ist.

Taugt auch als Bettersatz: Redakteurin Nicole entspannt im Lycra-Tuch
Taugt auch als Bettersatz: Nicole entspannt im Lycra-Tuch nach ihrer Flying-Pilates-Premiere.
© privat

Den Druck des Tuches - auf der Hüfte, auf dem Bauch, zwischen den Schultern - empfinde ich bei einigen Positionen als unangenehm, aber erträglich. Doch spätestens bei der Entspannung habe ich mich mit dem Tuch versöhnt, denn wenn der ganze Körper darin verschwindet, ist es sehr gemütlich.

Im Anschluss an die Stunde habe ich Trainerin Sonja vor meine Smartphone-Kamera gebeten, um Flying Pilates noch einmal kurz zu erklären und zu zeigen:

Video: Flying Pilates - erklärt von Trainerin Sonja Ehrlich

Fallback-Bild
Nicole Wehr

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel