Anzeige

Neue Studienergebnisse Wie viel Salz ist zu viel?

Speisesalz: Frau salzt ihr Essen nach
© Syda Productions / Adobe Stock
Dass zu viel Salz schädlich für uns ist, ist bekannt. Aber wie viel Salz sollte man täglich aufnehmen – und ist auch ein Salzmangel möglich?

Inhaltsverzeichnis

Mit Speisesalz ist es ja so eine Sache: Vielen Gerichten verleiht eine ordentliche Portion Salz für so einige Menschen erst den richtigen Geschmack. Leider konsumieren wir hierzulande oft viel mehr Salz, als gut für uns ist. Nicht nur, weil wir gerne Fertiglebensmittel, Fast Food und Co. essen, sondern auch, weil Salz in so einigen Lebensmitteln steckt, bei denen wir es nicht unbedingt erwarten würden. Beispielsweise steckt in einer Scheibe Graubrot laut der "Deutschen Gesellschaft für Ernährung" (DGE) etwa 0,6 Gramm Speisesalz – das ist mehr als in einer Handvoll Chips. Aber wie viel Salz pro Tag ist nun zu viel? Und was passiert, wenn wir regelmäßig zu viel aufnehmen?

Wir essen (fast) alle zu viel Salz

Grundsätzlich empfiehlt die DGE, am Tag nicht mehr als etwa sechs Gramm Speisesalz aufzunehmen. Das entspricht etwa der Menge eines Teelöffels. Doch etwa 70 Prozent der Frauen und 80 Prozent der Männer konsumieren laut einer "Studie zur Gesundheit in Deutschland" mehr Salz. 39 Prozent der Frauen 50 Prozent der Männer essen mehr als zehn Gramm Salz am Tag, 15 Prozent der Frauen und 23 Prozent der Männer sogar mehr als 15 Gramm pro Tag.

Was sagt die Forschung?

Wer regelmäßig mehr Salz aufnimmt, als er sollte, riskiert laut DGE gesundheitliche Beschwerden. Demnach leiden Betroffene vor allem vermehrt an Bluthochdruck, der wiederum einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist. Mehrere Studien zeigen außerdem, dass ein erhöhter Salzkonsum auch das Risiko für Magenkrebs erhöhen und das Immunsystem beeinträchtigen kann.

Forschende sehen anhand einer neuen US-Studie auch das klassische Nachsalzen bei einem Gericht als Problem. Bei der Untersuchung wurde der Salzkonsum von 500.000 Teilnehmenden verglichen. Das Ergebnis: Männer, die häufig nachsalzen, verkürzen ihre Lebenserwartung um etwa zwei Jahre, Frauen um etwa anderthalb Jahre. Wer häufiger nachsalzt, hat demnach im Vergleich mit Menschen, die wenig oder kaum nachsalzen, ein um 28 Prozent höheres Risiko für einen vorzeitigen Tod.

Laut dem Hauptautor und Ernährungswissenschaftler Lu Qi macht das Nachsalzen beim Essen zwischen sechs und 20 Prozent der gesamten täglichen Salzaufnahme aus. Immerhin: Offenbar können wir den Effekt ein wenig auscanceln, indem wir mehr Obst und Gemüse essen. Denn ein weiteres Studienergebnis ist, dass auch jene Menschen, die viel salzen, ein etwas geringeres Sterberisiko haben, sofern sie auch besonders viel Obst und Gemüse essen. Qi schrieb dazu: "Dieses Ergebnis hat uns nicht überrascht, da Obst und Gemüse wichtige Quellen für Kalium sind, das eine schützende Wirkung hat und mit einem geringen Risiko eines vorzeitigen Todes in Verbindung gebracht wird."

Sollte ich also lieber weniger Salz essen?

Ist es nun also generell gesünder, salzarm zu essen? Leider nein – auch zu wenig Salz kann gesundheitliche Folgen haben. Um den Flüssigkeitshaushalt unserer Körperzellen zu regulieren, brauchen wir das im Speisesalz enthaltende Natriumchlorid. Eine kanadische Studie hat vor Jahren ergeben, dass eine sehr salzarme Ernährung bei Menschen mit einem eigentlich normalen Blutdruck zu Herz-Kreislauf-Problemen führen kann. Umgekehrt führte erst ein deutlich erhöhter Konsum – in diesem Fall ab etwa zwölf Gramm Salz oder fünf Gramm reinen Natriums – zu Herzinfarkten und Schlaganfällen. Demzufolge bietet sich laut den Studienautor:innen eine salzarme Kost wenn dann eher bei den Menschen an, die bereits mit Bluthochdruck kämpfen und sehr viel Salz konsumieren.

Wie kann ich Salz einsparen?

Vor allem in Industrieprodukten, Fast Food und verarbeiteten Lebensmitteln steckt laut DGE viel Salz. Aber auch Grundnahrungsmittel wie Brot und Milchprodukte kommen nicht ohne Salz aus, deshalb ist es recht unwahrscheinlich, sich salzarm zu ernähren, ohne dass man es merkt. Um den Konsum etwas zu beschränken, essen wir am besten ausgewogen und ballaststoffreich und setzen dabei beispielsweise auf Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte und Nüsse. Fast Food und Co. sollten nur im Ausnahmefall mal auf unserem Speiseplan stehen.

Quelle

  • Speisesalz, dge.de, zuletzt abgerufen am 5. September 2022
Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel