Schnell mal eine Tasse Kaffee kochen? Mit Kapselautomaten ist das ganz einfach: Wasser einfüllen, Kaffeekapsel einlegen und schon füllt sich die Tasse auf Knopfdruck mit dampfendem, duftendem Kaffee. Auch Espresso und Cappuccino lassen sich auf diese Weise zubereiten, und weil das Kaffeepulver in den Kapseln aromaversiegelt ist, bleibt der Kaffeegeschmack optimal erhalten.
machen also den Alltag leichter - das wissen viele Deutsche zu schätzen: Das Geschäft mit den Kapseln verzeichnete im vorigen Jahr zweistellige Wachstumsraten. Und das, obwohl sich die Hersteller gut bezahlen lassen für die Bequemlichkeit, die die praktischen Kapseln bieten. Kaffeekapseln führender Anbieter kosten rund 35 Cent pro Stück. Hochgerechnet kostet ein Pfund Kapselkaffee also knapp 30 Euro - im Vergleich dazu: Das Pfund vakuumverpackten gemahlenen Kaffee gibt's ab rund 4 Euro. Und selbst Fairtrade-Biokaffee aus handverlesenen Premium-Bohnen ist deutlich günstiger.
4000 Tonnen Kaffeekapsel-Müll im Jahr
Zwar hat Aldi seit Herbst 2013 die Marke "Expressi" im Sortiment, die mit 19 Cent pro Kapsel das Preisgefüge auf dem Markt aufmischt. Einen Verlierer gibt es beim Kapselkaffee jedoch immer: die Umwelt. Denn mit jeder Tasse Kapselkaffee fällt Aluminium- und Plastikmüll an, der entsorgt werden muss.
Kaffeekapseln lassen sich zwar wiederverwerten - und die Hersteller arbeiten an Kapseln, die sich noch besser recyceln lassen. Aber das ändert nichts daran, dass die Herstellung viel Energie braucht. Und was passiert mit leeren Kapseln, die nicht in der Gelben Tonne landen, sondern im Hausmüll?
Zwei Milliarden Kaffeekapseln sollen 2014 in Deutschland verkauft werden, schreibt die Tageszeitung "Die Welt" - und rechnet vor, dass die Deutschen somit dieses Jahr 4000 Tonnen Kaffeekapsel-Müll produzieren werden. Genauso viel wiegen hundert voll beladene große LKWs.
Die umweltfreundliche Alternative: Filterkaffee erlebt ein Revival
Gleichzeitig erlebt der gute alte Filterkaffee ein Revival - als "brewed coffee" erobert er die Szene-Cafés der Großstädte. In Deutschland zelebriert man den Kult um handgebrühten Kaffee etwa bei "The Coffee Gang" in Köln oder bei "Chapter One" in Berlin. Dort wird der Kaffee nicht mit herkömmlichen Filterkaffeemaschinen zubereitet, sondern mit futuristischen Apparaturen, die an Hexenkessel erinnern: den so genannten Syphons.
Immer wichtiger wird auch die Frage: "Woher kommt mein Kaffee?" Der Boden, das Klima, die Anbaumethode, all diese Faktoren bestimmen, wie der Kaffee schmeckt - eine Erkenntnis, die beim Wein längst selbstverständlich ist. Das wiederum begünstigt das Filterkaffee-Revival: Wer sortenreine Lagenkaffees trinkt, will natürlich auch deren vielschichtige Aromen herauskitzeln. Und das geht am besten mit Handfilterung, denn dabei lösen sich nur wenige Bitterstoffe, die die subtilen fruchtigen, nussigen oder erdigen Noten überdecken würden. Bekömmlicher ist der handgefilterte Kaffee auch noch. Und anstelle von Müllbergen bleibt nur eine kompostierbare Filtertüte übrig.
So brühen Sie Kaffee wie ein Profi auf
Kaffeebohnen mittelfein mahlen - pro Kaffeetasse wird 1 gehäufter Esslöffel Kaffeepulver gebraucht, für einen Kaffeebecher 1,5 Esslöffel.
Filtertüte in den Filter legen und mit warmem Wasser befeuchten. Dadurch öffnen sich die Poren des Filterpapiers und der Papiergeschmack verliert sich. Überschüssiges Wasser abgießen.
Kaffeepulver möglichst gleichmäßig in die Filtertüte füllen.
Wasser zum Kochen bringen, danach zwei Minuten abkühlen lassen - die optimale Temperatur liegt zwischen 92 und 96 Grad. Bei zu heißem Wasser wird der Kaffee bitter, ist das Wasser zu kalt, verflacht das Aroma.
Etwas Wasser in den Filter gießen und das Kaffeepulver kurz quellen lassen.
Das restliche Wasser langsam in kreisenden Bewegungen in den Filter gießen.