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Nestlé-Studie 2024 Gen Z unter Druck: Ernährung zwischen Idealen und Realität

Nestlé-Studie 2024: Gen Z unter Druck: Ernährung zwischen Idealen und Realität
© baranq / Adobe Stock
Die neue Nestlé-Studie zeigt: Viele Deutsche balancieren in ihrer Ernährung zwischen Schein und Sein. Ein Großteil fühlt sich von den sozialen Ernährungsidealen unter Druck gesetzt. Auf Social Media setzen sie dennoch auf "Ess-Thetisierung" und zeigen schönste Food-Fotos – die weiteren Erkenntnisse der Studie.

Das Essverhalten der Deutschen nimmt das Unternehmen Nestlé mit seiner Studie auch im Jahr 2024 wieder genauer unter die Lupe. Online befragt wurde hierfür eine repräsentative Auswahl von 2.040 Bundesbürger:innen zwischen 16 und 84 Jahren.

Das Ergebnis zeigt unter anderem: Die Ernährung dient längst nicht mehr nur der Nahrungsaufnahme, sondern ist zum Gegenstand vieler Erwartungen, Glaubenssätze und Überzeugungen geworden. Viele Menschen wollen den eigens gesetzten Idealen von Gesundheitsoptimierung und Mäßigung gerecht werden sowie moralischen Anforderungen hinsichtlich Tierwohl oder Klimaschutz genügen.

Ernährung: Ideale und Ansprüche steigen

Ausgewogenere Mahlzeiten zu essen, ist der Anspruch vieler Menschen in Deutschland. Rund 72 Prozent der Befragten geben in der Nestlé-Studie 2024 an, dass sie sich gesünder ernähren sollten – bei der Gen Z, also der Generation der 16- bis 27-Jährigen, sind es sogar 78 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 stimmten 54 Prozent der Befragten dieser Aussage zu.

Gleichzeitig steigt der Unmut mit dem eigenen Aussehen: Demnach geben 50 Prozent der Studienteilnehmer:innen an, unzufrieden mit dem eigenen Gewicht zu sein – in 2018 waren es noch 36 Prozent. Befragte der Generation Z stimmen dieser Aussage zu 47 Prozent zu. 31 Prozent schämen sich sogar hin und wieder für die Art und Weise, wie sie essen. Weitere 36 Prozent sehen eine große Kluft zwischen den eigenen Ernährungsidealen und der Realität.

"Ess-Thetisierung" nimmt zu

Das Auge isst mit – und alle sollen es sehen. Kaum eine Generation nimmt diese Aussage so ernst wie die Gen Z. Sie setzt auf die eigene "Ess-Thetisierung" ihres Essens und will ihre Ernährung öffentlich zeigen sowie offensiv darstellen. Beinahe die Hälfte (46 Prozent) teilt Fotos ihrer Mahlzeiten auf den sozialen Kanälen, mehr als ein Drittel (35 Prozent) filmt sich beim Kochen selbst. Mögliche "Ernährungsfehltritte" sind dabei jedoch nicht im Bild. Das sinnbildliche Teilen der Mahlzeiten diene der Selbstvergewisserung in einer unübersichtlichen Welt. So gelinge es zumindest in den sozialen Netzwerken, dem Idealbild zwischen Gesundheitshype und Moral-Diät standzuhalten.

Snacken gegen Stress, Druck und Frust

Von dem Wunsch, sich überwiegend ausgewogen zu ernähren, scheinen sich viele gestresst zu fühlen. Das lässt die Aussage vermuten, dass oft die Zeit fehle, um sich so zu ernähren, wie man es eigentlich möchte. Hierbei stimmen bei der Generation Z beinahe doppelt so viele (61 Prozent) zu, wie in der Gesamtbevölkerung.

Dazu passt, dass Snacken während der Mediennutzung (50 Prozent) und auch spätabendliches Essen (45 Prozent) in der jungen Alterskohorte sehr viel stärker verbreitet sind als insgesamt. Auch die Art und Weise des Einkaufens ändert sich: So nutzen genau die Hälfte der jungen Befragten mindestens einmal monatlich einen Lieferdienst, um bequem an eine Mahlzeit zu kommen. In der repräsentativen Gruppe tun dies nur 30 Prozent. Damit erfüllen sie sich mitunter auch das Bedürfnis nach Trost und versuchen in den Konsum-Momenten der spannungsgeladenen Welt zu entfliehen.

Verwendete Quelle: nestlé.de

jbo Brigitte

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