Jede von uns hat Gewohnheiten, von denen wir ahnen oder wissen, dass sie dem Körper nicht gut tun. Sei es, dass wir zu viel Süßes naschen oder Fast Food essen. Am besten also die eigenen Ernährungsgewohnheiten mal hinterfragen: Verzichten Sie eine Woche lang auf bestimmte Lebensmittel und achten Sie darauf, wie es Ihnen dabei geht. Konzentrieren Sie sich auf folgende Punkte: Wie verändert sich das Körpergewicht? Wie steht es um Ihre Energie? Wie geht es Ihrer Psyche? Welche Verführungen waren am größten, welche Erfahrungen besonders positiv? Entdecken Sie vielleicht sogar mögliche Unverträglichkeiten. Kolleginnen des BRIGITTE.de-Teams haben es ausprobiert und gute Vorsätze in die Tat umgesetzt, in Anlehnung an die Minus-1-Diät (siehe Buchtipp letzte Seite der Klickstrecke).
Von Julia: "Schokolade kann ich essen wie Brot - besonders, wenn ich gestresst bin. Vor der Woche ohne Zucker hatte ich entsprechend viel Respekt. Tatsächlich ist es mir dann gar nicht so schwer gefallen wie befürchtet. Ungesüßtes Müsli schmeckt zwar nur mit viel Obst und noch mehr gutem Willen, und Reiswaffeln statt Schoki machen nicht so richtig glücklich. Aber zum Glück war Fruchtzucker in Form von Obst, Trockenfrüchten oder O-Saft erlaubt, damit habe ich mich immer dann gerettet, wenn der Appetit auf Süßes zu groß wurde. Und beim Kochen ist es auch kein Problem, den Zucker wegzulassen. Verboten war alles, was in Richtung Fertigprodukt geht – noch nie habe ich die Listen mit den Inhaltsstoffen so genau studiert. Selbst in Leberwurst oder Räucherlachs steckt Zucker, das war mir vorher gar nicht bewusst. Richtig gefehlt haben mir vor allem Kaugummis und der Zucker im Cappuccino. Ein bisschen abgenommen habe ich auch – vor allem hatte ich aber das Gefühl, mich sehr bewusst und gesund zu ernähren."
Von Stefanie: "Nach einer Woche ohne Koffein ist das Leben zwar hart, aber wacher. Ich verbrachte eine Woche ohne meinen geliebten Soja-Cappucino. Am schlimmsten war, dass der Duft von frisch gebrühtem Espresso morgens nicht durch meine Wohnung zog. Das habe ich viel doller vermisst als das Trinken selbst. UND: frisch geschnittener Ingwer mit heißem Wasser aufgegossen macht genauso fit, wenn nicht fitter. Echt wahr. Den nach-dem-Lunch-Espresso habe ich durch einen Spaziergang ersetzt, der auch wacher macht als Koffein. Ich gebe natürlich gern zu, dass ich mich trotz guter "Ersatzdrogen" sehr aufs Wieder-Espresso-Brühen gefreut habe. Aber ab und an mal morgens und mittags ohne klappt auch. Abends könnte ich eh nie welchen trinken, dann werde ich nämlich sofort zur Nachtwächterin."
Von Freddy: "Da scheiterte ich ja beinahe an der Vorbereitung: Mal schnell Brot zu kaufen, ist gar nicht so leicht, wenn man auf Weißmehl verzichtet. Fürs Selberbacken war keine Zeit, aber letztendlich fand ich saftiges Brot aus Roggenschrot in meinem Biosupermarkt. Und wo ich schon mal da war, deckte ich mich gleich mit Bulgur und Nudeln ein. Der logistischen Durchführung der Minus-1-Woche stand demnach nichts mehr im Weg. Auch wenn ich mit Bedauern meinen Kuchen essenden Freundinnen am Wochenende zugesehen habe, war es im Alltag nicht schwer, Weißmehl durch Vollkornprodukte, Dinkel oder Roggen zu ersetzen. Mein Kopf wollte mir jedoch was anderes weismachen. Normalerweise esse ich zum Frühstück immer Müsli, kaum verzichtete ich auf Weißmehl, hatte ich jeden Morgen Heißhunger auf Brötchen. In der Kantine aß ich die doppelte Portion Bratkartoffeln, weil ich das Bedürfnis verspürte, meinen Verzicht an Weißmehl kompensieren zu müssen. Mein Körper versuchte, mich zu betrügen! Nicht mit mir. Disziplin, Freddy! Also riss ich mich zusammen. Dann war es einfacher. Die Alternativen schmeckten. Nur mein Magen streikte. Die ersten fünf Tage trug ich einen Stein im Magen herum. Weniger Weißmehl kann ich mir auch zukünftig gut vorstellen, aber ich würde meinen Organismus langsamer heranführen."
