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Sitzen ist das neue Rauchen

Sitzen ist das neue Rauchen
© Daniela Stohn
Die neuen Fitnesskurse setzen auf Gesundheit und wirken den schädlichen Folgen des langen Sitzens entgegen. BRIGITTE-Mitarbeiterin Daniela Stohn über die Trends von der Fitness-Convention "Vibrations".

Was in den USA bereits Realität ist, wird auch bei uns kommen, davon ist Christiane Reiter überzeugt. "In Amerika ist Sitzen das neue Rauchen - es ist schädlich und wird möglichst vermieden", sagt die Fitnesstrainerin. Denn langes Sitzen, das haben verschiedene Studien gezeigt, fährt die Stoffwechselprozesse auf ein Minimum herunter. Der Kalorienverbrauch sinkt, der feine Regelkreis der Enzyme und Botenstoffe kommt ins Stocken, das Risiko für ein metabolisches Syndrom, die Vorstufe von Diabetes, steigt. Mehr als sechs inaktive Stunden täglich bedeuten allgemein ein 40 Prozent höheres Risiko, innerhalb der nächsten 15 Jahre zu sterben, verglichen mit denjenigen, die weniger als drei Stunden am Tag bewegungslos verbringen.

Immer mehr ganzheitliche Fitnesskonzepte greifen diese Erkenntnisse auf und versuchen, dem Bewegungsmangel im Alltag entgegenzuwirken. "In den vergangenen Jahren haben wir uns zu sehr auf die Kraft fixiert und die Muskeln trainiert", sagt Christiane Reiter. "Das ist wichtig, aber wir brauchen auch mehr Beweglichkeit." Ihr Trainingskonzept FACTS, das sie Anfang Dezember auf der Fitnessconvention "Vibrations" in Hamburg vorstellte, besteht daher aus drei Teilen und betrachtet den Körper als Einheit.

Im ersten Teil "Movements" werden Mobilisation und Stabilität trainiert, um falsche Bewegungsmuster und Dysbalancen auszuschalten. Im zweiten Teil "HIT" werden die Muskeln trainiert und der Stoffwechsel durch hochintensive Belastungen angekurbelt, im dritten Teil "Fascial" das Bindegewebe elastisch gemacht, um Verletzungen und Schmerzen zu verhindern.

Auch "bodyART" und "deepWORK", die ganzheitlichen Trainingskonzepte von Robert Steinbacher, setzen auf Gesundheit. Sie verbinden funktionales Training und klassische Atemtechniken, um die Muskeln zu kräftigen und den Geist zu entspannen. Alle Bewegungen des Körpers werden durch Kräftigung und Stabilisierung des ganzen Bewegungsapparates optimiert.

Bei "Athletic Body Moves", dem Workout des Hamburger Trainers Marco Santoro, werden natürliche Bewegungen wie Krabbeln, Springen und Klettern intensiv trainiert, um ganzheitlich fit zu werden. "Dazu gehören eben mehrere Komponenten: Kraft, Beweglichkeit, Schnellkraft, Koordination und Ausdauer", so Santoro. "Zehnmal um die Alster zu joggen macht noch lange nicht fit."

Text: Daniela Stohn

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