Anzeige

5 Fragen zur Wurst

5 Fragen zur Wurst
© Kiselev Andrey Valerevich/shutterstock
Wurst ist nicht so gesund wie Gemüse, klar. Aber Experten reden uns nun erneut ins Gewissen: Sie stufen verarbeitetes Fleisch als krebserregend ein. Die wichtigsten Infos im Überblick.

Was ist passiert?

Experten von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), die zur Weltgesundheitsorganisation gehört, haben im Fachblatt "Lancet Oncology" den Verzehr von verarbeitetem Fleisch als krebserregend eingestuft. Es gebe Hinweise auf einen Zusammenhang zu Darm- und Magenkrebs, warnen die Forscher. Auch das Risiko für Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs scheint sich durch viel Fleischkonsum zu erhöhen. Die Belege seien allerdings begrenzt, heißt es. Für ihre Bewertung haben die Experten mehr als 800 Studien analysiert.

Was ist mit verarbeitetem Fleisch gemeint?

Dazu gehören im Wesentlichen alle haltbar gemachten Fleischprodukte - sei es durch Pökeln, Räuchern oder Fermentieren. Es geht also vor allem um Wurst, aber auch Kasseler und Corned Beef zählen dazu. Verarbeitetes Fleisch wurde in die gleiche Risikogruppe (1) eingeordnet wie Tabakrauch, Asbest, UV-Stahlung und alkoholische Getränke.

Auch rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm, Pferd und Ziege) ist nicht unbedenklich. Es wurde als "wahrscheinlich krebserregend" (Gruppe 2A) bewertet. In der gleichen Gruppe stehen das Pflanzenschutzmittel Glyphosat und zum Doping eingesetzte anabole Steroide. Die Zuordnung sagt jedoch nur etwas darüber aus, wie gut belegt ist, dass die jeweilige Substanz Krebs verursachen kann. Nicht alle Stoffe einer Gruppe sind demnach gleich gefährlich.

Warum sind gerade diese Produkte so gefährlich?

Bei der Verarbeitung von Fleisch können Substanzen wie etwa polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) oder heterozyklische aromatische Amine (HAA) entstehen, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein. Das Risiko steigt mit der verzehrten Menge an Fleisch.

Wie viel ist zu viel?

Nach Angaben der IARC steigt das relative Darmkrebsrisiko pro 50 Gramm verarbeitetem Fleisch, das eine Person an einem Tag isst, um 18 Prozent. Bei rotem Fleisch trete ein ähnlicher Effekt bei 100 Gramm ein. Die IARC weist darauf hin, dass das erhöhte Risiko für den Einzelnen gering ist. Allerdings sei eine Aufklärung darüber trotzdem wichtig, da noch immer viele Menschen zu viel Fleisch essen.

Wie mach ich's richtig?

Weniger ist mehr - das sollten wir beim Fleischkonsum beherzigen, insbesondere bei rotem Fleisch. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bewertet Geflügel als weniger bedenklich für die Gesundheit. Grundsätzlich empfiehlt sie, nicht mehr als 600 Gramm Fleisch bzw. Fleischerzeugnisse pro Woche zu essen.

nw

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel