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Stiftung Warentest: Sind Bio-Lebensmittel wirklich besser?

Stiftung Warentest: Sind Bio-Lebensmittel wirklich besser?
© Aleksandar Mijatovic / shutterstock
Ist Bio tatsächlich besser und gesünder als herkömmlich hergestellte Lebensmittel? Stiftung Warentest zieht nach 50 Lebensmitteltests über einen Zeitraum von fünf Jahren Bilanz.

Auswertung von 50 Lebensmitteltests

Wie die Stiftung Warentest jetzt verkündete, ist sowohl die Qualität von Bio- als auch von konventionellen Lebensmitteln gestiegen. Wo früher bei beiden Gruppen häufiger "ausreichend" oder "mangelhaft" zu finden war, stehen heute "gute" und "befriedigende" Gesamturteile. Im Großen und Ganzen zeigt der Vergleich von 1020 herkömmlichen Lebensmitteln mit 217 Bio-Lebensmitteln, dass Bio grundsätzlich nicht automatisch besser, gesünder oder schmackhafter ist.

In puncto Qualität, Aussehen, Geruch und Geschmack steht es demnach unentschieden zwischen den Lebensmitteln. Das zeigten unter anderem auch blinde Verkostungen.

Bio-Produkte haben Probleme mit Schadstoffen

Sowohl konventionelle Lebensmittel als auch Bio-Produkte hatten laut Testbericht Probleme mit Schadstoffen. Zwar soll das potenziell krebserregende Anthrachinon bei der Herstellung ungewollt in die Lebensmittel gelangen. Doch gerade deshalb müssen Bio-Anbieter die Herstellung besser überwachen. Gefunden wurden die Schadstoffe im Übrigen in schwarzem und grünem Tee sowie in Leinöl. Bei getesteten Bio-Nudeln soll sogar der Höchstgehalt für ein Schimmelpilzgift überschritten worden sein, in Bio-Sonnenblumenöl steckten hingegen kritische Mineralöle.

Einen Lichtblick gibt es dennoch: Bio konnte in Sachen Pestizide punkten - insbesondere Obst und Gemüse mit bekanntem Bio-Siegel sind den herkömmlichen Lebensmitteln weit voraus und "mit Abstand am saubersten". In konventionellen Obst- und Gemüsesorten fanden die Tester Rückstände von Unkraut- und Schädlingsvernichtern.

Warum Bio trotzdem die bessere Lösung ist

Bio und konventionell: Zwei Gruppen, zwischen denen es offensichtlich unentschieden steht. Beide haben mit Schadstoffen zu kämpfen, beide haben eine durchschnittlich gute Qualität. Wer die Qual der Wahl hat, sollte eine entscheidende Stärke von Bio-Produkten berücksichtigen: die Transparenz.

Die Anbieter kennen ihre Lieferanten in den meisten Fällen und setzen sich für das Wohl der Tiere ein. Auch wenn es natürlich heutzutage auch schon industrielle Großbetriebe gibt, in denen bis zu 11.000 Legehennen unterkommen. Es gibt also noch deutlich Luft nach oben. Für Tierfreunde ist Bio-Fleisch trotzdem die bessere Wahl. Dafür muss man aber auch tiefer in die Tasche greifen.

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