Für die meisten ist es heutzutage völlig normal: Sitzt man im Restaurant und bekommt eine leckere Mahlzeit, zückt man erst einmal das Handy und macht ein Foto davon, um das Bild dann in den sozialen Netzwerken zu teilen. Studien legen sogar nahe, dass uns die Mahlzeit nach dem Foto besser schmeckt. Jetzt bekommt dieses kleine Hobby vieler Menschen aber einen Dämpfer: Laut einer neuen Studie von Forscher:innen der Georgia Southern University in den USA könnten Fotos vor dem Essen dafür verantwortlich sein, dass man ungewollt zunimmt. Demnach sorgt ein Foto vor der Mahlzeit dafür, dass wir uns eher einen Nachschlag nehmen wollen.
Mehr Lust auf Nachschlag
Für die Untersuchung bekamen 145 Student:innen von den Forscher:innen Teller mit Käsecrackern vorgesetzt. Dabei bekamen die Teilnehmer:innen einer Gruppe jeweils sechs Cracker und die der anderen je zwölf. Die Gruppe mit den sechs Crackern sollte außerdem vor dem Verzehr ein Foto von der Mahlzeit machen. Das überraschende Ergebnis: Diejenigen, die Fotos machen, bewerteten anschließend den Genuss und den Wunsch nach einem Nachschlag höher.
Das Gehirn wird verführt
Aber warum sorgt ein Foto dafür, dass wir mehr essen möchten? "Erinnerungen an Lebensmittel und die Aufzeichnung des Verzehrs können beeinflussen, wie viel wir essen", schreiben die Studienautor:innen dazu. Demnach beeinflusse das Fotografieren die Art und Weise, wie unser Gehirn ein Lebensmittel wahrnehme und sorge dafür, dass wir mehr essen möchten. Die Annahme deckt sich mit bereits vorliegenden Studien, laut denen das Gehirn sich nach dem Fotografieren einer Speise stärker auf den Geschmack und den Geruch eines Lebensmittels fokussiert.
Das Studienergebnis könnte vor allem für Menschen interessant sein, die abnehmen möchten und deshalb vermehrt auf kleine Portionen setzen. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten diese Personen eher darauf verzichten, Fotos von ihrem Essen zu machen.
Verwendete Quellen: sciencedirect.com, stern.de
