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Warum uns Konkurrenz zu Höchstleistungen anspornt

Warum uns Konkurrenz zu Höchstleistungen anspornt
© Giardino/Corbis
Konkurrenz belebt das Geschäft - das gilt auch für unsere Motivation beim Sport. Eine neue Studie zeigt, dass wir durch Gruppenzwang härter und länger trainieren.

"Wenn die das kann, will ich das auch schaffen." Schon als Kind orientieren wir uns an unserem sozialen Umfeld, wollen genauso schnell, mutig oder stark sein wie die große Schwester, die beste Freundin oder der Nachbarsjunge. Auch im Erwachsenenalter ist unser Verhalten in so ziemlich allen Lebensbereichen durch andere beeinflusst - wir vergleichen, bewerten und eifern nach. Deswegen fällt es vielen leichter, sich beim Sport mit einem Partner oder in einer Gruppe zu motivieren.

Forscher der Universität von Saskatchewan in Kanada haben sich diesen Effekt in einem Experiment genauer angeschaut. Sie wollten wissen, ob ein direkter Leistungsvergleich die Trainingsintensität und -dauer der Probanden steigern kann. Dazu teilten sie 68 Mitglieder eines Pilates-Studios (darunter neun Männer, Durchschnittsalter 40 Jahre) in zwei Gruppen. Die Aufgabe: So lange wie möglich in der Planke - einem Ganzkörperstütz auf Ellenbogen und Füßen, parallel zum Boden (siehe unten) - verharren. Zwei Mal hintereinander, unterbrochen von einer dreiminütigen Pause.

Die eine Hälfte bekam in der Pause die Information, dass 80 Prozent der Mitglieder, die sich auf einem vergleichbaren Trainingslevel befinden, beim zweiten Durchgang 20 Prozent länger durchgehalten haben. Der anderen Hälfte der Probanden wurde in der Pause nichts gesagt.

Die Forscher hatten gehofft, durch die Ansage die Motivation der Probanden und damit auch ihre Leistung im zweiten Durchgang zu steigern. Genau das traf ein: Die "informierte" Hälfte der Teilnehmer hielt die Planke beim zweiten Anlauf um fünf Prozent länger als beim ersten Mal. Ein erstaunliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass sie schon beim ersten Mal bis zur totalen Erschöpfung durchgehalten hatten. Die Durchhaltezeit Kontrollgruppe war beim zweiten Durchgang - wie erwartet - um 18 Prozent kürzer.

Die Probanden in der ersten Gruppe zeigten zudem ein größeres Vertrauen in ihre eigene Leistungsfähigkeit, nachdem sie von der Leistung der anderen gehört hatten: Die Frage, ob sie die zweite Planke länger halten werden als die erste, bejahten vor der Ansage 45 Prozent der Teilnehmer. Nach der Ansage waren es 60 Prozent. Allerdings ist nicht klar, ob ihre Leistungssteigerung auf die Information zurückzuführen ist - oder einfach ein Beweis dafür ist, dass sich jegliche Form von Motivation positiv bemerkbar macht.

Sei's drum - das Ergebnis des Experiments ist Grund genug, sich öfter mal mit der Freundin zu messen - denn was die kann, können wir schon lange!

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