Was hat das Schnitzel auf unserem Teller mit dem Regenwald im Amazonas zu tun? Wie werden die Tiere gehalten, und welche Auswirkungen hat Massentierhaltung auf Hunger und Armut? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der "Fleischatlas", herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung, Le Monde Diplomatique und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Der Report stellt die globalen Auswirkungen des steigenden Fleischkonsums dar.
Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, warnt: "Die intensive Fleischproduktion ist nicht nur qualvoll für die Tiere und belastet die Umwelt, sondern verschlingt gleichzeitig riesige Mengen an Rohstoffen." Wir haben zehn interessante Fakten zum Fleischkonsum aus dem "Fleischatlas" zusammengestellt.
Im Laufe seines Lebens ist jeder Deutsche durchschnittlich 1094 Tiere: vier Rinder, vier Schafe, zwölf Gänse, 37 Enten, 46 Schweine, 46 Puten und 945 Hühner.
Die Deutschen essen durchschnittlich 89 Kilo Fleisch pro Jahr. In anderen EU-Ländern wird jedoch noch mehr Fleisch gegessen als in Deutschland - durchschnittlich 93,1 Kilo. Den größten Fleischhunger haben die Amerikaner.
Die Deutschen essen doppelt so viel Fleisch wie vor 100 Jahren. 85 Prozent essen täglich oder beinah täglich Fleisch.
Deutsche Männer essen mehr Fleisch als Frauen. Nur ein Prozent der deutschen Männer lebt vegetarisch.
Statistisch gesehen essen Männer in Thüringen das meiste Fleisch, Frauen in Rheinland-Pfalz das wenigste.
Bio-Fleisch spielt auf dem deutschen Markt bisher kaum eine Rolle: Die Marktanteile liegen bei 4 Prozent (Rindfleisch), 1 Prozent (Schweinefleisch) und 2 Prozent (Geflügel).
2012 wurden weltweit mehr als 300 Millionen Tonnen Fleisch produziert.
In Industrieländern sinkt der Fleischkonsum, in Entwicklungsländern steigt er: Und zwar um jeweils zwei Kilo pro Kopf (im Vergleich zum Jahr 2006).
40 Prozent des weltweiten Fleischhungers wird mit Schweinefleisch gestillt. Aber Geflügel holt auf: Seit 1961 hat sich die Geflügelproduktion weltweit mehr als verzehnfacht.
Um ein Kilo Schweinefleisch herzustellen, werden rund 10.000 Liter Wasser gebraucht, für dieselbe Menge Rindfleisch sogar rund 15.000 Liter.
Ihnen ist der Appetit auf Fleisch vergangen? Hier finden Sie unser Special "Vegetarisch essen" - mit vielen Tipps, Infos und Rezepten.