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Welches Wasser können wir trinken?

Diese Woche wird's heiß! Aber welches Wasser können wir noch bedenkenlos trinken? Ökotest hat Blei, Arsen und andere giftige Stoffe im Mineralwasser gefunden.

Jetzt kommt er endlich, der Sommer - und mit ihm auch der Durst. Denn wenn wir bei hohen Temperaturen ins Schwitzen kommen, müssen wir dem Körper auch wieder ausreichend Flüssigkeit zuführen. Experten von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung raten zu 1,5 bis 2 Litern Wasser am Tag. Doch Wasser ist nicht gleich Wasser.

Mineralwasser

Ökotest (Heft 7/2009) hat über einige Mineralwässer negativ geurteilt. Betroffen sind mit dem Gesamturteil "mangelhaft" Bissinger Auerquelle Sanft, Merkur Medium, Minell Medium, Teutonia Quelle Medium und mit "ungenügend" Kellerwald Medium, Rewe Aqua Mia Medium, Steinsieker Stille Quelle, Überkinger Medium, Waldecker Medium.

Unter anderem fand man erhöhte Mengen der Schwermetalle Blei, Uran. Und auch die Grenzwerte von Arsen, Mangan, Bor und Barium wurden zum Teil überschritten. All diese Stoffe sind in hohen Konzentrationen giftig. Sollten wir die Wasserflaschen beim Einkauf also lieber im Regal stehen lassen?

Ganz so dramatisch ist es nicht: Auch wenn gefährliche Stoffe gefunden wurden, heißt dies nicht automatisch, dass die Mengen ausreichen, um unsere Gesundheit zu gefährden. Die gemessenen Uran-Werte etwa sehen manche Experten als unbedenklich an.

Einige Hersteller haben außerdem bereits angekündigt, die bedenklichen Stoffe aus ihren Produkten zu entfernen. Im Übrigen waren die meisten der getesteten Mineralwässer unbelastet und erhielten von Ökotest ein "Sehr gut".

Leitungswasser

Einfach den Hahn aufdrehen, um den Durst zu stillen? Was man in manchen Urlaubsländern auf keinen Fall tun sollte, ist bei uns meist kein Problem: In Deutschland unterliegt das Leitungswasser strengen Kontrollen, übrigens strengeren als Mineralwasser, und ist insgesamt von hoher Qualität. Wir können es also eigentlich genauso bedenkenlos trinken wie abgepacktes Wasser aus dem Supermarkt.

Allerdings sind manche Hausleitungen immer noch aus Blei, so dass selbst ursprünglich sauberes Trinkwasser belastet in unserer Wohnung ankommt. Betroffen sind Altbauten, in einigen Gebäuden ist das giftige Material aber noch bis 1970 verwendet worden. Die meisten Wasserwerke bieten einen Test auf Blei und andere Verunreinigungen aus den Leitungen wie etwa Kupfer an, für Schwangere oder Haushalte mit Babys ist dieser zum Teil kostenlos.

Generell empfehlen Experten, das so genannte Stagnationswasser vor dem Trinken ablaufen zu lassen. Denn Wasser, das über Nacht oder sogar über längere Zeit wie den Urlaub, in den Leitungen gestanden hat, könnte stärker belastet sein. Drei bis fünf Minuten gelten als ausreichend, in höheren Etagen eher noch ein bisschen länger.

Vorsicht in öffentlichen Gebäuden! Ein Test des ARD-Magazins plusminus fand in Wasserproben von Schulen, Krankenhäusern und öffentlichen WC-Anlagen Bakterien und andere Krankheitserreger. Diese lassen sich zum Beispiel auf verunreinigte Wasserhähne zurückführen.

Text: Antje Kunstmann Foto:

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