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Ein Laufbuch, das Sie zum Laufen und Lachen bringt

Sie wollen sich zum Start in die Laufsaison von einem Trainerteam mit fundiertem Wissen und Humor begleiten und motivieren lassen? BRIGITTE.de-Redakteurin Monika Herbst empfiehlt das "Laufbuch" aus der Edition der "Süddeutschen Zeitung".

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Es mangelt an einigem in Deutschland: an Krippen-Plätzen, an Frauen in Führungspositionen und an vernünftigen Gehältern für Pflegepersonal zum Beispiel. Woran es nicht mangelt, sind Lauf-Bücher. Allein bei Amazon bekommt man unter dem Stichwort "Laufen" 2751 Bücher als Ergebnis.

Gut so, denn Laufen ist eine schöne Sache: Der Sport sorgt für ein Lächeln im Gesicht der Läuferin (spätestens bei der anschließenden Dusche) und er lässt den Alltagsärger genauso verschwinden wie den Schreibtischbauch. Das Problem: Wer auf der Suche nach einem guten Laufbuch ist, sei es für den Einstieg oder z.B. vor dem ersten Halbmarathon, hat es schwer. Trotz des großen Angebots.

Die meisten Laufbücher erschlagen uns mit Trainingsplänen, Ernährungstipps und Infos zur richtigen Wettkampfvorbereitung. Sie zu lesen ist kein Vergnügen, sondern Arbeit. Harte Arbeit. Mussten Sie bei der Lektüre eines Laufbuchs schon mal lauthals lachen? Eben. Ich auch nicht.

Zumindest nicht, bis das "Laufbuch" aus der Edition der "Süddeutschen Zeitung" auf meinem Schreibtisch landete. Cover und Titel machen einen spartanischen Eindruck. Ein graues Buch mit schwarzem Schuhsohlenabdruck und dem schlichten Titel "Laufbuch". Sieht eher langweilig aus.

Ist es aber nicht. Im Gegenteil: Die Autoren waren extrem kreativ darin, bisher unbeantwortete, aber sehr wichtige Fragen im Läuferleben aufzuspüren: "Darf ich gegenüber meinem – mich im Training einschränken wollenden – Lebenspartner eine Notlüge benutzen, um laufen zu können?", "Darf ich mit meinen Bestzeiten angeben?" Für die Antworten haben sie eigens einen Sportphilosophen aufgestöbert. Sehr schön auch das Streitgespräch zum Thema Barfußlaufen. A: "Der renommierte Harvard-Professor Dan Lieberman findet Barfußlaufen gut." B: "Ja, aber er ist Evolutionsbiologe, Spezialgebiet Schädeldecke." A: "Nike hat mehr als eine Million Paare des Barfuß-Laufschuhmodells Free verkauft." B: "Aber nur als Freizeitschuh. Kein Mensch läuft damit." A: "Barfuß ist besser." B: "Stimmt doch gar nicht." A: "Du bist doof." B: "Selber."

Wie, Ihnen fehlt der nötige Ernst? Keine Sorge, auch was Qualität und Tiefe der Informationen angeht, ist das "Laufbuch" eines der ersten im Ziel. Dem laufbegeisterten SZ-Redakteur Jochen Temsch wurden als Co-Autoren mit Urs Weber und Martin Grüning zwei Experten vom Laufmagazin "Runners's Word" zur Seite gestellt. Und die wissen, wovon sie reden, auch wenn es um ganz praktische Dinge wie Laufschuh-Kauf oder Herzfrequenzen geht. Und sie haben das Know-How und die nötige Distanz zur Industrie, um sich - und uns - nicht alles aufschwatzen zu lassen.

Sehr einfühlsam von den drei männlichen Autoren finde ich, dass sie auch den für Läuferinnen wichtigen Themen "Frisur" und "Schminken" eigene Einträge gewidmet haben. Für langhaarige Frauen kommen danach beim Laufen nur vier Frisuren in Frage: Pferdeschwanz, Einfacher Zopf, Ballerina-Knoten und Grace-Kelly-Banane. Und zum Thema Make-up empfehlen sie der Läuferin beim Marathon das gleiche wie der Braut am Hochzeitstag: eine Grundierung (Camouflage) unter dem Make-up - langanhaltend, für den schönsten Tag des Lebens.

Wer konkret nach bestimmten Informationen sucht, hat es bei Kapiteln wie "Kopf voraus", "Brust raus", "Arme hoch" allerdings nicht ganz leicht. Das Register kann zum Glück in den meisten Fällen helfen. Ansonsten werden Sie sich bei der Lektüre des Buches so gut unterhalten, dass Sie es ohnehin von Anfang bis Ende durchlesen wollen.

BRIGITTE.de-Redakteurin Monika Herbst konnte früher mit Laufen nichts anfangen. Bis zu ihrem Umzug nach Hamburg. Sie wollte auch um die Alster laufen - und hat seitdem einen neuen Lieblingssport

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