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Schokolade wird knapp

Schokolade wird knapp
© Dmitry Zimin/Shutterstock
Wird Schokolade bald zum Luxus, den wir uns kaum noch leisten können? Wir essen immer mehr davon, doch der Kakao wird knapp. Was das für Weihnachten bedeutet.

Hilfe, unsere geliebte Schokolade wird knapp! Die Kakao-Ernte reicht kaum, um unseren größer werdenden Appetit auf die braune Köstlichkeit zu stillen. Woran liegt's? Ein Hauptgrund: Wir müssen uns den Schokoladen-Kuchen inzwischen mit den Asiaten teilen, die immer mehr davon verspeisen. Vor allem steigt die Nachfrage nach günstigen Kakaos. "Der aktuelle Kakaopreis wird aber leider von Spekulanten in die Höhe geschraubt", so Geschäftsführer Jörn Schumann von Rausch Schokoladen. "Ohne diese Investoren wäre Kakao deutlich billiger."

Hinzu kommt: Es wird weniger Kakao geerntet, zum Beispiel aufgrund von Dürren. Generell wächst die Pflanze langsam und ist empfindlich. Für Kleinbauern ist der Anbau kaum noch lukrativ, weil sie nicht vom guten Geschäft mit Kakao profitieren. Und dann auch noch Ebola: Das Gros der Kakaobohnen kommt aus Westafrika. Diese Region ist zwar von der Seuche nicht betroffen, dennoch sorgte die Ausbreitung des Virus' für Unsicherheit am Markt und ließ die Kakaopreise klettern. Nach Berechnungen der "Washington Post" könnte im Jahr 2020 die Nachfrage nach Kakao das Angebot um eine Million Tonnen übersteigen, wenn wir so weiter machen wie bisher.

Warum essen wir bloß so gern Schokolade? Schokolade macht glücklich

Wird dieses Jahr schon die Schokolade knapp und der Schoko-Weihnachtsmann zum Luxusgut? "Nein", sagt Petra Fix, Pressesprecherin bei Ritter Sport. "Die Weihnachtsartikel sind längst produziert, da ändert sich sicher nichts am Preis. Das würde auch der Handel nicht mitmachen." Im Übrigen sei die Verknappung bei Kakao nicht neu und schon länger ein Thema. Deshalb hat "Ritter Sport" vor zwei Jahren eine eigene Kakaoplantage in Nicaragua gekauft, eine der größten weltweit. Die erste Ernte wird für 2017 erwartet. Auch andere Hersteller versuchen, auf diese Weise unabhängig vom schwierigen Markt zu werden.

Verbraucher können ebenfalls etwas tun: zum Beispiel Schokolade aus fairem Handel kaufen. Organisationen wie TrainsFair e.V. oder Gepa garantieren ihren Produzenten faire Preise für die Waren.

sg

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