Von Insa: "Eine Woche ohne Zusatzstoffe? Das ist leicht! Ich esse ja ohnehin viel Frisches. Dachte ich zumindest vor meiner zusatzstofffreien Woche. Dann holte mich die Realität ein - im Supermarkt, in der Kantine, zu Hause. Beim Einkaufen habe ich mir die Liste der Inhaltsstoffe genau angeschaut, aber selbst in Produkten wie Käse findet sich zum Beispiel Betacarotin. Bei der Arbeit habe ich in der Kantine meist zu Salat, Beilagen und Gemüse gegriffen, um auszuschließen, dass Zusatzstoffe drinsteckten. Selbst aromatisierter Tee war tabu. Es blieben also morgens Milch und den Rest des Tages Bio-Kräutertee und Wasser. Brot habe ich beim Bio-Bäcker gekauft oder mich am selbstgebackenen Brot meines Mitbewohners bedient. Nach ein paar Tagen hatte ich mich allerdings schnell dran gewöhnt, ein bisschen genauer auf die Liste der Inhaltsstoffe zu schauen - um häufiger dann doch wieder etwas ins Regal zurückzulegen. Und es hat sich gelohnt: Ich habe nicht nur ein bisschen abgenommen, sondern mich auch richtig gut gefühlt. Als ich dann nach dieser Minus 1-Woche auch wieder Lebensmittel mit Zusatzstoffen gegessen habe, reagierte mein Körper erst mal mit Bauchschmerzen."
Von Michèle: "Eine Woche ohne Fleisch? Vegetarier lachen sich darüber natürlich kaputt. Aber ich bin nun mal gefühlt eher Tiger als Kaninchen. Ich esse gerne Gemüse, wirklich, doch auch ein Salat ist für mich erst mit etwas gebratenem Speck richtig lecker. Aber okay, da es ja auch aus ökologischen Gründen gut ist, auf Fleisch zu verzichten, wagte ich das Experiment - und verschob es gleich um einen Tag, da ich am ersten Abend auf einer Feier eingeladen war. Beim Büffet mit Hackbällchen und Saté-Spießen konnte ich nicht widerstehen. Aber von da an klappte es sehr gut. Ich deckte mich mit vielen Sorten Käse ein und ein paar vegetarischen Brotaufstrichen, die erstaunlich lecker waren. Unsere Kantine bietet zum Glück immer vegetarische Gerichte an und auch fast täglich Fisch. (Tatsächlich habe ich sehr oft das Meeresgetier gewählt, was ja irgendwie geschummelt ist. Aber immerhin war es Biofisch!) Nur einmal habe ich in der Woche gesündigt, allerdings war das ein Unfall: Meine Tochter wollte beim Kita-Fest ihre Wurst im Brötchen nicht essen, und schwupps - man will schließlich kein Essen wegwerfen! - landete sie in meinem Mund. Und wie fühlte sich das fleischlose Leben nun an? Gar nicht schlecht! Nicht wirklich gesünder, aber etwas leichter kam ich mir nach der Woche vor. Vor allem das Mittagessen lag nicht so schwer im Magen, allerdings bekam ich auch schneller wieder Hunger. Ich denke, ich werde nun öfter auf Fisch und Gemüse ausweichen, aber ganz verzichten? Nein, dafür schmeckte der Serrano-Schinken einfach zu köstlich nach diesen sieben Tagen."
