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Pluspfunde in den Wechseljahren Nimmt man jetzt zwangsläufig zu?

Die Kieler Gynäkologin Dr. Dorothee Struck beantwortet diese Frage rund um die hormonelle Umstellung in der Lebensmitte.

Nimmt man zwangsläufig zu?

Oh, das leidige Thema Gewicht! Nun, bei Männlein und Weiblein wird der Stoffwechsel etwas langsamer, wenn wir älter werden. Schenkt die Natur den meisten mit Anfang 20 noch die Fähigkeit, Fastfood und Pasta in Mengen zu vertilgen und mit mäßigem Sport das Gewicht zu halten, so ist uns das irgendwann nicht mehr gegeben. Blöderweise haben wir die Tendenz, im Rahmen der Wechseljahre zwei bis fünf Kilo dort anzusetzen, wo unser Schönheitsideal es für unerwünscht befindet: an Taille und Hüfte. Aber bevor Sie fluchen, die Pölsterchen in der Körpermitte haben auch ihr Gutes: Unterhautfettgewebe, gerade am Bauch, enthält Aromatase. Ein Enzym, das Östrogene aktiviert und so unserem Knochenschutz dient, wenn die Produktion von Östrogenen in den Eierstöcken abnimmt. 

Ein BMI von 27 bis 28 gilt in den Wechseljahren mittlerweile als förderlich für die Knochengesundheit. Und die größte Wahrscheinlichkeit, sich als alte Frau bei einem Sturz den Oberschenkelhals zu brechen, haben genau die Frauen, die stockdürr durch die Wechseljahre gegangen sind oder jahrelang mit Diäten gegen die paar von der Natur vorgesehenen Kilos anhungerten. Und das liegt nicht daran, dass der Fall durch eine Speckschicht abgepolstert wurde. Eigentlich recht klug, unser Körper ... solange es bei den genannten zwei bis etwa fünf Kilo mehr bleibt.

Brigitte Woman 08/2018

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