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Zuckeralternativen Kokosblütenzucker vs. normaler Zucker: Was ist gesünder?

Kokosblütenzucker vs. normaler Zucker: Was ist gesünder?
© j.chizhe / Shutterstock
Wie schädlich Zucker ist, wissen wir. Aber sind Alternativen wie Kokosblütenzucker wirklich besser für unsere Gesundheit? Wir klären auf.

Die Medizin warnt seit Jahren vor den Folgen zu hohen Zuckerkonsums. Denn in unserer Welt der ständig verfügbaren Fertigprodukte essen wir meist zu viel des Süßungsmittels. Dabei ist uns häufig gar nicht klar, wie viel Zucker wir tatsächlich konsumieren, denn er wird auch versteckt als Geschmacksverstärker eingesetzt – in Lebensmitteln, in denen wir eigentlich gar keine Süße erwarten würden. Solche Fallen sind etwa Saucen, Brot oder auch Joghurt. Das Ergebnis: 31 Kilo Zucker jährlich konsumieren wir Deutschen im Schnitt – mit gravierenden Folgen. Denn er erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, Karies und weitere Krankheiten.

Umso wichtiger also, dass wir darauf achten, nicht zu viel Zucker zu uns nehmen – oder den weißen Haushaltszucker durch gesündere Alternativen zu ersetzen. Die gibt es inzwischen vielfältig zu kaufen: Künstliche Süßstoffe, Stevia, Dattelsirup, Agavendicksaft, Reissirup oder Kokosblütenzucker gehören heute für viele Menschen beim Backen, Kochen oder Süßen von Kaffee und Tee dazu.

Kokosblütenzucker: Was ist das genau?

Auch wenn es danach klingt: Kokosblütenzucker entstammt nicht der Kokosnuss und schmeckt daher auch nicht nach Kokos. Stattdessen wird er aus dem Blütenstand der Kokospalme gewonnen. Dafür ritzt man diese an und fängt den auslaufenden Nektar auf. Dieser wird dann gefiltert und eingekocht, bis die Flüssigkeit ganz verdampft ist und nur noch der kristalline Kokosblütenzucker zurückbleibt.

Der erinnert auf den ersten Blick an den braunen Rohrzucker, aber er ist um einiges feiner. Und geschmacklich dominiert eine malzige Karamellnote beim Kokosblütenzucker.

Ist Kokosblütenzucker gesünder als Haushaltszucker?

Wenn wir beurteilen wollen, wie gesund oder ungesund ein Lebensmittel ist, müssen wir uns mehrere Komponenten anschauen. In Sachen Nährstoffen etwa hat Kokosblütenzucker zwar im Vergleich zum Industriezucker leicht die Nase vorn – dabei sind aber die Mengen an Eisen, Zink, Kalium und Co. sehr viel geringer als etwa in Obst und Gemüse. Man müsste daher sehr viel Kokosblütenzucker zu sich nehmen, um eine positive Wirkung zu spüren.

Das bringt uns direkt zum nächsten Punkt, dem Brennwert. Denn Kokosblütenzucker hat genau wie weißer Zucker sehr viele Kalorien: Ersterer schlägt mit rund 380 Kalorien pro 100 Gramm zu Buche, während weißer Zucker 400 Kalorien pro 100 Gramm enthält. Ein guter Nährstofflieferant sind bei der Kalorienmenge beide Zuckerarten nicht.

Als Letztes schauen wir uns den glykämischen Index an, der beschreibt, wie stark der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr des jeweiligen Lebensmittels ansteigt. Hier gilt: je niedriger der Wert, desto besser. Der glykämische Index von Kokosblütenzucker ist wie die Kalorienmenge nur minimal besser als der von Haushaltszucker: Hier steht 54 dem Wert 60 gegenüber. Dieser hohe Anstieg des Blutzuckerspiegels liegt vor allem am hohen Fruktosegehalt von Kokosblütenzucker. Aber hier solltest du nicht aus den Augen verlieren, dass die Art der Verarbeitung eine große Rolle beim GI spielen kann. Je nachdem, womit du den Zucker kombinierst, kann der Wert so stark variieren.

Zu viel Zucker ist schädlich – egal ob Haushalts- oder Kokosblütenzucker

Letztlich macht es für die Gesundheit also kaum einen Unterschied, ob du zum Backen oder Kochen Kokosblütenzucker, industriell verarbeiteten Zucker oder ein anderes Süßungsmittel verwendest – es kommt auf die Menge an. Zucker jeglicher Art muss natürlich nicht komplett von unserem Speiseplan verschwinden, aber er sollte nur in Maßen draufstehen. Denn besonders versteckter Zucker, den wir gar nicht auf dem Schirm haben, kann sehr negative Folgen für die Gesundheit haben.

Aber welches Mittel du zum (maßvollen) Süßen verwendest, kannst du in diesem Fall ganz deinen Geschmacksnerven überlassen – die Malznote im Kokosblütenzucker ist nämlich nicht jedermanns Sache.

Verwendete Quellen: mindbodygreen.com, eatsmarter.de

mbl Brigitte

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