Von Monika: "Eine Woche ohne Alkohol? Lächerlich, oder? Wer das nicht schafft, hat definitiv ein Alkoholproblem, da war ich mir vor der Testwoche sicher. Und in der Tat: Unterschiede habe ich in der Woche keine gemerkt, weder in Bezug auf mein Gewicht, noch auf Stimmung oder Energielevel. Da hätte mein Pensum vorher einfach höher sein müssen, als abends öfter mal ein Glas Wein zum Essen. Allerdings fielen in diese Woche zwei größere Feiern - immer mit Begrüßungssekt vor dem Essen. Und dass außer den Kindern noch jemand die alkoholfreie Alternative wollte, war nicht vorgesehen. Das fand ich dann doch etwas komisch. Aber im Vergleich zu Zucker- oder Weißmehl-Verzicht ist die Woche ohne Alkohol ein Klacks."
Von Nadja: "Schon immer habe ich sofort Bauchschmerzen, sobald mich eine Erkältung oder Stress erwischt. In der Woche ohne Milch ging es meinem Bauch besser. Schwierig war eine Einladung ins Steak-Haus: Auf der Karte gab es kein einziges Gericht ohne Milchprodukte. Die Ofenkartoffeln mit Sour Cream und Käse, das Steak mit Coleslaw (amerikanischer Krautsalat, da ist Sahne drin!), das Gemüse in Butter geschwenkt und auf dem Fleisch ein Stückchen Kräuterbutter –jedes Gericht stand auf der Verbotsliste. Sogar der Salat war mit Joghurtdressing überschüttet. Zum Nachtisch gab es dann (Milch-)Eis, Apfelstrudel mit Vanillesauce oder Kuchen mit Sahne zur Auswahl. Mist, nichts für mich dabei. Ich habe dann Weißbrot und Steak mit Steakpfeffer gegessen, hinterher Espresso. Generell musste ich auf Fertigprodukte und Süßigkeiten oft verzichten, wegen des zugesetzten Milchzuckers bzw. wegen des Milch- oder Sahnepulvers. Meine Rettung bei Süßhunger war der superleckere Soja-Vanille-Pudding von Alpro. Für mein morgendliches Müsli probierte ich alle Milchalternativen durch: Hafer- und Sojamilch (beides igitt), Dinkeldrink (geht so) und Reisdrink (mein Favorit, schmeckt leicht süß, ein bisschen nach Milchreis). Zum Kochen habe ich Kokosmilch genommen, allerdings kann ich mir die nur in asiatischen Gerichten gut vorstellen. Wenn man deutsch kochen möchte, hat man ein Problem. Insgesamt habe ich mich in der Woche ausgeglichener gefühlt. Und meinem Bauch ging es gut."
Von Sabine: "Keine Zwischenmahlzeiten und kein Fast Food? Um es schnell vorweg zu nehmen: Fast Food war kein Problem für mich. Auf meinem Teller landen sowieso selten Pommes, Burger oder Pizza. Und Süßes? Na gut, offiziell hätte ich das vermeiden sollen. Aber an meinem Minus-1-Sonntag habe ich eine Hauptmahlzeit durch Kuchen und Schokobanane ersetzt. Ich denke, das ist nur knapp an den Regeln vorbei. Aber stundenlang ohne Essen ausharren? Jeden Bürohunger, jede Wartezeit, jede Süßlust durch Wasser oder Tee ersetzen - das ist nichts für mich. Es ist noch nicht einmal ein Apfel erlaubt! Wie ein Raubtier habe ich mich deshalb auf die Hauptmahlzeiten gestürzt und viel mehr gegessen als gut ist. Ob das wirklich gesund ist? Den Kollegenfrieden fördert es übrigens auch nicht - jede Zwischenmahlzeit am Tisch nebenan wurde von mir habgierig angestarrt. Nur mein Magen hat sich gefreut - der war sehr aufgeräumt und musste nichts in Hektik aufnehmen."
"Die Minus-1-Diät: Freier und leichter werden mit der Achtsamkeitsformel" von Ronald Schweppe und Aljoscha Schwarz. Südwest-Verlag, 12,99 Euro, zum Beispiel über www.amazon.de (ab 14.1.2013 gibt es: "Die Minus-1-Diät. Das Kochbuch: Leichter genießen mit der Achtsamkeitsformel" von Ronald Schweppe, Julia Bollwein und Aljoscha Long. Südwest-Verlag, 14,99 Euro)
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