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Fitness à la Franka Potente: Keine Ausreden mehr!

Schauspielerin Franka Potente hat ein unverkrampftes Verhältnis zu ihrer Figur und trotzdem so ihre Prinzipien: Jetzt hat sie das passende Fitness-Buch dazu geschrieben.

BRIGITTE: Heute schon geturnt?

Franka Potente: Nee. Eigentlich mache ich mein Workout 15 bis 20 Minuten morgens nach dem Aufstehen - aber an stressigen Tagen lasse ich es auch mal weg.

BRIGITTE: "Kick Ass. Das alternative Workout" heißt Ihr Buch. Was ist das Besondere an diesem Fitness-Programm?

Franka Potente: Die Idee ist eigentlich: Es kann jeder, und zwar überall, machen. Auf kleinem Raum, zu Hause oder im Büro. Dann gibt es auch keine Entschuldigung mehr, nicht zu trainieren. Man braucht kein zusätzliches Sportgerät, eigentlich noch nicht mal Sportklamotten.

BRIGITTE: Sie haben für den ersten Bourne-Identity-Film acht Kilo abgenommen und irre viel trainiert - das war doch bestimmt eine ganz schöne Qual, oder?

Franka Potente: Das war, bevor ich mit meinem Personal Trainer Karsten Schellenberg gearbeitet habe. Und es war wirklich eine Qual. Man hat mir einen amerikanischen Trainer vor die Nase gesetzt, der mich rumkommandiert hat und mir erst mal eine Fleisch-Diät verpasste. Ich musste jeden Tag drei Stunden trainieren. Das hat mir körperlich gar nicht gutgetan. Vor allem bin ich aufgegangen wie ein Hefekuchen, als es vorbei war. Für Teil zwei habe ich gesagt, ich turne gern wieder, aber ich suche mir selber jemanden. Da kam Karsten ins Spiel. Eigentlich wollte ich nur für den Film trainieren, aber ich bin dabeigeblieben. Es hat Spaß gemacht, war abwechslungsreich, und ich konnte Erfolge sehen.

BRIGITTE: Welcher Körper fühlt sich besser an - der sehr trainierte oder der, in dem Sie zur Zeit täglich stecken?

Franka Potente: Ich fühle mich schon wohler, wenn ich besser trainiert bin - ganz klar! Das hat nicht so viel mit dick und dünn zu tun. Ich bin dann wacher, brauche weniger Kaffee.

BRIGITTE: Wie schafft man es als in den USA lebende Schauspielerin, nicht dem amerikanischen Magerwahn zu verfallen?

Franka Potente: Dort steht eine dünne Frau dafür, dass sie sich im Griff hat. Dünn ist gleich diszipliniert und erfolgreich. Ich stand in den USA mit meiner Größe 38 bei 1,74 Meter für rebellisch, exotisch und auch deutsch: genau und klug. Und das gefällt mir. Es bringt mir nichts, wenn ich der 100. Hollywood-Klon werde. Das würde mich austauschbar machen. Meine Nische ist die von "Lola rennt". Und die ist immer noch sehr gut in den USA.

BRIGITTE: Nach "Lola rennt" haben Sie mal gesagt, dass Sie nicht so gern Sport machen...

Franka Potente: Ja, was das Laufen betrifft, bin ich ein Faultier. Ich mag eigentlich lieber aktive Fun-Sportarten: Ich spiele gern Basketball, fechte und reite sehr gern.

BRIGITTE: Wann brauchen Sie Ihren Personal Trainer eigentlich am dringendsten?

Franka Potente: Wenn ich zum Beispiel für ein Fotoshooting schnell was machen möchte.

BRIGITTE: Was tun Sie sonst noch, um gut auszusehen für einen Fototermin?

Franka Potente: Am Abend vorher esse ich auf keinen Fall Chips, das macht ein aufgequollenes Gesicht. Ich habe aber auch grundsätzlich keine Chips, Schokolade, Gummibärchen im Schrank und kein Eis im Kühlfach. Das muss man zum Prinzip machen. Ich esse eine Woche vorher dann nur noch Salat und Fisch und mache jeden Tag eine halbe Stunde Sport.

BRIGITTE: Wie hat sich Ihre Figur durch gesunde Ernährung und Training verändert?

Franka Potente: Ich habe über vier bis fünf Monate zwei Kleidergrößen abgenommen bzw. habe sie mir abtrainiert. Vor allem mit Übungen, die richtig weh tun. Die verändern wirklich etwas.

BRIGITTE: Gibt es eine Stelle bei Ihnen, die sich besonders hartnäckig gegen Veränderungen wehrt?

Franka Potente: Mein Arsch, da ist es schwer für mich abzunehmen...

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Die Schauspielerin: Franka Potente wurde 1974 in Münster geboren. Ihren internationalen Durchbruch hatte sie 1998 mit "Lola rennt". Es folgten Auftritte in den Hollywood-Filmen "Blow" und "Die Bourne Identität".

Das Buch Franka Potente, Karsten Schellenberg, "Kick Ass. Das alternative Workout" (Mosaik bei Goldmann, 16,95 Euro)

Interview: Sinja Schütte Foto: Jim Rakete/Randomhouse Ein Artikel aus der BRIGITTE 11/09

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